Wie wirkt sich die Covid19-Pandemie auf die Brettspielszene aus? (Podcast mit Betroffenen und Statements aus der Branche)

  • Ich habe den Podcast nicht ganz zu Ende gehört, aber ich finde es fast schon putzig, dass Koboldkoenig och an eine BerlinCon glaubt. Ich gönne jedem diese Con, aber wenn man realistisch ist, muss diese und auch die Spiel ausfallen. Und das sollte speziell auch bezüglich der Spiel frühzeitig kommuniziert werden. Die Spiel selbst glaubt noch an ein Stattfinden, denn auf Twitter wird schon wieder der Brettspielcake organisiert.

    Ich verstehe, da geht es um viel Geld etc. Aber ganz ehrlich: Nach der Messe haben die meisten so schon die Herbst-Messe-Pest mit nach Hause genommen. Will man wirklich sich selbst, ungeachtet der Tatsache ob es stattfindet oder nicht, der Gefahr aussetzen, den Virus abzubekommen? Gerade die Spiel ist ein Viren und Bakterien-pool, gepaart mit schlechter Ernährung und zu wenig Schlaf.

    Ich weiß, nicht jeder ist gerade auf Kurzarbeit, muss seine Kinder betreuen und hofft, das das so schnell wie möglich wieder in normale Bahnen geht. Aber ein Zusammentreffen von 200.000 Leute aus aller Welt. Es braucht nicht viel Fantasie, was passieren wird. 10 Infizierte in den Hallen reichen. Und eine Spiel mit Mundschutz, 1,5m Abstand und Handschuhen. Das tu ich mir nicht an :D

    Im Herbst wird der Corona-Virus, wie jeder andere Virus wieder zunehmen. Das ist eine der Aussagen des Virologen Drosten.

    Wir werden die nächten 12 Monate unseren Abstand einhalten. Ich bin da vielleicht zu pessimistisch, aber es wird in 8 Wochen nicht einfach weg sein. Wir werden feststellen können, ob wir Immun sind, wir werden uns vielleicht impfen lassen können aber es wird weiter Leute betreffen. Und mit Blick in die USA... ich bezweifel, dass viele Verlage den Weg nach Essen suchen werden. Man entscheidet ja sowas nicht 2 Wochen vorher. Ich schätze, dass in 1-2 Monaten die ersten Vorbereitungen getroffen werden müssen.


    Ich will keinem mit meiner Meinung auf die Füße treten, aber ich bin in letzter Zeit deutlich realistischer in meinen Erwartungen geworden.

  • Du, absolut legitim und natürlich sehe ich das auch mit einer ordentlichen Portion Skepsis. Wenn dies anders wäre, würden wir nicht nebenbei an einem Ausweichtermin arbeiten. Tatsächlich ist es bis zur Berlin Con noch über drei Monate hin. Denk mal drei Monate zurück - da war Corona bei uns null ein Thema, was die meisten als Problem aus China belächelt haben.
    Wie gesagt, ich hab da auch natürlich meine Zweifel, aber in drei Monaten kann viel passieren und jetzt schon pauschal abzusagen ist allein aus vielen betriebswirtschaftlichen Gründen fahrlässig.

  • Wie gesagt, ich hab da auch natürlich meine Zweifel, aber in drei Monaten kann viel passieren und jetzt schon pauschal abzusagen ist allein aus vielen betriebswirtschaftlichen Gründen fahrlässig.

    Da die gängigen Einschätzungen aktuell sagen, dass wir in den nächsten 12 Monaten sehr wahrscheinlich nicht Mal Fußballspiele haben werden, gehe ich persönlich ebenfalls von keinerlei Messen aus. Verstehe deine Ansicht und die Kommunikation diesbezüglich aber voll und ganz - sollte doch ein "Wunder" geschehen, steht man mit einer zu frühen Absage genauso gekniffen da wie ohne und seien wir Mal ehrlich: Wahrscheinlich ist der wirtschaftliche Schaden vollkommen unabhängig davon ob heute oder in 2 Monaten komplett abgesagt wird.

    Gesamtgesellschaftlich halte ich es für sehr fahrlässig ohne Impfstoff Großveranstaltungen abzuhalten und einen Impfstoff wird es dieses Jahr definitiv nicht mehr geben.

  • Das Einzige was ich daran absolut nicht nachvollziehbar finde ist:

    - Wenn es um ein paar hunderttausend oder Millionen Menschen geht können wir die Wirtschaft ruinieren, so viel wir wollen

    - Wenn es um Umweltschutz geht und das Überleben von 10 Milliarden (oder mehr wenn es drastisch wird) bzw. der Menschheit an sich, dann geht das nicht - weil es nicht mehr in der Amtszeit unserer Damen und Herren Politiker ist und derer die daran gut verdienen - egal was die Experten sagen


    Übrigens noch ein paar Dinge die mich skeptisch stimmen bezüglich dem Stattfinden von Essen und der Kontrolle der Situation:

    - Meine Schwägerin in spe arbeitet im Altenheim, solange die Mitarbeiter dort keine Symptome haben sollen sie arbeiten

    - Das Gleiche Vorgehen hat die deutsche Post (auch wenn man bestätigten Kontakt hatte), das kann ich aus Erfahrung sagen weil ich vermutlich positiv auf COVID 19 bin und nachfragte wie ich mich verhalten soll, arbeiten kommen oder zuhause bleiben.

    - Das Epizentrum der Infektionen in meinem Umfeld ist die Beerdigung, ders Großvaters meiner Lebensgefährtin. Onkel und Tante waren zu dem Zeitpunkt wohl schon positiv. Die Eltern meiner Lebensgefährtin, die mit uns am Tisch saßen, haben recht eindeutige Symptome und wurden Montag getestet(und warten immer noch auf ihr Ergebnis), die Großmutter die mit uns am Tisch saß wurde positiv getestet. Die Frau des Großvaters meiner Lebensgefährtin wartet seit Freitag letzte Woche auf ihr Ergebnis...

    Bei der Nachverfolgung der Infektionskette durch das Gesundheitsamt wurde scheinbar nix unternommen bei den anderen Beerdigungsteilnehmern. Keiner von uns erhielt Post einen Anruf oder sonst was.

    Wir haben uns dann beim Arzt gemeldet, der hat uns 14 Tage krank geschrieben mit den Worten Quarantäne. Ich bin mir nicht sicher, glaube aber dass das nur da Gesundheitsamt aussprechen kann (egal wie wir sind seit dem nicht mehr draußen gewesen). Der Arzt hat keinen Test veranlasst, das Gesundheitsamt Zweibrücken verwies uns nach Pirmasens und Primasens verwies uns nach Zweibrücken... ergo kein Test für uns also reine Spekulation und wir tauchen auch nicht in den Statistiken auf und was wir möglicherweise bereits weiter gegeben haben wird nicht verfolgt



    Meine Schlussfolgerung also - so lange Unternehmen sich derart sorglos verhalten wird sich nichts an der Lage ändern, daher gehe ich schwer davon aus, dass das Ganze noch langfristig unser Begleiter sein wird. Und wenn man wahrscheinlich Positive gar nicht testet hilft das nicht, weil ich nun davon ausgehe es gehabt zu haben und die nächsten Erkältungssymptome als Erkältung wahrnehme. Sollte ich negativ gewesen sein und es dann haben verteile ich lustig Viren


    Ich habe daher keine Ahnung wie es weiter geht - wir lange will man Veranstaltungen verbieten? Wie lange kann man das? Und dürfen genesene Positive dann vielleicht raus?


    Deswegen glaube ich nicht an eine Essen Spiel 2020 oder sonstige Veranstaltungen in 2020

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Das habe ich schon öfter gehört. Ich mag das RKI - aber ich wundere mich warum von solch systemischen Versagen nicht berichtet wird. Bei meiner Schwester war das ähnlich. Kam frisch aus Südtirol und wollte sich testen lassen. Weil sie sonst in der Gastro wieder arbeiten gehen müsste. Nix. Absolut nix passiert.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Organisatoren von Brettspiel-Veranstaltungen im Spätsommer, Herbst oder Winter müssen zweigleisig fahren. Wie dann die Situation sein wird, kann niemand hier wissen. Vielleicht kann es stattfinden, vielleicht nicht. Irgendwann haben auch soviele potentielle Kunden die Infektion ohne größere bleibenden Schäden überlebt, dass sich Großveranstaltungen auch wieder nur für diese Gruppe der Corona-Genesenen lohnen können.

    Wenn mich jemand zwingen würde zu wetten, würde ich allerdings auch eher davon ausgehen, dass BerlinCon nicht stattfindet. Spielemesse in Essen vielleicht 50-50, mit Tendenz auch eher für "nein". Und wenn irgendwas stattfindet, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit in mehr oder weniger veränderter Form.

    In keinem Falle wird's direkt so weiter gehen wie vor Corona. Wer die Infektion noch nicht erwischt und überstanden hat, für den ist die Teilnahme an Großveranstaltungen jedenfalls vor der Entwicklung eines Impfstoffes keine besonders gute Idee. Das ist eine Tatsache, an der kein Veranstalter mit Aufforderungen des Type "lasst uns zurück zur Normalität gehen" irgendwas ändern kann. Viele Menschen werden noch lange Großveranstaltungen meiden, und das aus sehr guten Gründen.

  • Die Stornierungsfristen müssen ja eingehalten werden, damit der wirtschaftliche Schaden kleiner statt größer wird. Außer man wartet bis die Behörden es verbieten, da man so keine Zahlungen an Dritte wie Halle, Technik etc. leisten muss, und zieht es ansonsten durch.

  • Die Zahlungen im Vorfeld der SPIEL sind vielleicht der Schlüssel, warum eine offizielle Bekanntgabe schon früher kommen könnte. Rechnungen seitens der Messe Essen für z. B. Stellwände etc. sind erst nach der Veranstaltung fällig. Der Teilnahmebeitrag an den Veranstalter Merz Verlag erfolgt allerdings schon früher im Jahr. Konkret müssen 50% bis 15.05. und weitere 50% bis 15.08. überwiesen werden.


    Es ist deshalb davon auszugehen, dass zumindest der Merz Verlag schon bis zum 15.05. feststellen konnte, ob alle Angemeldeten oder weniger als diese ihren Beitrag zur Teilnahme zahlen. Nicht auszuschließen ist natürlich, dass sie diese Frist jetzt verlängern, um mehr Spielraum zu haben.


    In meinem Fall sind die 50% schon Ende Februar geflossen und somit auch wieder eingefrorenes Kapital.

  • matthias19281 Das höre ich aus meinem Bekanntenkreis auch immer wieder. Ein ehemaliger Arbeitskollege hat seine Frau, die aus Paris kam vorletztes Wochenende abgeholt. Sie hat am Montag, zurück in Paris erfahren, dass ihre beiden Arbeitskollegen im Labor positiv getestet wurden. Er hat sich in Quarantäne begeben, wollte sich testen lassen. Aber ohne klare Symptome (Dauerhaftes Fieber) wird nicht getestet. Resultat ist aber auch daraus: alle 20 Kollegen sind jetzt auch vorsorglich zu Hause. Ob sich jeder dran hält? keine Ahnung.

    Deshalb glaube ich, dass auch wir in ein paar Wochen sehr viel stärkere Ausgangbeschränkungen haben werden. Wir haben gestern mit der Cousine in Spanien telefoniert. Sie ist seit 5 Jahren arbeitslos und sie kommen kaum über die Runden. Jetzt ist ihr Mann von der Regierung zwangsbeurlaubt.

    Wenn man Berichten glauben darf, wovon ich ausgehe, sind die einfach am Anschlag, was Testauswertungen angeht. Man kann zwar Proben entnehmen, aber das Auswerten ist der Flaschenhals.

  • Wie beim letzen Posting des Podcasts von Manu: Ich weiß, wo er her kommt, ich weiß, dass er seine Sachen als journalistische Reißer formuliert, damit er Klicks bekommt - das ist ja vollkommen legitim. Aber hier ist man von solcher Klickhascherei wenig angetan. Zu Recht. So wie Böhmermanns Beitrag zu Bento. Klar bringt das die Kohle rein ... aber beiträglich für den ernsten Diskurs ist das eher nicht. Und so auch hier. Der Inhalt war durchaus sehr gut. Der "Klick-mich-Aufreißer" für unsere Branche eher nicht. Nicht für das Publikum hier.

    Wow, Ben. Ernsthaft?


    Erstens:

    Bitte erkläre mir mal, was an der Headline "Wie wirkt sich die Covid19-Pandemie auf die Brettspielszene aus? (Podcast mit Betroffenen und Statements aus der Branche)" reißerisch oder Clickbait sein soll? Weder wird etwas anderes versprochen als im Podcast zu finden ist (Die Frage auf das Wie wird ausführlich gegeben) und was daran reißerisch sein soll verstehe ich beim besten Willen nicht.


    Zweitens:
    Wir sind nicht werbefinanziert, also bringen mit Klicks überhaupt nichts, weil mir relativ egal ist, wie viele Downloads mein Podcast hat. Ohne Werbung auf der Seite und im Cast macht das schlicht keinen Unterschied. Wir finanzieren uns komplett alleine durch Crowdfunding, daher ist das einfach eine Falschaussage von Dir. Und was mich irritiert: Du weißt das doch? Du kennst mich und den Podcast und unser Finanzierungsmodell doch schon länger? Was soll diese haltlose Unterstellung?


    PS: Wenn es mir um Klicks gehen würde, dürfte ich übrigens überhaupt nicht über Brettspiele reden, das mache ich aus purer Leidenschaft und eigenem Interesse. Jede Videospielfolge hat deutlich mehr Abrufzahlen als diese vermeintliche Klickschleuder hier.


    Drittens:

    Klickhascherei sehe ich auch im Text nicht. Die Branche IST nunmal derzeit im besonderen Maße stark von der Covid19-Krise betroffen. Warum hört man im Podcast. Dass hier einige das "besonders" nicht sehen und sich darüber "beschweren" liegt vielleicht daran, dass sie nicht direkt betroffen sind? Daher habe ich ja zwei eingeladen (und viele weitere befragt) die meine Aussage unterstreichen. Das nennt sich journalistische Arbeit und Recherche, aber du sagst, es sei ein "Klick-mich-Aufreißer". Ok. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Covid19 für viele Verlage und Spieleläden das Aus bedeuten wird dieses Jahr. Für uns Spieler*innen wird sich nicht viel ändern, wir werden die Durststrecke überwinden und auch ein Jahr ohne 1000 Neuheiten auskommen. Aber das war nicht das Kern-Thema des Podcasts.

  • Hmnja.

    Also, wer sich von den Anwesenden hier für den Inhalt interessiert: Ich habe den Podcast gestern sogar angehört, allerdings nur etwa zur Hälfte, konkret bis direkt nach dem Einspieler von Harald Schrapers. Der hat mich nämlich dermaßen verärgert, dass ich abgeschaltet habe (nein, tut's euch echt lieber nicht an, falls ihr euch über den Anti-Solospiele(r)-Rant von vor nicht allzu langer Zeit aufregen musstet, es ist genau der gleiche, ignorante Tenor, nur geht's diesmal um Online-Umsetzungen von Brettspielen).

    Hörenswert? Geht so. Die Beteiligten haben eine klare Sprache und labern nicht ziellos vor sich her, finde ich gut. Bis zum Punkt, an dem ich abgebrochen habe, steht aber inhaltlich eigentlich alles bereits im Threaderöffner. Es gibt halt Engpässe an jeder Stelle der Produktkette, von Testpartien über Produktion, Lieferung, Marketing, Vertrieb bis hin zu ausfallenden Spielrunden.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Ich denke mal das meiste hier bezieht sich auf "Die Brettspiel-Szene ist aktuell besonders stark von der Covid19-Pandemie betroffen. Die Spieler*innen sind in häuslicher Quarantäne und mit dem anhaltenden Kontaktverbot und bundesweiten Ausgangssperren sind Spieletreffs und private Brettspielrunden nicht mehr möglich."


    Stärker als die Videospielbranche bestimmt, aber nicht stärker als viele andere Branchen und Bereiche. Daher finde ich diesen Teil nicht so gut gewählt. Hier achtet man halt eher auf sowas. Das sollte aber niemanden davon abhalten sich den Podcast anzuhören. Ich habe bisher nur den Anfang gehört und bisher gefällt er mir sehr gut und das obwohl ich bisher kaum Gefallen an Brettspiel Podcasts gefunden habe. Werde mir danach auf jeden Fall noch mehr von dir/euch anhören.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Wie beim letzen Posting des Podcasts von Manu: Ich weiß, wo er her kommt, ich weiß, dass er seine Sachen als journalistische Reißer formuliert, damit er Klicks bekommt - das ist ja vollkommen legitim. Aber hier ist man von solcher Klickhascherei wenig angetan. Zu Recht. So wie Böhmermanns Beitrag zu Bento. Klar bringt das die Kohle rein ... aber beiträglich für den ernsten Diskurs ist das eher nicht. Und so auch hier. Der Inhalt war durchaus sehr gut. Der "Klick-mich-Aufreißer" für unsere Branche eher nicht. Nicht für das Publikum hier.

    Wow, Ben. Ernsthaft?


    Erstens:

    Bitte erkläre mir mal, was an der Headline "Wie wirkt sich die Covid19-Pandemie auf die Brettspielszene aus? (Podcast mit Betroffenen und Statements aus der Branche)" reißerisch oder Clickbait sein soll? Weder wird etwas anderes versprochen als im Podcast zu finden ist (Die Frage auf das Wie wird ausführlich gegeben) und was daran reißerisch sein soll verstehe ich beim besten Willen nicht.

    Du kochst es gerade heißer, als ich es gemeint habe. Ich hatte dazu schon mal eine Diskussion mit Dominik und deswegen habe ich Verständnis dafür. Du gehst einfach korrekt journalistisch vor, aber das ist etwas was hier im speziellen nicht gut ankam. (Du machst einen Aufreißer, der auch absichtlich etwas überspitzt sein soll, um Interesse zu generieren - eigentlich genau wie hier geschehen.) Das hast du doch an den Reaktionen hier sicher auch gelesen, oder nicht? Ich meinte das wirklich nicht negativ dir gegenüber - siehe gleich weiter unten.

    Zitat

    Zweitens:

    Wir sind nicht werbefinanziert, also bringen mit Klicks überhaupt nichts, weil mir relativ egal ist, wie viele Downloads mein Podcast hat. Ohne Werbung auf der Seite und im Cast macht das schlicht keinen Unterschied. Wir finanzieren uns komplett alleine durch Crowdfunding, daher ist das einfach eine Falschaussage von Dir. Und was mich irritiert: Du weißt das doch? Du kennst mich und den Podcast und unser Finanzierungsmodell doch schon länger? Was soll diese haltlose Unterstellung?


    PS: Wenn es mir um Klicks gehen würde, dürfte ich übrigens überhaupt nicht über Brettspiele reden, das mache ich aus purer Leidenschaft und eigenem Interesse. Jede Videospielfolge hat deutlich mehr Abrufzahlen als diese vermeintliche Klickschleuder hier.

    Korrigiere mich an jeder Stelle, wenn ich falsch liege:

    Du finanzierst dich über Crowdfunding, bist also auf unterstützende Zuhörer angewiesen. Die meisten deiner Inhalte sind daher hinter einer Paywall. Du stelltst manche Beiträge frei verfügbar, um Leute für deine Inhalte zu begeistern und zu bezahlenden Kunden zu konvertieren. Du bietest Themen über Brettspiele an, weil es dich interessiert, dir naheliegt und du so zusätzliche Inhalte für eine weitere Zielgruppe generieren kannst (so wie eine Zeitung einen Sportteil hat, einen Lokalteil, etc. damit für jeden was dabei ist).

    Du postet diese Inhalte hier aus werbenden Gründen, nicht aus dem Interesse hier Feedback zu erhalten, sondern um mehr Zuhörer für deine Inhalte zu begeistern.


    Und nun zu meiner Aussage: NICHTS DAVON KREIDE ICH HIER VON DIR AN.

    Alles was ich gesagt habe, ist dass die üblichen journalistischen Stilmittel HIER auf unknowns nicht gern gesehen werden - weil man sie für negativ hält. Ich im übrigen auch. Aber wie Dominik schon mehr als einmal zu mir gesagt hat: Da bin ich träumerischer Idealist und das hat wenig mit der Realität zu tun ...

    Zitat

    Klickhascherei sehe ich auch im Text nicht. Die Branche IST nunmal derzeit im besonderen Maße stark von der Covid19-Krise betroffen. Warum hört man im Podcast. Dass hier einige das "besonders" nicht sehen und sich darüber "beschweren" liegt vielleicht daran, dass sie nicht direkt betroffen sind? Daher habe ich ja zwei eingeladen (und viele weitere befragt) die meine Aussage unterstreichen. Das nennt sich journalistische Arbeit und Recherche, aber du sagst, es sei ein "Klick-mich-Aufreißer". Ok. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Covid19 für viele Verlage und Spieleläden das Aus bedeuten wird dieses Jahr. Für uns Spieler*innen wird sich nicht viel ändern, wir werden die Durststrecke überwinden und auch ein Jahr ohne 1000 Neuheiten auskommen. Aber das war nicht das Kern-Thema des Podcasts.

    Ich denke einfach, dass hier Leute tatsächlich von Covid19 betroffen sind, und es nicht für gut heißen, wenn man eine solche Krise nimmt und sagt "wie dolle schlimme ist das für uns" wenn es ein Luxusgut ist, und dabei sieht wie in Krankenhäusern die Leute zu Tränen ausbrechen. Es fühlt sich einfach doof an - so gut und wertig wie ich die Diskussion dazu finde. Ich habe deine Inhalte ja auch nicht kritisiert, obwohl ich einigen deiner Aussagen hier widersprechen würde - etwa: der Spielehandel ist stark betroffen ja. Aber wie jeder andere Einzelhandel auch. Der Spielehandel ist da nicht besonders. Eventuell sogar weniger als anderer Einzelhandel. Das meine ich nicht abwertend: ich finde das schlimm, weil das uns direkt betrifft. Weil ich Händler persönlich kenne und ich das selbstverständlich schlimm finde. Wird es für Verlage das Aus bedeuten? Das sehe ich irgendwie nicht. Noch nicht. Die Produktion läuft momentan noch weiter. Lieferengpässe sind doof (wie bei uns mit Nemos War gerade) aber das sehe ich noch nicht. Die (da bin ich mir sehr sicher) ausfallenden Messen werden sicher krassere Spuren hinterlassen. Also bei den Messen - denn Spiele KANN man weiterhin online kaufen. Vielleicht stellen jetzt einfach noch mehr auf Direktvertrieb um oder suchen sich größere Vertriebspartner.

    Ich hätte aber eher gesagt, dass diese Krise gerade positiver ist für unsere Branche, als für andere. Es spielen viele - ja nicht mehr so viele ihre Expertenspiele, außer vielleicht mit dem Partner oder einer Spieleaffinen Familie, aber für Kinderspiele und Familienspiele würde ich fast sagen, ist das enorm gut gerade. Und das meine ich nicht morbide. Wenn ich hier Mumpitz erzähle, möge man mich korrigieren. Aber selbst unsere Nachbarn, die nie spielen haben sich mit tonnenweise Kinderspielen eingedeckt gerade ...

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Zitat

    Du gehst einfach korrekt journalistisch vor, aber das ist etwas was hier im speziellen nicht gut ankam


    Haha! :lachwein: Gut, dann brauchen wir auch gar nicht weiter reden, dann hat sich jegliche Diskussion ja eh erledigt.

  • Zitat

    Du gehst einfach korrekt journalistisch vor, aber das ist etwas was hier im speziellen nicht gut ankam


    Haha! :lachwein: Gut, dann brauchen wir auch gar nicht weiter reden, dann hat sich jegliche Diskussion ja eh erledigt.

    eigentlich nicht. Und etwas mehr antwort hätte ich auch passend gefunden. Ich habe mir ja auch die Zeit genommen ...

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Ich denke mal das meiste hier bezieht sich auf "Die Brettspiel-Szene ist aktuell besonders stark von der Covid19-Pandemie betroffen. Die Spieler*innen sind in häuslicher Quarantäne und mit dem anhaltenden Kontaktverbot und bundesweiten Ausgangssperren sind Spieletreffs und private Brettspielrunden nicht mehr möglich."


    Stärker als die Videospielbranche bestimmt, aber nicht stärker als viele andere Branchen und Bereiche. Daher finde ich diesen Teil nicht so gut gewählt. Hier achtet man halt eher auf sowas.

    Wie oben erwähnt ist aber "besonders stark" nicht dasselbe wie "am stärksten".

    Die von dir zitierte Stelle ist inhaltlich völlig korrekt. Wenn die Leute "hier eher auf sowas achten" und sich dann dran stören, sehen sie etwas, das da nicht steht.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Irgendwo habe ich neulich gelesen, dass Brettspiele zu den Gewinnern der Ausgangssperren bzw. Kontaktverbote gehören würden. Was mir auch direkt einleuchtet; irgendwas muss man ja in seiner Zeit zuhause machen, wenn man nicht mit Freunden unterwegs sein kann und die allermeisten Hobby aktuell zwangsweise ausfallen, u.a. alles, was in Vereinen stattfindet. Klar, spielen geht aktuell nur mit der eigenen Familie (bzw. Lebenspartner), aber immerhin. Besser als nichts.

    Ich glaube, dass viele hier in ähnlicher Weise über den Tellerrand blicken und deshalb z.B. wissen, dass es Tourismus, Gaststätten und diverse andere Branchen aktuell so richtig dreckig geht, von den ganzen selbständigen Künstlern, Eventfotografen, ähnlichem gar nicht erst zu reden. Anderen Leuten sind ihre Einnahmen komplett weggebrochen, sie sind in Kurzarbeit oder ihnen droht der Jobverlust. Das ist die echten Probleme, nicht unsere ausfallenden Spieletreffs.

    In den Podcast habe ich mal kurz reingehört. Der ist soweit völlig in Ordnung. Das Problem hier ist einzig und allein der erste Satz des Startbeitrags:

    Zitat

    Die Brettspiel-Szene ist aktuell besonders stark von der Covid19-Pandemie betroffen.

    Autsch. So ist das einfach nicht richtig. Wir sind nicht besonders stark betroffen. Ganz im Gegenteil: Uns geht's noch vergleichsweise gut. Ohne diesen ersten Satz hätten wir die ganze Diskussion nicht.

    An diesem einen unglücklichen Satz muss man sich jetzt nicht übermäßig festhalten und darüber aufregen. Eher unglücklich formuliert als bewusste Provokation. Aber auf der anderen Seite muss man jetzt auch nicht diejenigen kritisieren, die klar aussprechen, dass der Satz unglücklich formuliert war. Wir haben hier bei Unknowns eine offene relativ Diskussionskultur. Ein "das sehe ich anders" ist immer möglich; wenn man es begründen kann, dann erst recht. Niemand erwartet, dass am Ende alle einer Meinung sein müssten...

  • eigentlich nicht. Und etwas mehr antwort hätte ich auch passend gefunden. Ich habe mir ja auch die Zeit genommen ...

    Ich habe mehrere Stunden Arbeit in diesen Podcast gesteckt und trotzdem aktuell auf Grund der Corona-Krise alle Folgen im ganzen März frei zur Verfügung gestellt und die Paywall entfernt - da dachte ich mir: das Thema dürfte doch den ein oder anderen auf Unknowns interessieren. Und ja: natürlich leben wir davon, dass neue Leute unseren Podcast finden und evtl. dann auch bei Gefallen ein Abo abschließen. Normal. Das ist mein Beruf, darüber müssen wir nicht reden.


    Aber mir zu unterstellen, dass das hier Clickbait war (Du scheinst übrigens den Begriff überhaupt nicht zu verstehen, glaube ich), das geht mir einfach so komplett gegen den Strich. Es ist einfach nicht fair. Vor allem, da diese Folge wie gesagt komplett werbefrei ist. Verstehe wirklich nicht, was Dir an diesem Hinweis auf diese Folge hier so sauer aufstößt. Wirklich allein die Formulierung "besonders betroffen"? Ich kann Dir versichern, dass ich das genau so meine wie ich es schrieb, die Branche IST besonders betroffen. Wie Huutini richtig sagt ist das keine Formulierung, die andere Branchen oder Berufszweige minder betroffen macht.

    Du darfst das ja gerne anders sehen, aber du unterstellst mir, "Du postet diese Inhalte hier aus werbenden Gründen, nicht aus dem Interesse hier Feedback zu erhalten, sondern um mehr Zuhörer für deine Inhalte zu begeistern." und da schwingt ein klarer Vorwurf mit, oder was soll so ein Satz? Wer mir Clickbait unterstellt, greift mich direkt an. Denn Clickbait ist scheiße und ich bin da echt allergisch drauf, wenn man mir das vorwirft und unterstellt.

  • Ein "besonders stark betroffen" impliziert nach meinem Sprachgefühl eine relative Einordnung gegenüber anderen Branchen. Es kann ja nicht jeder gleichermaßen besonders betroffen sein. Jeder stark betroffen, das ja, aber jeder besonders betroffen? Nö. Das klingt für mich schief. Aber gut, wir müssen da nicht einer Meinung sein und das hier ausdiskutieren. Wie sagt man so schön: We agree to disagree...

  • Ein "besonders stark betroffen" impliziert nach meinem Sprachgefühl eine relative Einordnung gegenüber anderen Branchen

    Kann das "besonders stark betroffen" nicht auch als Vergleich zu anderen Faktoren in Gesellschaft, Wirtschaft und dem allgemeinen Weltgeschehen sein, die die Brettspielszene betreffen, bzw. Weniger bis nicht betreffen? Z. B. Der Brexit. Ist die Brettspielszene dadurch besonders betroffen. Ich schätze nein. Klimawandel, Aktionen von Trump, Wahlen, politische Konflikte.

    Konstruiert könnte es z. B. Heißen : Die iranische Brettspielszene ist durch einen Wechsel in der iranischen Regierung besonders stark betroffen, da das Besuchen von Gemeinschaftsorten wie Brettspielcafes untersagt wurde sowie sanktioniert wird und der Import von Gütern des Freizeitsektors, wozu Brettspiele gezählt werden, eingestellt wurde.


    So in der Art hatte ich den ersten Satz verstanden. Der Corona-Virus bzw. Die dadurch entstandene Krise geht nicht an der Brettspielszene vorbei. Sie ist ebenfalls stark betroffen.

    Was "besonders stark" umfasst, ist meines Erachtens eine subjektive Einschätzung (zu der objektive Kriterien wie Arbeitsplatzverluste, etc. Miteinbezogen werden können).

  • Naja kommt halt drauf an, wen man fragt: Ist es jemand der seinen gut bezahlten Job aufgegeben hat, sei erspartes in ein paar Projekte investiert hat, und nun darauf angewiesen ist die Spiele auch wieder loszuwerden. Der wird dir sagen: das trifft mich besonders stark.

    Ein Unternehmen wie Asmodee wird eben paar Mitarbeiter kündigen und nächstes Jahr noch mehr auf den Markt werfen.

    Auf der anderen Seite: gerade die kleinen Verlage haben jetzt eine richtige Chance mit Kreativität und Mut wirklich sich in den Vordergrund zu stellen. Auf Messen aufzufallen ist schwer. Nutzt die sozialen Medien und die ganzen Medienleute. Weicht ab von der Hoffnung, dass eine Rezension euch den Arsch rettet. Geht neue Wege. (Mich jetzt nicht Fragen welche, ich hab dumme Ideen, die ich aber besser für mich behalte. Für mich geht es um nix.)

    Die Spieler sitzen gelangweilt zu Hause... das muss man nutzen :D

  • Die Spieler sitzen gelangweilt zu Hause... das muss man nutzen :D

    Und wenn die Quarantäne ein Jahr dauern würde, würde mir als Spieler in dieser Zeit nicht langweilig. Durch die jetzige Situation werde ich in meiner Einstellung, lieber die guten alten Spiele öfter zu spielen, nur bestärkt. Und mal ehrlich: selbst wenn alle Spieleverlage dieser Welt pleite gehen (was ich nicht hoffe oder wünsche) würde in meinem Spielerleben keine Langeweile aufkommen.


    Vielleicht ändert die aktuelle Krise ja etwas am späteren Denken und Handeln der Hersteller/Händler sowie der Konsumenten. Ich habe da aber meine Zweifel :/

  • eigentlich nicht. Und etwas mehr antwort hätte ich auch passend gefunden. Ich habe mir ja auch die Zeit genommen ...

    Ich habe mehrere Stunden Arbeit in diesen Podcast gesteckt und trotzdem aktuell auf Grund der Corona-Krise alle Folgen im ganzen März frei zur Verfügung gestellt und die Paywall entfernt - da dachte ich mir: das Thema dürfte doch den ein oder anderen auf Unknowns interessieren. Und ja: natürlich leben wir davon, dass neue Leute unseren Podcast finden und evtl. dann auch bei Gefallen ein Abo abschließen. Normal. Das ist mein Beruf, darüber müssen wir nicht reden.


    Aber mir zu unterstellen, dass das hier Clickbait war (Du scheinst übrigens den Begriff überhaupt nicht zu verstehen, glaube ich), das geht mir einfach so komplett gegen den Strich. Es ist einfach nicht fair. Vor allem, da diese Folge wie gesagt komplett werbefrei ist. Verstehe wirklich nicht, was Dir an diesem Hinweis auf diese Folge hier so sauer aufstößt. Wirklich allein die Formulierung "besonders betroffen"? Ich kann Dir versichern, dass ich das genau so meine wie ich es schrieb, die Branche IST besonders betroffen. Wie Huutini richtig sagt ist das keine Formulierung, die andere Branchen oder Berufszweige minder betroffen macht.

    Du darfst das ja gerne anders sehen, aber du unterstellst mir, "Du postet diese Inhalte hier aus werbenden Gründen, nicht aus dem Interesse hier Feedback zu erhalten, sondern um mehr Zuhörer für deine Inhalte zu begeistern." und da schwingt ein klarer Vorwurf mit, oder was soll so ein Satz? Wer mir Clickbait unterstellt, greift mich direkt an. Denn Clickbait ist scheiße und ich bin da echt allergisch drauf, wenn man mir das vorwirft und unterstellt.

    Hast du meinen Beitrag überhaupt gelesen??? Ich habe Daniel erklärt, warum anderen das hier sauer aufstößt. Dann habe ich hier ellenlang geschrieben, warum ich deinen Beitrag für sinnvoll halte, obwohl du mir um die Ohren geworfen hast, ich wüsste gar nicht von was ich spreche. Und wo du hier einen Vorwurf der über die Werbung hinausgeht (und du möchtest doch nicht ernsthaft bezweifeln, dass das nicht der Grund ist, warum du das hier postest ...) siehst, kann ich nicht nachvollziehen. Aber bitteschön. Wenn du jemanden benötigst, um dich hier abzureagieren, während du meinen Beitrag offenbar nur überflogen hast, stelle ich mich gerne zur Verfügung. Habe am Sonntag nichts besseres zu tun, sorry das ich die Zeit verschwendet habe :/

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Du gehst einfach korrekt journalistisch vor, aber das ist etwas was hier im speziellen nicht gut ankam. (Du machst einen Aufreißer, der auch absichtlich etwas überspitzt sein soll, um Interesse zu generieren - eigentlich genau wie hier geschehen.)

    Als gelernter Redakteur (Volentariat bei Bertelsmann, Redakteur bei Gamechannel und RTL New Media, Content Manager im Auftrag für NBC Europe und SCED) kann und möchte ich das hier nicht unkommentiert so stehen lassen:


    Der Journalismus in Deutschland hat viele Spielarten und je nach Redaktion, Medium und Angestelltenverhältnis sowie Selbstverständnis unterschiedlichste Ausprägungen. Rein wirtschaftlich betrachtet, kann es eine als korrekt empfundene Vorgehensweise sein, dass man mit einem Aufreißer Aufmerksamkeit und Interesse generiert, um möglichst viele Konsumenten zu gewinnen und zu binden. Zu meinen RTL New Media Zeiten wurden wir von einem ehemaligen BILD Redakteur gecoacht, dessen Kernaussage es war, mindestens so viel Zeit für eine griffige Headline zu verwenden im Vergleich zum eigentlichen Artikel. Das sagt eigentlich schon alles und kann jeder tagtäglich in den BILD-Medien nacherleben - großer Aufmacher, wenig wirkliche Information dahinter.


    Für populär-journalistische Medien mag das alles - kurz gedacht aus der wirtschaftlichen Perspektive - richtig sein. Der mitdenkende Leser wird sich allerdings schnell verarscht vorkommen und durchschaut dieses Spiel der reißerischen Headlines und fühlt sich als informationssuchender Konsument nicht ernst genommen. Dass sich solche Medien wie die BILD-Zeitung weiterhin ausreichend gut verkaufen, spricht leider nicht für die Käufer der BILD-Zeitung. Ist leider so, muss man akzeptieren.


    Mein Selbstverständnis als Redakteur und Content Manager und damit auch Journalist war das nie und wird das auch nie sein. Nehme Deine Zielgruppe stets ernst, bleibe immer bei den Tatsachen, berichte umfassend und vielschichtig und stelle deutlich und klar dar, was eigene Meinung und Wahrnehmung ist. Die Versuchung, den einfachen Weg der reißerischen Headlines zu gehen, ist allerdings groß. Für mich ebenso. So etwas wie "Sondermüll für Vielspieler" in Bezug auf Grand Cru in einem öffentlichen Medium zu schreiben, war damals der von mir so gefühlten Stimmung eventuell angemessen, aber journalistisch wie auch menschlich absolut daneben und inakzeptabel.


    Genau aus diesen ganzen Erfahrungen kann und möchte ich es nicht so stehen lassen, dass überspitzte Aufreißer journalistisch korrekt sind. Zumindest nicht in meinem Selbstverständnis, was Journalismus und das hohe Gut einer freien Presse auszeichnen sollte.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Genau aus diesen ganzen Erfahrungen kann und möchte ich es nicht so stehen lassen, dass überspitzte Aufreißer journalistisch korrekt sind. Zumindest nicht in meinem Selbstverständnis, was Journalismus und das hohe Gut einer freien Presse auszeichnen sollte

    Wo ist das Klatsch meme, wenn man es braucht ...:rating10:

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Ich finde Clickbait und reißerische Überschriften super – als Indikator für „kann ich ignorieren“ ;)

    (Allerdings finde ich den anlassgebenden Satz bei Weitem nicht so dramatisch wie offenbar manche hier. Das Problem basiert in Teilen eben auch auf der einseitigen Interpretation.)

  • Ich finde Clickbait und reißerische Überschriften super – als Indikator für „kann ich ignorieren“ ;)

    (Allerdings finde ich den anlassgebenden Satz bei Weitem nicht so dramatisch wie offenbar manche hier. Das Problem basiert in Teilen eben auch auf der einseitigen Interpretation.)

    Ich fand’s auch nicht so schlimm. Deswegen ärgere ich mich das Manu meinen Beitrag oben maximal überflogen hatte (wie bereits das letzte mal geschehen ...) aber mir vorwirft ich hätte seine Arbeit und Inhalte nicht gewürdigt. Talk about Irony ..

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  • Als gelernter Redakteur (Volentariat bei Bertelsmann, Redakteur bei Gamechannel und RTL New Media, Content Manager im Auftrag für NBC Europe und SCED) kann und möchte ich das hier nicht unkommentiert so stehen lassen:


    [...]


    Genau aus diesen ganzen Erfahrungen kann und möchte ich es nicht so stehen lassen, dass überspitzte Aufreißer journalistisch korrekt sind. Zumindest nicht in meinem Selbstverständnis, was Journalismus und das hohe Gut einer freien Presse auszeichnen sollte.

    Als unter Pörksen, Emke, Weischenberg und Loosen studierter Kommunikationswissenschaftler und erfahrener Journalist (tagesschau.de, Welt, Geo Epoche) und PR-Redakteur (Langnese, hagebaumarkt, CD Körperpflege) kann ich dir sagen, dass journalistische Aufreißer absolut korrekt, legitim und journalistisch sauber sind, weil sie weder irreführend noch gelogen sind. Was du ansprichst, klingt mir eher nach den hook-Methoden des Boulevards, der in nicht wenigen Fällen ethisch fragwürdig arbeitet. Aber der klassische Catcher zum Artikeleinstieg ist nicht nur legitim und hilfreich, sondern oft genug - vor allem in Reportagen - auch noch extrem unterhaltsam für den Leser und daher absolut zulässig und das Ergebnis jahrhundertelanger journalistischer Erfahrung.

  • Aber der klassische Catcher zum Artikeleinstieg ist nicht nur legitim und hilfreich, sondern oft genug - vor allem in Reportagen - auch noch extrem unterhaltsam für den Leser und daher absolut zulässig und das Ergebnis jahrhundertelanger journalistischer Erfahrung.

    Wenn du etwas verkaufen willst, sicherlich. Ich fand die Gegenstimmen aber legitim, wenn man sagt, "ich will eigentlich nur informieren". Es ist ja durchaus meta-kritisch, wenn man genau dieses "Ergebnis" journalistischer Erfahrung nicht als das nonplusultra sieht.

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  • Deswegen ärgere ich mich das Manu meinen Beitrag oben maximal überflogen hatte (wie bereits das letzte mal geschehen ...) aber mir vorwirft ich hätte seine Arbeit und Inhalte nicht gewürdigt. Talk about Irony ..

    Du kannst keinen Satz schreiben ohne mir ständig etwas in den Mund zu legen, was ich nicht gesagt habe oder neue haltlose Vorwürfe zu machen, oder? Du siehst das Problem nicht und drehst jetzt den Spieß auch noch um und stilisiert dich zum "Opfer", da habe ich keine Lust drauf. Lass es doch bitte einfach bleiben. Einigen wir uns drauf, dass wir uns wohl stets maximal missverstehen und eine normale Kommunikation zwischen uns nicht möglich ist, bevor wir hier weiter das Forum mit belasten, ok?

    Danke an alle, die inhaltlich Feedback gegeben haben zum Podcast und Spaß damit hatten trotz des einen bösen Worts im Ursprungspost. :D

  • Deswegen ärgere ich mich das Manu meinen Beitrag oben maximal überflogen hatte (wie bereits das letzte mal geschehen ...) aber mir vorwirft ich hätte seine Arbeit und Inhalte nicht gewürdigt. Talk about Irony ..

    Du kannst keinen Satz schreiben ohne mir ständig etwas in den Mund zu legen, was ich nicht gesagt habe oder neue haltlose Vorwürfe zu machen, oder? Du siehst das Problem nicht und drehst jetzt den Spieß auch noch um und stilisiert dich zum "Opfer", da habe ich keine Lust drauf.

    Ist bei dir noch alles in Ordnung? Man muss schon einiges machen, um mich echt sauer zu machen. Herzlichen Glückwunsch. Du hast es geschafft. Der einzige, der scheinbar immer noch nicht gelesen hat was ich geschrieben habe und sich hier als "Opfer" sieht, bist gerade du. Ich wiederhole es noch mal für dich. Vielleicht muss ich es in Großbuchstaben schreiben, oder in kürzeren Sätzen, damit es verständlich wird ....

    -> Du hast dich oben von mir angegriffen gefühlt, obwohl ich das nicht getan habe. Ich habe das Resentiment vieler User für Daniel zusammengefasst und sogar ausdrücklich geschrieben, dass ich weiß, dass du das nicht so gemeint hast, sondern ein vollkommen legitimes journalistisches Stilmittel verwendet hast. Stattdessen hast du die Hälfte überlesen und mich angegriffen.

    Und JA, das laste ich dir an und JA jetzt werde ich auch mal beleidigend. Weil mir das mega auf den Sack geht. Du bist auf NICHTS eingegangen, was ich sogar noch geschrieben habe, während du mich beleidigt hast und gehst jetzt noch einen Schritt weiter und wirfst mir irgendeine Opferrolle vor, obwohl du scheinbar IMMER NOCH NICHT LESEN KANNST. Da platzt mir echt die Hutschnur.

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  • Eine zugespitzte Überschrift ist noch lange kein reißerischer "Clickbait". Und das wiederum geht selbstverständlich auch, ohne Einnahmen zu erzielen. Die Ankündigung fand ich jetzt allerdings überhaupt nicht dramatisch. Irgedwie ist das für mich eine Geisterdiskussion mit Fronten, die völlig überflüssig sind und vom gegenseitigen MIssverstehen begleitet sind.


    Ich habe von mehreren Verlagen gehört, dass die Umsatzzahlen eben leider doch arg zurückgehen. Zwar profitiert das Spielen, aber offenbar nicht unbedingt der Spielehandel. Und genau das ist das Problem derzeit. Die Spielebranche ist das im Handel nicht besser oder schlechter gestellt, als viele andere, obwohl viel über Online-Shops verkauft wird.

    Etwas weiter gedacht gibt es aber tatsächlich Probleme in Bereichen, von denen andere Branchen nicht betroffen sind. Zum einen die Entwicklung, zum anderen die Medienarbeit. Denn beides bedingt möglichts viele verschiedene Testrunden. Hier kann es zum Verzug von neuen Produkten kommen, die speziell bei kleinen Verlagen problematisch sein können, die jedes Jahr X Spiele zur Deckung der Kosten und des Lebensunterhalts der 1-2 Mann veröffentlichen müssen. Eine besonders starke Betroffenheit im Vergleich zu anderen Branchen sehe ich aber nicht. Da sollte man mal die fragen, die es wirklich betrifft: Gastronomie, Hotels, Non-Food-Einzelhandel, die komplette Kulturszene (Musik, Theater, Film usw.), An-Mensch-Dienstleister usw.

    In diesem Sinne sind auch größere Portale wie Spielkult, wir und sicher auch andere betroffen (kleinere und 1-Mann-YTler können das ggf,. in Familie und mit Partnern besser kompensieren): Wir verteilen eben zentral die Veröffentlichungen und lassen unsere Spezis mit ihren Spezis die Spezispiele spielen. Logisch, dass genau das jetzt äußerst schwer ist und zu Verzögerungen mit allen Konsequenzen führt. Eventuell wird das noch akuter, wiel auch die Post die Zustellung etwas ausdünnt. Aber das ist dennoch absolut nicht im Geringsten vergleichbar mit der Lage in der Wirtschaft. Es soll nur aufzeigen, dass unser gemeinsames Hobby eben auch an Stellen Probleme hat, die viele nicht so auf dem Schirm haben. Die Spielemedien sind am Ende auch Teil der PR- und damit Vertriebsmaschinerie der Branche (was diese gern mal vergisst).

  • Ich zitiere mich mal selbst:

    Zitat

    (Du machst einen Aufreißer, der auch absichtlich etwas überspitzt sein soll, um Interesse zu generieren - eigentlich genau wie hier geschehen.)

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  • Um nochmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen:

    Danke für den Podcast, war für mich sehr interessant zu hören.


    Gibt es denn jemand, der inhaltlich eine Anmerkung zum Podcast selbst hat.


    Da fände ich gute und auch gern knallharte Kritik spannend, mir persönlich fällt keine ein...

  • Etwas weiter gedacht gibt es aber tatsächlich Probleme in Bereichen, von denen andere Branchen nicht betroffen sind. Zum einen die Entwicklung, zum anderen die Medienarbeit. Denn beides bedingt möglichts viele verschiedene Testrunden.

    Inwiefern bedingt die Medienarbeit viele verschiedene Testrunden?

    Und wegen Testrunden muss man in der Zeit andere Wege gehen zum Beispiel mit Tabletopia oder den TTS. Sicherlich sind Vor-Ort Testrunden damit nicht 1:1 zu ersetzen, sollen sie ja auch gar nicht. Als Instrument für Testrunden und Optimierungen sehe ich diese aber doch.

  • Etwas weiter gedacht gibt es aber tatsächlich Probleme in Bereichen, von denen andere Branchen nicht betroffen sind. Zum einen die Entwicklung, zum anderen die Medienarbeit. Denn beides bedingt möglichts viele verschiedene Testrunden.

    Inwiefern bedingt die Medienarbeit viele verschiedene Testrunden?

    Und wegen Testrunden muss man in der Zeit andere Wege gehen zum Beispiel mit Tabletopia oder den TTS. Sicherlich sind Vor-Ort Testrunden damit nicht 1:1 zu ersetzen, sollen sie ja auch gar nicht. Als Instrument für Testrunden und Optimierungen sehe ich diese aber doch.

    Okay: die Arbeit der Medien.
    Du kannst diese Testszenarien nicht für jede Rezension umsetzen. Es ist weder mit einem Spieleabend vergleichbar, noch ist es technisch für alle einfach so machbar. Das habe ich weiter unten dann erklärt. Die Rezensionen kommen tendenziell verspätet. Wir alle suchen Wege, das Weggefallene sinnvoll zu ersetzen. Aber es geht nicht immer und überall so einfach. Zumal es eben nicht für alle Spiele so machbar ist.

    Und natürlich fällt damit auch bei den Verlagen etwas weg. Bücherrezensionen benötigen keine Gruppe von Lesern. Fehlende oder verspätete Rezensionen führen je nach Spiel über alle Medien hinweg für die Verlage durchaus potenziell zu einer verringerten Wahrnehmung und Umsatzeinbußen.Ebenso ist die Entwicklung gebremst. Das sind im Vergleich Luxusprobleme, aber sie sind eben schon durchaus vorhanden. Ich will das ganz bewusst nicht dramatisieren, weil es im Vergleich noch immer ein kleines Problem ist. Aber speziell für kleinere und mittlere Verlage gibt es dadurch eben eine zusätzliche Wirtschaftsbremse.

  • Ach du meinst mit Medienarbeit Blogs, Youtuber und andere Influencer.

    Ich hatte mit Medienarbeit jetzt nur an die Sachen direkt von den Verlagen gedacht. Da habe ich keinen Einblick wie groß wirklich der Einfluss von "Dritten" auf die Verkaufszahlen ist.