Beiträge von PzVIE im Thema „Dungeon Crawler“

    Bandida - natürlich hast Du recht mit Deinem Beispiel.


    Nichtsdestotrotz: das Ziel eines Kampfsystems ist es, eine Trefferwahrscheinlichkeit zu simulieren. Das kann ich mit Würfeln oder mit Karten machen.


    Mein Kampfwert + 3d6 = irgendeine Zahl; manche Zahlen kommen wahrscheinlicher, manche seltener.
    Mein Kampfwert + 3 Karten aus meiner Hand oder vom Stapel ist ebenfalls eine Zahl.


    Natürlich hast Du wesentlich weniger Glücksanteil, wenn Du Deine Karten auf der Hand hast. Wenn Du Dein Deck durchspielst (wie bei Gloomhaven [mehr oder weniger]), kannst Du anfangen herumzurätseln, was in dieser Situation gut/schlecht ist, was ich noch für die restlichen Viecher noch brauche und was wertlos ist. Wenn ich einen Würfelpool hätte, sagen wir 12 Würfel für 5 Runden und ich kann mir jedesmal aussuchen, wieviele ich für jede Runde verwende, habe ich einen ähnlichen Effekt - natürlich mit der von Dir angemerkten Einschränkung eines total Failures, was mir mit Karten nicht passieren kann (außer, ich ziehe lauter 1er Karten auf meine Hand ... hmmm ...)


    IMHO eine reine Designfrage. Und ich liebe Würfel. Sogesehen bin ich befangen. Keine Karte kann ein Schwert so gut simulieren wie ein Würfel :P

    Würfel sind halt eher Glück + Wahrscheinlichkeit, Karten meistens eher Taktik

    Das kommt doch ganz auf's Design an. Mehr Karten auf der Hand egalisieren den Glücksfaktor genauso wie mehr Würfel im Pool bzw. ein paar Modifier. Letztendlich läuft es bei beiden Systemen auf einen bestimmte Wahrscheinlichkeitswert hinaus.


    Ich glaube, dass Deine Aussage eher das "Gefühlte" wiederspiegelt: wo Würfel sind, muss Glück vorherrschen :)

    War mir klar, dass ich mit meiner Kritik allein dastehe. Wobei "Kritik" ist das eigentlich weniger - mir gefällt's halt nicht aus diversen Gründen.


    Noch zu "Überproduziert": was ich meinte ist, viel zu viele Komponenten für zuwenige Effekte. Für jede Monsterart ein eigenes Deck, das im Endeffekt eh nur ähnlich dem vorigen ist; das Platzieren von sehr kleinen Countern auf dem Monster-Sleeve (oder wie das auch heißen mag) und die viel zu kleine Nummer auf den Standees. Und - ich gestehe - ich hätte CMON bevorzugt. Wenn schon Minis, dann aber auch ordentlich, nicht nur ein paar Helden, sondern auch alle Monster. So gesehen, eigentlich "unterproduziert" ^^


    Und ich mag halt keine Karten zum Kämpfen, ich mag Würfel. Fatigue kann man auch anders simulieren - GH hat sich für diese Variante entschieden. Und offensichtlich mögen es genug Leute, also von deren Standpunkt aus richtig. Von meinem halt nicht :)

    Ich konnte vorigen Freitag Gloomhaven spielen und bin definitiv im Camp derer, die etwas ratlos zurückblieben.


    Generell finde ich die Grundidee sehr gut, besonders die Welt, die es zu entdecken gilt, also die Kampagne.


    Meine Kritikpunkte: das Spiel ist unglaublich fitzelig und IMHO überproduziert. Viel zu viele Counter und Karten. Die Grafik spricht mich überhaupt nicht an - zu verwaschen; man muss genau hinsehen, welcher Gegner nun da in Massen vor einem steht. Die Kartenverwaltung hat mich total an Mage Knight erinnert - und dieses Spiel mag ich auch nicht. Wie schon oben erwähnt, viel zuviel Euro für einen Dungeoncrawler. Warum muss ich mir zwei Karten aus einem Pool aussuchen? Mit oberem und unterem Teil abwechselnd? Ich will meine Movementphase und dann mein Schwert (aka Würfel) ziehen und hindreschen. Modifier inklusive. Warum muss ich das Rad neu erfinden, und dann auch noch mühsamer?


    Aber wie gesagt, ich mochte schon Mage Knight auf Grund seiner Berechenbarkeit nicht, daher hat mich Gloomhaven auch nicht besonders angesprochen. Ich kann aber nachvollziehen, dass die beiden Spiele möglicherweise weitaus ansprechender sind, wenn man hauptsächlich Euros spielt.


    Wie auch immer. Am Samstag drauf haben wir drei Scenarien von Wrath of Ashardalon gespielt und ich war wieder versöhnt. ^^

    Habe Descent I und II gespielt und halte II für besser.


    Gloomhaven ist für mich viel zu Eurolastig und fitzelig. Ansonsten wäre das "echte" D&D bzw. Pathfinder für epische Dungeoncrawls und Level Ups eine Alternative. Pathfinder hat sehr viel von einem Brettspiel!


    EDIT: nur zur Klarstellung - mit Pathfinder meine ich das Rollenspiel und nicht das Adventure Card Game!