Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „Es heißt Brettspiel“

    Bei Robinson Crusoe haben wir ja einen interessanten Ansatz, der schon recht elegant eine Lösung ist - zumindest 1-stufig:


    Wenn du willst, baust du ein Dach - tust du es, mische diese Karte in den Ereignisstapel.
    Wenn die dann auftaucht, kracht das Dach ein, wenn ich mich recht erinnere.
    Was mir da eventuell fehlt ist die Möglichkeit, durch dazwischen stattfindende Dacharbeiten dann doch den Einbruch des Provisoriums zu verhindern.


    Dafür gäbe es schon auch einfachere brettspieltaugliche Lösungen, denke ich.
    Etwa könnten oben auf den Ereigniskarten kleine Symbole/Zahlen stehen, die immer mal wieder abgefragt werden, oder auch nicht.


    Ereigniskarte: Willst du ein Dach bauen? Dann bezahle xyz und nimm diese Karte an Dich (hat oben eine "17").
    (...)
    Ereigniskarte: Willst du deinen Unterschlupf befestigen? Dann bezahle xyz und nimm diese Karte an Dich (hat oben eine "17").
    (...)
    Ereigniskarte, starker Sturm: Zähle die Karten mit der "17" in deiner Auslage:
    0: Du wirst nass und du frierst, du verlierst xyz.
    1: Das Dach kracht ein, teste dein Geschick, bei Misserfolg stürzt es dir auf den Kopf, es passiert xyz.. Lege die Karte mit Symbol "17" ab.
    2: Deine provisorische Hütte wackelt ganz ordentlich, aber sie hält.


    Egal, in welcher Reihenfolge diese Karten gezogen wurden, es passiert irgendwas sinnvolles.


    Und das kann sich dann auch in verschiedene Äste aufgabeln:


    Ereigniskarte: Willst du den Fremden aufnehmen? Dann nimm diese Karte (Symbol "8") an dich.
    (...)
    Später kommt dann vielleicht die Ereigniskarte Verrat: Wenn du eine Karte mit der "8" hast, verlierst du sie, und obendrauf noch einen Gegenstand.
    Oder aber es kommt die Ereigniskarte: gemeinsame Anstrengung: Wenn du eine "8" hast, dann kannst du dies und das machen, statt nur jenes und solches.


    (Beitrag verfasst, ohne #RobinsonCrusoe gespielt zu haben)

    • Ereignisse, welche der Situation entsprechend auftauchen
    • Sich beeinflussende Entscheidungsketten

    Und das einfachst verwaltet, denn die Leute sollen *spielen*, nicht Regeln lesen und/oder mit den Augen ständig über Marker und Karten flitzen, um ja nichts zu vergessen.

    #WinterderToten setzt den ersten Punkt mittels "Crossroads" um: Der Sitznachbar zieht eine Karte von diesem Deck und schaut, ob der aktive Spieler die Bedingung zum Triggern erfüllt. Es kann was passieren, muss aber nicht. Sorgt für ein nettes zusätzliches Spannungselement (und bindet den Sitznachbarn mit ein).


    Den zweiten Punkt müsstest du näher erläutern. Sowas wie in den Abenteuerspielbüchern ("möchtest du nach links gehen, dann lies weiter bei...", "möchtest du der alten Frau helfen, dann...")?
    Das ist in der Tat nicht allzu simpel umzusetzen, wenn es noch zwecks Wiederspielwert variabel sein soll. Wenn nicht, sollte das eigentlich kein Ding sein.

    Soll natürlich jeder so glücklich werden, wie er will.
    Aber... ;)


    Die Idee eines Brettspiels ist für mich, dass Thema und Abläufe geschickt abstrahiert und runtergebrochen sind, so dass ich sie mit einfachem Material am Tisch nachvollziehen kann.Eine Computerspielverison muss das nicht leisten, weil die im Hintergrund in x-beliebiger Komplexität buchhalten, rechnen, kontrollieren und darstellen kann.
    Daher ist ein Brettspiel am PC für mich "vergeudetes Potential". Eine Krücke, eine Notlösung, nicht der wahre Jakob.


    Genauso mag ich aber nicht Brettspiele spielen, die nicht weit genug runtergebrochen sind, und eher in den PC gehören.
    Wenn ich 46% Feuerresistenz nachhalten und mit dem eintreffendem 139 Schaden Flammenatem verrechnen sollte, wäre ich raus.
    (das höchste der Gefühle: "Ich habe eine Ausrüstungskarte mit -1 Schaden, 3 Schaden kommen rein, 2 kommen durch. Autsch.")


    Das sind für mich einfach zwei völlig verschiedene Herangehensweisen, ein "Spiel" zu bauen.


    Dazu bevorzuge ich es, mit echten Leuten an einem echten Tisch zu sitzen. Auch wenn ich verstehe, dass das heutzutage für viele nicht mehr sein muss. Ich gehöre selbst zu der Generation "irgendwo dazwischen", die das nicht kategorisch ablehnt wie meine Eltern, aber auch nicht mit der Muttermilch aufgesogen hat wie diejenigen, die 1995+ geboren sind.
    Aber ich habe definitiv mehr Spaß am echten Tisch.