504 [Spielejahrgang 2015]

  • Warum spielt mein Töchterchen mit Duplo-Steinen? -- Weil's Spaß macht.


    Warum spiele ich mit meiner Frau "Auf den Spuren von Marco Polo" oder "ZhanGuo"? -- Weil's Spaß macht.


    Warum kann ich mir gut vorstellen, dass ein Spiele-Baukasten wie 504 auch Spaß macht? -- Weil ich mir vielleicht ein bisschen von dem zielfreien Herumspielen kleiner Kinder erhalten habe. Wir werden's sehen. "Spielen" ist nicht nur Denksport.

  • Darf ich fragen, in welche Kommentare du das hereingelesen hast? Ich lese hier nur die (begründete) Skepsis, ob nach Baukastenprinzip zusammengestellte Spiele wirklich spielenswert sind.


    Gern, bsw. direkt im ersten Beitrag:



    Aber dann im Nachgang habe ich doch erhebliche Zweifel. Ich komme wahrscheinlich nicht so oft zum Spielen, wie die Meisten hier - 1x die Woche, selten 2x die Woche, dann wird meist ein "großes" und ein "kleines" Spiel gespielt. Jetzt gerade am Wochenende gab es meine 24. Partie Terra Mystica, und bei den "großen" Spielen ist Terra Mystica damit schon echter Spitzenreiter. 10 Partien sind sonst schon ziemlich toll für ein Spiel...

    Oder:

    Leider habe auch ich nicht so viel Zeit um alle Kombinationen mal auszuprobieren.

    Weiß nicht, ob ich noch mehr Zitate finde, müsste ich ja nochmal alles lesen...


    Darüber hinaus lese ich das bei einigen Posts auch zwischen den Zeilen. Aber das ist dann vielleicht meine Überinterpretation. Dass dem Spiel die hohe Varianz als Manko angerechnet wird ist ein weiterer Punkt, der sich durch die Kommentare zieht.

  • Hi,


    Es ist schon auffällig wie stark hier die Ablehnung ist von einem Spiel, was man (die meisten) nicht kennt, aber was eine hohe Varianz hat. Anstatt es einfach auszuprobieren und sich die in eigenes Urteil zu bilden wirds einfach kaputt geredet.


    Ich bin sehr gespannt und kann mir sehr gut vorstellen das es genial werden kann. Ich stelle es mir designtechnisch nur ziemlich schwierig vor. Das ist auch ein grund für meine Neugierde.


    Die Diskussion um das Thema bzw das nicht vorhandene ist echt banane. Kaum ein EuroGame hat letztendlich ein Thema was über einen mehr oder weniger sinnige Titel hinausgeht und eine schöne grafik.
    nehmen wir Terra Mystika - wo bitte ist da das Thema? Das spiel ist lediglich eine Ansammlung von Mechanismen und trotzdem schweinegeil. Ich sehe nicht wieso das bei 504 anders sein soll.


    Atti

  • @ode.: Ich denke, dass da ein bißchen Überinterpretation bei dir vorliegt. Zwischen "mir fehlt die Zeit, das Spiele-Baukasten-Prinzip als solches auszuprobieren (mit dem mehr oder minder hohen Risiko, dabei Gurken-Spiele zu erwischen)" und "man sollte sich das Spiel nur holen, wenn man es auch wirklich schafft, es 504x zu spielen." liegen für meine Begriffe noch Welten.


    Eine gewisse Skepsis, ob eine zufällig herausgegriffene 504-Modulzusammensetzung nicht am Ende in 2 Stunden verlorener Spielzeit resultiert, ist für mich soweit noch absolut nachvollziehbar. Schließlich könnte ich dem nicht viel entgegen setzen außer meinem Bauchgefühl, dass dieser wahnwitzige Design-Ansatz doch irgendwie funktioniert, weil Friedemann Friese in den Interviews auf mich so wirkt, dass er es hingekriegt hat. (Und weil es mich auf der Baukasten-Ebene genauso interessiert wie als ein zusammengebautes Spiel von 504 möglichen.)

  • Wird jetzt aus einem häufig geäußerten "sieht interessant aus, wird aber kein Blindkauf" "starke Ablehnung" und "kaputt reden"?
    Ich kann das nicht erkennen. Für mein Empfinden überwiegen die positiven Wortmeldungen in einer Weise, die mich bereits zum Nachdenken bringt. :D

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  • Ich hätte nicht gedacht, dass das Spiel ein Problem bekommt, weil es so viele Varianten mit sich bringt. Ich lese einige Kommentare so, dass man sich das Spiel nur holen sollte, wenn man es auch wirklich schafft, es 504x zu spielen. Überspitzt gesagt.


    Wo ist der Unterschied, ob ich Marco Polo 10x spiele oder 504 10x spiele?

    Die Anzahl der Varianten ist nicht so sehr mein Problem, wie deren "Gesichtslosigkeit"...
    Marco Polo hat eine verdammt hübsche Grafik - mit vielen kleinen verspielten Details.


    504 sieht aus wie ein Prototypen-Baukasten für Brettspieledesigner. Eigentlich ist es das ja auch... ;)

  • Wir sind hier bei Unknowns. Da wird gerne mal kunstvoll gegen irgendwas argumentiert, was der andere so nie gesagt hat. Rhethorik für Anfänger: unterstelle dem Gegner Extrempositionen und argumentiere dagegen an...

    Aber wir sind hier doch bei den Fortgeschrittenen! :ironie:

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Die Diskussion um das Thema bzw das nicht vorhandene ist echt banane. Kaum ein EuroGame hat letztendlich ein Thema was über einen mehr oder weniger sinnige Titel hinausgeht und eine schöne grafik.

    Für mich persönlich ist das nicht Banane, denn das Euro Game mit "übergestülpter" Thematik (wie z.B. das angeführte Terra Mystica), hat immerhin eine Thematik, auf die sich Grafik und Titel beziehen. Und das reicht häufig schon aus, um doch in das Spiel auch thematisch eintauchen zu können.


    Bei #504 tue ich mir im Vorfeld schwer in z.B. Wettlauf+Kampf+Aktien etwas für mich attraktives zu sehen. Da darf man bestimmt auch skeptisch sein ohne dem Spiel etwas Böses zu wollen oder es abzuwerten. Und wenn #504 ein prima Spiel ist, wird es sicher auch den Weg auf den Tisch der Skeptischen finden.

  • Hi,


    Btw: Ich hab 504 auf meiner kaufliste. Genaugenommen ist es schon gekauft, weil gestern geordert.


    Hier wird davon gesprochen das man lieber "fertige" Spiele spielt, die Spielbarkeit wird angezweifelt, es wird bezweifelt das es kein gutes Spiel sein kann... oder es wird sogar geschrieben das es gar nicht gut sein KANN. Also für mich ist das schon kaputt-reden.


    Anstatt sich das ganz anzuschauen und auszuprobieren sind hier manche schon sehr festgelegt mit ihrer Meinung. Ohne das spiel überhaupt jemals gespielt zu haben wohlgemerkt.



    Atti

  • @Attila Du musst das mal so sehen: Wenn sich jemand ein Spiel von Leuten kaputtreden lässt, die es noch nicht mal gespielt haben - dann war dessen Meinung zu dem Spiel wohl nicht gefestigt genug!


    Sind sie zu stark, warst Du zu schwach! ;)

  • "Spielthema" laut 2F Homepage:

    In einer fernen Galaxie waren begnadete Wissenschaftler, die sogenannten Ludosophen, in der Lage, in einem gigantischen Schacht 504 kleine Welten zu erschaffen. Die Ludosophen programmierten Völker jeweils mit fundamentalen Gesetzen und Regeln, so dass diese drei verschiedenen Prinzipien Folge leisten müssen. Die Ludosophen beobachteten die kleinen Welten genau. Nach und nach versuchten sie andere Prinzipien und entwickelten einen Ehrgeiz, das eigene Volk besser gedeihen zu lassen, als die ihrer Kollegen. Es war bald genauso wichtig, die ruhmreichste Zivilisation in einer Welt zu besitzen, wie aussagekräftige Forschungsergebnisse zu erhalten ... und in dem gigantischen Schacht fanden sie immer wieder Welten, die sie so noch nie gesehen hatten.

    Das ist jetzt auch nicht so viel bescheuerter als das, was man anderswo geboten bekommt. (Wer erinnert sich noch an den ersten Werbetext zu Helios?) ;)

  • @Ode stört wahrscheinlich, daß überhaupt Meinungen zu einem Spiel publiziert werden, ohne, daß genügend Spielerfahrungen zu jedem Modul vorliegen! :) SCNR

    Es war eher ein grundlegendes Wundern über den Tenor der Beitrräge hier. Wirklich stören tut mich das nicht. Ich war erstaunt. Da sieht man wohl, dass mein Beitrag auch ein wenig überinterpretiert wurde.


    Darüber hinaus stimme ich @Attila absolut zu. Es ist manchmal erstaunlich, wie die Spiele schon weit vor Veröffentlichung bewertet werden.


    Weißt du, Thomas, wenn hier nicht immer so viel dummes Zeuch über die Spiele gelabert werden würde, dann ... Ach... Dann wäre ja auch langweilig... :P;)

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • Ich glaube nicht, dass 504 ein Spiel ist, das jedem gefallen wird. Hier im Thread haben sich mehrere geäußert, dass sie skeptisch sind, weil ihnen die thematische Einbingung eines Spieles wichtig ist. Das ist für mich absolut nachvollziehbar.


    Es gibt aber sicher eine Reihe von Leuten, die spielen gerne Euros, bei denen der Mechanismus prägend ist und das Thema oft nachträglich angepasst wurde. Wenn diese Leute auch noch Spaß daran haben, nicht immer wieder die gleichen Spiele zu spielen, sondern gerne neue Spiele kennenlernen, um sich der Herausforderung zu stellen, bei bisher unbekannten Spielen erfolgreiche Strategien zu finden, dann werden sie mit 504 sicherlich viel Spaß haben. Und diese Leute zähle ich letztlich auch zu der Hauptzielgruppe.

  • Es gibt aber sicher eine Reihe von Leuten, die spielen gerne Euros, bei denen der Mechanismus prägend ist und das Thema oft nachträglich angepasst wurde. Wenn diese Leute auch noch Spaß daran haben, nicht immer wieder die gleichen Spiele zu spielen, sondern gerne neue Spiele kennenlernen, um sich der Herausforderung zu stellen, bei bisher unbekannten Spielen erfolgreiche Strategien zu finden...

    Der Witz ist ja: Zu den Spielern zähle ich mich auch! Aber wenn ich mir anschaue, wie viele Spiele es schon gibt, und wie viele dieser Spiele jährlich erscheinen - dann brauche ich kein 504 mehr - dann spiele ich erst mal all diese Spiele ab!
    Wenn doch sonst die "simplen" Spiele abgewunken werden, weil sie "Nichts Neues" bieten - wo ist dann der Reiz der einzelnen Spiele von 504?
    Also nicht 504 selbst - die Idee ist genial und ich finde das Projekt auch großartig! - sondern von jedem der kleinen Spiele, die sich aus den Modulen ergeben. Spiele ich also 504, und schon das Auswählen der Module ist Teil des Spielerlebnisses? Oder ist das eigentliche Spiel, welches sich aus 3 Modulen ergibt, dann das Spielerlebnis? Und da stelle ich mir dann eben die Frage: ein aus so wenigen Komponenten zusammengewürfeltes (im wahrsten Sinne des Wortes! ^^) Spiel - mag ich denn sowas spielen? Und dann hat das Spiel noch nicht mal Illustrationen, die ein Thema darauf abbilden, Euro hin oder her.
    Klar, bei Russian Railroads ist das Thema auch draufgemalt - da könnten auch einfach Wertungssteine voran geschoben werden, Achievements erlangt werden und Wertungsblöcke bestimmen die Weite der Wertungssteine... aber mit dem Thema Eisenbahnbau in Russland ist da wenigstens auch noch eine schöne Grafik zu gekommen...

  • Klar, bei Russian Railroads ist das Thema auch draufgemalt - da könnten auch einfach Wertungssteine voran geschoben werden, Achievements erlangt werden und Wertungsblöcke bestimmen die Weite der Wertungssteine... aber mit dem Thema Eisenbahnbau in Russland ist da wenigstens auch noch eine schöne Grafik zu gekommen...

    Interessant bei RRR ist, dass zuerst das Thema da war - ein Worker Placement mit 18xx Hintergrund. Soweit ich weiß, hat HiG dann alle Referenzen zu 18xx entfernt bzw. geändert.

  • Interessant bei RRR ist, dass zuerst das Thema da war - ein Worker Placement mit 18xx Hintergrund. Soweit ich weiß, hat HiG dann alle Referenzen zu 18xx entfernt bzw. geändert.

    Die 18XX Referenzen sind ja, wenn auch nicht so einfach noch erkennbar. Und Helmuth (Ohley) war ja am ganzen Entwicklungsprozess immer an vorderster Front beteiligt. Die primäre Änderung durch HiG war das Hinzukommen der Industrien in der jetzigen Form.


    Die Schienen sind ja im Prinzip als Stationen zu verstehen und mit jede bessere Schienenfarbe entspricht in 18XX einem höherwertigem Tile das über das ursprüngliche gelegt wurde. Klar durch die Farbwahl der Schienen sieht man das nicht so sehr wie beim Proto der die Stationen durch Kläotzchen in eher den tyüpischen 18XX Farben gelb, grün, usw. darstellte

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich bin dem Konzept auch sehr skeptisch gegenüber gestellt.


    Als Mensch benutze ich ja meine Erfahrung um über die Zukunft zu spekulieren. In meine Gedankenkiste "generisches Spiel" fällt mir Stonehenge ein.
    Dort gab es festgesetztes Spielmaterial und verschiedene Designer sollten ein Spiel daraus machen. Eine Katastrophe, wie ich fand!


    Hier ist es ein wenig anders, das sehe ich ein. Dennoch ist nicht die einzelne Spielerfahrung die Krönung der Schöpfung, sondern alles muss sich dem Konzept der Kombinierbarkeit unter ordnen.
    Wenn es schon viele andere Neuheiten nicht schaffen sich aus dem Meer der Neuerscheinungen zu heben, obwohl sie die völlige Freiheit haben, wieso glaube ich dann, dass das ein Spiel wie 504 das noch stärkeren Zwängen unterworfen wird, kann? Eben, ich tue es nicht.


    Wenn ich mich irre: Wunderbar. Die Idee finde ich auch interessant. Mehr aber auch nicht.


  • In meine Gedankenkiste "generisches Spiel" fällt mir Stonehenge ein.
    Dort gab es festgesetztes Spielmaterial und verschiedene Designer sollten ein Spiel daraus machen. Eine Katastrophe, wie ich fand!

    Seit gestern denke ich darüber nach, wie dieses schlechte Spiel hieß, dass ich mal spielen durfte. Es war genau das Prinzip von Stonehenge. Mehrere Autoren schreiben ein Spiel mit vorgegebenem Spielmaterial.
    Das könnte Stonhenge gewesen sein, aber ich meine mich zu erinnern, dass wir ein deutsches Spiel hatten und Stonehenge gab es laut BGG nicht auch deutsch. Gab es so ein Experiment noch anderswo?
    Auf jeden Fall erinnert mich 504 ein wenig daran.

  • Es ist manchmal erstaunlich, wie die Spiele schon weit vor Veröffentlichung bewertet werden.

    Ich denke es hängt sehr davon ab, was genau da im Vorfeld bewertet wird. Das Spielerlebnis als solches kann man natürlich nur bewerten, wenn man das Spiel schon gespielt hat. Andere Dinge, zum Beispiel Cover, Graphik oder auch Thema kann man auch vorab "bewerten", soweit genügend Informationen vorhanden sind. Ich gehe sogar noch weiter: Jeder bewertet jedes Spiel in gewisser Hinsicht bereits vor der Veröffentlichung. Auf der Grundlage dieser Bewertung treffen wir dann unsere Kaufentscheidung. Und da finde ich es legitim zu sagen: Dieses Spiel interessiert mich nicht, weil mich das Thema nicht interessiert. Oder (um ein aktuelles Beispiel zu nennen): die "Orleans"-Erweiterung interessiert mich nicht, weil ich kein Interesse an kooperativen Szenarien und Solospieler-Varianten habe. Das sind Entscheidungen, die man treffen kann, ohne das Spiel gespielt zu haben. Oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Lazax ()

  • Es war genau das Prinzip von Stonehenge. Mehrere Autoren schreiben ein Spiel mit vorgegebenem Spielmaterial.Das könnte Stonhenge gewesen sein, aber ich meine mich zu erinnern, dass wir ein deutsches Spiel hatten und Stonehenge gab es laut BGG nicht auch deutsch. Gab es so ein Experiment noch anderswo?
    Auf jeden Fall erinnert mich 504 ein wenig daran.

    Also Stonehenge gab es auf deutsch! Ich hatte ein Exemplar davon!


    Aber die entsprechende Vergangengeitsform des Verbes "haben" sagt ein wenig etwas über die Qualität dieser Spielesammlung aus. Die Idee dahinter empfinde ich jedoch auch weiterhin als reizvoll...

  • Das Konzept von 504 finde ich hochinteressant. Ob die damit erzeugten Spiele für mich was taugen, wird dann der Praxistest zeigen müssen. In der Summe bleibt somit eine interessierte Skepsis übrig, die mich an den Messestand von 2F-Spiele treiben wird. Somit hat der Verlag schon wesentlich mehr geschafft als viele andere Neuheiten, die um meine Aufmerksamkeit und Geldbörse buhlen.


    Ganz klar ein Spiel, das ich nicht blind kaufen werde. Eben auch weil mich nach Funkenschlag wenig Spiele von Friedemann Friese wirklich langfristig überzeugt haben - waren alle irgendwo zwischen "ganz nett" und "auf Dauer mir zu langweilig". Die Idee war da besser als das eigentliche Spielgefühl. Aber am Ende ist es eben reine Spieler-Geschmackssache.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Was bisher noch nicht gesagt wurde: Bei üblichen mechanismus-geprägten Spielen mit tendenziell eher aufgesetztem Thema (was jetzt sicher negativer klingt als es gemeint ist) macht es in der Regel einen großen Unterschied, wie oft man das Spiel schon gespielt hat, wie gut man das Spiel und seine Balance kennt. Der Erfahrene hat einen riesigen Vorteil gegenüber dem Neuling. Bei 504 und zufällig erwürfelter Welt dürfte das kein großes Problem sein, solange nicht jemand auf ~100 Partien 504 gekommen ist (jedes der neun Module im Schnitt 10+ Mal an jeder Stelle; wenn man Spiele und nicht Module heranzieht, wird's sogar vierstellig). 10-mal Marco Polo oder sowas schafft der Vielspieler. Die neun- bis zehnfache Menge 504 wird dagegen schwierig. Garantiert gleiche Startvoraussetzungen für alle Mitspieler (sprich: Neuland für jeden am Tisch), das ist doch auch was Feines. :)

  • Wirklich ein gutes Argument, aber ich könnte, falls das gewünscht wird, in meiner Spielrunde auch einfach eines der vielen ungespielten Spiele, die ich schon besitze, aus dem Regal nehmen - für den gleichen Effekt. Oder eines, dass ich zwar schon mal gespielt hab, aber vor Jahren! :D


    Tatsächlich gibt's in meiner Runde neben denen, die ständig etwas neues spielen wollen, durchaus auch jene, die Spielerfahrung mindestens beim Erklärer sehr schätzen.


    Es bleibt für mich schwierig zu entscheiden, ob ich mir #504 besorge, oder nicht...

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  • Wirklich ein gutes Argument, aber ich könnte, falls das gewünscht wird, in meiner Spielrunde auch einfach eines der vielen ungespielten Spiele, die ich schon besitze, aus dem Regal nehmen - für den gleichen Effekt. Oder eines, dass ich zwar schon mal gespielt hab, aber vor Jahren!

    Der Unterschied liegt darin, dass du in deinem Beispiel alle Regeln neu erklären musst, während man bei 504 vermutlich nur einen Teil der Regeln neu lernen muss, wenn man es vorher schon gespielt hat.

  • Ich denke es hängt sehr davon ab, was genau da im Vorfeld bewertet wird. Das Spielerlebnis als solches kann man natürlich nur bewerten, wenn man das Spiel schon gespielt hat. Andere Dinge, zum Beispiel Cover, Graphik oder auch Thema kann man auch vorab "bewerten", soweit genügend Informationen vorhanden sind. Ich gehe sogar noch weiter: Jeder bewertet jedes Spiel in gewisser Hinsicht bereits vor der Veröffentlichung. Auf der Grundlage dieser Bewertung treffen wir dann unsere Kaufentscheidung. Und da finde ich es legitim zu sagen: Dieses Spiel interessiert mich nicht, weil mich das Thema nicht interessiert. Oder (um ein aktuelles Beispiel zu nennen): die "Orleans"-Erweiterung interessiert mich nicht, weil ich kein Interesse an kooperativen Szenarien und Solospieler-Varianten habe. Das sind Entscheidungen, die man treffen kann, ohne das Spiel gespielt zu haben. Oder?

    Sicher. Ich wundere mich auch nicht über die ... sagen wir mal "gemäßigten" Aussagen. Eher diejenigen, die vor Veröffentlichung und Ausprobierung eigentlich gar nicht bewertet werden können.

  • Der Unterschied liegt darin, dass du in deinem Beispiel alle Regeln neu erklären musst, während man bei 504 vermutlich nur einen Teil der Regeln neu lernen muss, wenn man es vorher schon gespielt hat.

    Wenn ich mir die Regeln anschaue, denke ich eher, dass das GEGENTEIL der Fall ist!
    Je nachdem, mit welchen anderen Modulen ein bestimmtes Modul gepaart ist, gibt es immer wieder Sonderfälle, Ausnahmen und Berücksichtigungen.
    Also denke ich, dass es viel SCHWIERIGER ist, sich die Regeln von 504 anzueignen - weil sie eben bei fast jedem Spiel/jeder Kombination wieder anders funktionieren oder andere Ausnahmen haben!


    Das sehe ich als komplizierter an - weil man eben von Partie 1 zu Partie 2 Nichts mitnehmen kann.
    Dazu kommt noch, dass man beim ersten Mal spielen eines Spiels bestimmte Mechanismen oder Timing-Fragen erst durch das Spielen / während der Partie erfasst - also möchte man eine Modul-Kombination von 504 doch eher 2-3x spielen... was mich zu dem Punkt bringt... wie lange dauert eigentlich eine Partie 504? Unter einer Stunde? Zwischen 1 und 2 Stunden? Eher 3 Stunden?
    Hat da ein Probespieler schon Erfahrungen gesammelt?

  • Dazu kommt noch, dass man beim ersten Mal spielen eines Spiels bestimmte Mechanismen oder Timing-Fragen erst durch das Spielen / während der Partie erfasst - also möchte man eine Modul-Kombination von 504 doch eher 2-3x spielen... was mich zu dem Punkt bringt... wie lange dauert eigentlich eine Partie 504? Unter einer Stunde? Zwischen 1 und 2 Stunden? Eher 3 Stunden?
    Hat da ein Probespieler schon Erfahrungen gesammelt?

    Laut Aussage von Friedemann hängt die Spieldauer von der jeweiligen Welt ab. Und diese Einschätzung teile ich.
    So konnte man in unserer Welt anfangs die Züge relativ zuverlässig im Vorraus planen. Da die Straßennetze (bei uns!) erst im Laufe des Spiels aneinandergerieten, war hier am Anfang noch wenig Interaktion. Gleiches galt (bei uns!) für die Lieferungen der Waren zu den Städten. Da sind wir uns anfangs noch aus dem Weg gegangen.
    Da die Privilegien zu Beginn eines Zuges gekauft wurden, konnte ich, nachdem der Spieler vor mir mit diesem Punkt fertig war, meinen Zug planen. Das hat aber nicht jeder gemacht und einer der Spieler überlegte schon auch immer recht lange. Es wäre also deutlich schneller spielbar gewesen. Unser Spiel dauerte unter zwei kurzweiligen Stunden. Ich denke, eine gute Stunde Spielzeit wäre problemlos möglich gewesen.


    Die relativ kurze Spieldauer war ja sicherlich auch ein Kriterium, warum Friedemann diese Welt zum Kennenlernen ausgewählt hat. Aber das wird bei anderen Modulen und Welten anders aussehen. Ich vermute, bei den Elementen, bei denen z.B. die Interaktion höher ist, gilt es mehr abzuwägen und lässt sich zugleich auch weniger im Vorfeld planen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dihego ()

  • Ich finde das Argument, dass man noch viele ungespielte Spiele hat, nicht nachvollziehbar. Dann bräuchte man ja eh erstmal überhaupt kein neues Spiel.

  • Umgekehrt: Die Tatsache allein, dass #504 "viele" neue Spiele ist, überzeugt mich nicht, da ich, das siehst Du völlig richtig, keine neuen Spiele brauche, nur, weil sie neu sind.
    Da muss schon mehr dahinter stecken, damit ich Lust auf ein Spiel bekomme.

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  • Ich finde das Argument, dass man noch viele ungespielte Spiele hat, nicht nachvollziehbar. Dann bräuchte man ja eh erstmal überhaupt kein neues Spiel.

    Moment - das Argument, dass ich noch ungespielte oder wenig gespielte Spiele im Schrank liegen habe, ist ein Gegenargument zu "504 ist doch klasse, wenn man mal was Neues spielen will und alle anderen Spiele schon kennt. Dann kann man sich schnell ein frisches Spiel 'kreieren'."
    Da sage ich zu: Ich muss mir kein frisches Spiel kreieren, ich wähle einfach ein ungespieltes aus meiner Sammlung aus! ;)

  • Hi,


    Ich sehe 504 nicht als eine "Spielebaubox" sondern als *ein* Spiel welches zwar eine hihe Varianz hat, aber nach 3 Partien erwarte ich trotzdem das sich eine gewisse Routine einspielt, ganz egal welche Module man spielt.
    Das "oh ich muss jetzt neue Regeln lernen" stört mich wenn ich 100 bin. Vielleicht auch erst mit 110.


    Atti

  • Ich sehe 504 nicht als eine "Spielebaubox" sondern als *ein* Spiel welches zwar eine hihe Varianz hat, aber nach 3 Partien erwarte ich trotzdem das sich eine gewisse Routine einspielt, ganz egal welche Module man spielt.

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Nach dem, was ich gelesen und gehört habe, macht es einen deutlichen Unterschied, ob man ein Modul an Stelle 1, Stelle 2 oder Stelle 3 der Modulzusammenstellung hat. Das "es stellt sich eine gewisse Routine ein" bzw. "es kommt so langsam alles bekannt vor, es gibt keine Überraschungen mehr", das man bei einem herkömmlichen Spiel ab dem 3. Spiel hat, gilt bei 504 dann erst beim dritten Mal, in dem das gleiche Modul an gleicher Stelle auftaucht. Wenn das Modul an Stelle 2 (oder auch an allen drei Stellen) die gleichen Komponenten hat wie bei Verwendung an Stelle 1, dann von mir aus auch ein wenig früher, aber es dürfte trotzdem ein Faktor von 3 bis 10 liegen in der "Gewöhnungszeit" zwischen Standardspiel und zufälligem 504-Spiel.


    In der Spielanleitung (auf der 2F Homepage zum Download, Link unten) ist bei der Liste der Komponenten überall angegeben, bei wieviel Prozent der 504 Spielkombinationen das entsprechende Material benötigt wird. Der Spielplan (Hexagone für Wasser/Wiese/Stadt/Wald/...) und das Spielgeld kommt auf 100%, die Spielsteine in Spielerfarben je nach Typ zwischen 50% und 100%, so allgemeiner Kram wie Würfel/Reihenfolgekarten/Startspielerkarte so bei 50-60%, der Rest des Materials liegt komplett drunter, oft bei den 33%, 22% oder 11% für ein spezielles Modul, je nachdem ob es bei Verwendung an drei, zwei oder einer Stelle der Reihenfolge relevant wird. Sooo schnell dürfte sich da keine Gewöhnung einstellen; viel mehr als den modularen Spielplan aus Hex-Felder und die Spielerfarben dürften Spiele nicht gemeinsam haben, wenn sich aus unterschiedlichen Modulen gebaut werden.


    504-regel-de-klein.pdf

  • Hi,


    Egal welche Module man spielt, jedes Spiel folgt doch der gleichen Grundstruktur. Das ist imo auch nicht schwieriger als Smallworld. Da hat auch jedes Volk eigende Regeln. Naund?
    Oder bei Terra Mystika - da spielt sich auch jedes Volk völlig anders. Funktioniert trotzdem und ist immer das gleiche Spiel.


    Ich hab mir die Regeln mal durchgelesen und ich glaub das Spiel ist grossartig.


    Atti