Beiträge von Reich der Spiele im Thema „Wie wirkt sich die Covid19-Pandemie auf die Brettspielszene aus? (Podcast mit Betroffenen und Statements aus der Branche)“

    Etwas weiter gedacht gibt es aber tatsächlich Probleme in Bereichen, von denen andere Branchen nicht betroffen sind. Zum einen die Entwicklung, zum anderen die Medienarbeit. Denn beides bedingt möglichts viele verschiedene Testrunden.

    Inwiefern bedingt die Medienarbeit viele verschiedene Testrunden?

    Und wegen Testrunden muss man in der Zeit andere Wege gehen zum Beispiel mit Tabletopia oder den TTS. Sicherlich sind Vor-Ort Testrunden damit nicht 1:1 zu ersetzen, sollen sie ja auch gar nicht. Als Instrument für Testrunden und Optimierungen sehe ich diese aber doch.

    Okay: die Arbeit der Medien.
    Du kannst diese Testszenarien nicht für jede Rezension umsetzen. Es ist weder mit einem Spieleabend vergleichbar, noch ist es technisch für alle einfach so machbar. Das habe ich weiter unten dann erklärt. Die Rezensionen kommen tendenziell verspätet. Wir alle suchen Wege, das Weggefallene sinnvoll zu ersetzen. Aber es geht nicht immer und überall so einfach. Zumal es eben nicht für alle Spiele so machbar ist.

    Und natürlich fällt damit auch bei den Verlagen etwas weg. Bücherrezensionen benötigen keine Gruppe von Lesern. Fehlende oder verspätete Rezensionen führen je nach Spiel über alle Medien hinweg für die Verlage durchaus potenziell zu einer verringerten Wahrnehmung und Umsatzeinbußen.Ebenso ist die Entwicklung gebremst. Das sind im Vergleich Luxusprobleme, aber sie sind eben schon durchaus vorhanden. Ich will das ganz bewusst nicht dramatisieren, weil es im Vergleich noch immer ein kleines Problem ist. Aber speziell für kleinere und mittlere Verlage gibt es dadurch eben eine zusätzliche Wirtschaftsbremse.

    Eine zugespitzte Überschrift ist noch lange kein reißerischer "Clickbait". Und das wiederum geht selbstverständlich auch, ohne Einnahmen zu erzielen. Die Ankündigung fand ich jetzt allerdings überhaupt nicht dramatisch. Irgedwie ist das für mich eine Geisterdiskussion mit Fronten, die völlig überflüssig sind und vom gegenseitigen MIssverstehen begleitet sind.


    Ich habe von mehreren Verlagen gehört, dass die Umsatzzahlen eben leider doch arg zurückgehen. Zwar profitiert das Spielen, aber offenbar nicht unbedingt der Spielehandel. Und genau das ist das Problem derzeit. Die Spielebranche ist das im Handel nicht besser oder schlechter gestellt, als viele andere, obwohl viel über Online-Shops verkauft wird.

    Etwas weiter gedacht gibt es aber tatsächlich Probleme in Bereichen, von denen andere Branchen nicht betroffen sind. Zum einen die Entwicklung, zum anderen die Medienarbeit. Denn beides bedingt möglichts viele verschiedene Testrunden. Hier kann es zum Verzug von neuen Produkten kommen, die speziell bei kleinen Verlagen problematisch sein können, die jedes Jahr X Spiele zur Deckung der Kosten und des Lebensunterhalts der 1-2 Mann veröffentlichen müssen. Eine besonders starke Betroffenheit im Vergleich zu anderen Branchen sehe ich aber nicht. Da sollte man mal die fragen, die es wirklich betrifft: Gastronomie, Hotels, Non-Food-Einzelhandel, die komplette Kulturszene (Musik, Theater, Film usw.), An-Mensch-Dienstleister usw.

    In diesem Sinne sind auch größere Portale wie Spielkult, wir und sicher auch andere betroffen (kleinere und 1-Mann-YTler können das ggf,. in Familie und mit Partnern besser kompensieren): Wir verteilen eben zentral die Veröffentlichungen und lassen unsere Spezis mit ihren Spezis die Spezispiele spielen. Logisch, dass genau das jetzt äußerst schwer ist und zu Verzögerungen mit allen Konsequenzen führt. Eventuell wird das noch akuter, wiel auch die Post die Zustellung etwas ausdünnt. Aber das ist dennoch absolut nicht im Geringsten vergleichbar mit der Lage in der Wirtschaft. Es soll nur aufzeigen, dass unser gemeinsames Hobby eben auch an Stellen Probleme hat, die viele nicht so auf dem Schirm haben. Die Spielemedien sind am Ende auch Teil der PR- und damit Vertriebsmaschinerie der Branche (was diese gern mal vergisst).