Erweiterung "Dynasties" zu Nations

  • Wie schon im Beitrag zu Willingen angekündigt, hier nun die Eindrücke dazu. Was gibt es an neuen Inhalten?
    43 neue Fortschrittskarten, 12 neue Völker, 6 Turmoil Karten und 34 Dynastiecards. Bei den Fortschrittskarten gibt es jetzt auf manchen Gebäuden eine Beschränkung von max. 1 Arbeiter, z.B. der Vatikan. Es kann eben nur einen Papst geben. Andere neue Karten seien noch genannt: Als Militärkarte kommen die Boxer (China) ins Spiel. Mit einer mil. Stärke von 6 und einem Schlachtenwert von 2 können bis zu 5 Arbeiter Siegpunkte (2x1, 2x2, 1x3) bringen. Für 9 SP nimmt man die eher schwachen Jungs aber sicher gern.
    Weitere neue Karten sind Naturwunder. Im Gegensatz zu normalen Wundern können diese aber nicht mehr überbaut werden - einmal gebaut, bleiben diese bis zum Ende liegen. Hat man sich zum Bau eines solchen entschieden, wird die entsprechende Anzahl von Architekten aus dem allg. Vorrat genommen. Also nicht die für die laufende Runde über eine Ereigniskarte ermittelten! Nachdem ein NW gekauft wurde, macht man anschließend zwingend die Bauphasen durch, beispielhaft die Viktoriafälle. Karte wird gekauft, in den folgenden 2 Runden nehme ich jeweils einen Architekten zur Fertigstellung. Danach entfaltet es seine Wirkung - hier: Ziehe 20 Karten und lege alle Kolonien in eine vierte Reihe. Alle Spieler können nun zum Preis von 4 diese kaufen.
    Als letztes sei eine Ereigniskarte aus dem 3. Zeitalter erwähnt, Imperium Rex (6'er Hungersnot, 3 Architekten). Effekt: Nach dieser Runde endet das Spiel! Über Sinn oder Unsinn dieser Karte mag jeder selbst entscheiden...
    Das beste aber sind zum einen die neuen Völker (Indianer, Portugal, Wikinger, Polen, Mali, Korea, Venedig, Indien, Äthiopien, Japan, Mongolei, Araber). sowie die jeweiligen 2 Dynastie Karten für jedes Volk, auch für die alten aus dem Grundspiel.
    Eine B-Seite gibt es bei den neuen Völkern nicht, dafür kommen die Turmoil-Karten ins Spiel. Daraus resultiert ein klitzekleiner Nachteil bzgl. der Völkerboards, es gibt "nur"sechs. Demnach können z.B. nie die Mongolei und Portugal in einem Spiel vorkommen, da die einen auf einer Seite und die anderen auf der Rückseite abgebildet sind. Wer das möchte, kann das aber durch eine DIN A3-Kopie leicht beheben.


    Was machen nun die Turmoil-Karten? Möglichkeit 1: Nimm eine Dynastiekarte, diese verändern die Grundeigenschaften eines Volkes dauerhaft. Am Beispiel von Rom erläutert, ergeben sich nun folgende Varianten: Nehmen wir die bekannten +2 Militär, durch nehmen einer Turmoil kann ich das verändern und verfüge nun über die Eigenschaft - Als Action discarde einen Architekten und erhalte 1 Siegpunkt. Die zweite Variante wäre: Ist man sowohl bei Stabilität als auch bei mil. Stärke bei der Auswertung führend, erhalte einen Siegpunkt.
    Als zweite Möglichkeit können 2 Gold genommen werden.


    Es kommen immer soviel Turmoil-Karten ins Spiel wie Architekten. Nimmt man eine, sinkt der Stabiwert bis zum Ende der Runde temporär um 2 . Dann kann man wählen, ob ich 2 Gold haben möchte oder eben die Eigenschaft meines Volkes verändern möchte. Die Stabi erhält man am Rundenende wieder zurück. Durch diese Karten kommt ordentlich Schwung ins Geschehen.,Ein völlig neues Element, welches sich hervorragend im Spiel darstellt, ich möchte diese nicht mehr missen!
    In Willingen hatte ich eine Runde mit Mali gespielt. Zuerst den Bonus für goldene Zeitalter von minus einer Ressource für Siegpunkte genutzt, und danach "geturmoiled" auf Architekten zerstören ebenfalls für 1 Siegpunkt, geschwenkt. Herrlich anzusehen die Gesichter der Wunderbauer, wenn wieder einer den Bach runtergeht :D . Zum Schluss hatte ich 25 Siegpunktechips., zwar leider nicht ganz zum Sieg ausreichend, aber Spaß hat's allemal gebracht!

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  • Über eine dt. Version ist mir nichts bekannt, hätte ich noch erwähnen sollen, das es nur in Englisch aufgelegt ist. Viel an Regeln ist es aber nicht und mit dem Brettspiel-/Schulenglisch sollte man klarkommen. Andernfalls hier einfach fragen. Einen farblichen Unterschied der Rückseiten konnte ich bei den Fortschrittskarten nicht erkennen, die Turmoil und Dynastiekarten sind separat.

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  • Die Naturwunder klingen nicht sonderlich thematisch (ein Architekt baut die Victoria-Wasserfälle - wtf?), die doppelt bedruckten Völkerpläne sind eine unnötige Einschränkung (wieso spart Lautapelit/Asmodee so arg am Material bei der Nations-Reihe? sind doch eh nur superdünne Papp-Tableaus). Die Turmoil-Karten scheinen ganz nett, aber das klingt jetzt alles noch nicht so überzeugend als dass man es für 25-30 Euro haben müsste. Ich würde zwar eh nur eine Dt. Version in Erwägung ziehen, aber diese scheint ja nicht absehbar.

  • Das mit den Naturwundern und Architekten ist ja nur ein spielerisches Hilfsmittel, um den zeitlichen "Baufaktor" optisch darzustellen. Natürlich sind da keine Architekten am Werk, deswegen wird der Baufortschritt durch Mutter Natur über des vorhandene Material außerhalb der Runde genutzt. Wenn jedes Volk über ein eigenes Tableau verfügen würde, wäre der VK nochmals höher. Eine Kopie oder gescanter Druck sollte nicht das Problem sein. Lass dich nicht täuschen, die Änderungen deines Volkes mittels Dynastiekarten (getriggert durch die Turmoils) bringen ein völlig neues und spannendes, sowie für deine Gegner unkalkulierbares, Spielerlebnisl!

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  • Die Naturwunder werden "entdeckt". Dafür werden die braunen Würfel genutzt, die sonst Architekten darstellen (spiel-logisch klar: schließlich kommen die Naturwunder auch auf die Wunderplätze). Aber weil sie entdeckt werden, kommen die Würfel dazu eben nicht aus dem normalen Architekten-Vorrat für diese Runde, sondern kommen aus dem allgemeinen Vorrat. Während der Entdeckungs-Phase kannst du keine anderen Aktionen ausführen, bis das Naturwunder vollständig erschlossen ist. Damit pflanzt du deine Fahne drauf, nennst es Ayer's Rock statt eines barbarischen Eingeborenen-Namens und nutzt dessen Vorteile. Ich finde, sie passen wunderbar ins Spiel, auch thematisch.


    Die neuen Nationen haben keine "A"-Seiten mehr, weil das ziemlich sinnlos wäre: 12 weitere Spielbretter ohne Unterscheidungsmerkmal - es geht ja eben um die nationalen Unterschiede, weshalb in der Anleitung drin steht, dass man mit Dynasties nur mit "B" spielen kann - und sich Dynasties nur empfiehlt, wenn man "A" und die leichteren Kartengrade "ausgespielt" hat.


    Klar, dass dadurch die jeweils andere Seite nicht gleichzeitig im Spiel sein kann, ist schade. Vielleicht aber sogar durchgetestet für die Spielbalance, könnte ich mir durchaus vorstellen.


    Uns hat die Erweiterung bisher sehr viel Spaß gemacht. Da gibt es ganz andere, in denen ich für mehr Geld weniger geboten bekomme.