Wir waren eine Runde von erfahrenen Vielspielern. Ich denke, wir haben alle nicht schlecht gespielt. Mit 1-2 schwachen Spielern am Tisch wär's wahrscheinlich nach der Hälfte der Zeit vorbei gewesen. Aber wo bei anderen Spielen ein starker Spieler das Spiel irgendwie gen Ende bringt, führt das bei Inis nur dazu, dass er sich regelmäßig alleine-gegen-drei-Prügelattacken ausgesetzt sieht, was ihm das Beenden des Spiels eben nicht erlaubt. Warum hat Inis nicht sowas drin wie "3 Anwärterplättchen = 1 Harfe"? So wie beim Bolzplatz-Fußball zu meinen Jugendzeiten das "3 Ecken = 1 Tor". Ja, sowas wäre befriedigend, weil es gutes Spiel belohnen würde, auch wenn der Versuch letztlich gescheitert ist, und es würde das Spiel mit jedem Versuch auch ein Stückchen gen Ende treiben. Man würde das Gefühl haben, vorwärts zu kommen. Genau das fehlt Inis. Es ist ein absolut instabiles Spieldesign. In der richtigen Runde sicher toll, aber hohes Risiko für einen totalen Flop. Spätestens nach dem 10. oder 15. clever eingefädelten Versuch, König zu werden, der genauso clever und geschickt zerschossen wurde, hatte einfach keiner mehr Lust, noch weiter zu spielen. Da hole ich doch lieber andere Spiele aus dem Regal, die garantiert jedem am Tisch Spaß machen.
Das beschreibt exakt auch unser Spielgefühl. Wir hatten den Eindruck wir hätten "zu gut" gespielt. Wenn mehrere Anwärter vorhanden sind werden beim gegen deren Sieg anspielen irgendwann die verfügbaren Karten für Konter aufgebraucht sein. Ob dies dann bei Anwärter A oder B passiert ist eigentlich nicht durch die Spieler A und B zu kontrollieren.