Ich habe den Eindruck, dass das Argument "(über)teure Sachen kriege ich auch mit wenig Verlust wieder los" immer weniger zieht. Bei gesuchten Highlights, erst recht, wenn sie gerade temporär (oder sogar dauerhaft) nicht anderweitig zu bekommen sind: klar, die kriegt man auch mit Gewinn wieder los. Aber nicht jedes teure Spiel ist auch gut, und für die Sachen, die sich nach Abklingen des Hypes als Gurken entpuppen, hat man dann auch ganz schnell relativ viel Geld versenkt. Die kriegt man dann nicht mal im Ansatz für den Einkaufspreis wieder los.
Auch bei den Spielefreaks und -sammlern, die sich die teuren, (vermeintlich) exklusiven Sachen ins Regal stellen, ist eben dieser Regelplatz auch irgendwann mal voll. Da überlegt man sich dann zweimal, ob man wirklich alles braucht, was da von den bekannt-teuren Verlagen angeboten wird. Zumal sich, nicht zuletzt getrieben durch Crowdfunding, das Marktsegment der teuren Spielen nicht mehr so exklusiv und dünn besetzt ist wie früher. Da tummeln sich immer mehr Hersteller, die einem ihre hochpreisigen Sachen verkaufen wollen.
Konkretes Beispiel, Schwerkraft-Verlag wie Klong: Reise zu Osiris - DEUTSCHE Ausgabe | eBay
Neupreis 50 Euro, bei Ebay für 14,62 (-10% Provision, -2% PayPal) verkauft. Die Kickstarter-Version geht für ~30 Euro weg. Einmal sowas erleben und man kann ein paar Mal die 5-10 Euro Verlust verkraften, die man beim Weiterverkauft von Massenmarkt-Spielen macht. Und wer Massenmarkt-Sachen für viel Geld am Erscheinungstag in Essen kauft, der braucht sich über Verluste beim Verkaufen eh nicht beschweren. Bei den Sachen, die in absehbarer Zeit bei Thalia & Co für 15-20 Prozent Rabatt zu bekommen sind, kann man auch selbst warten, bis eben das passiert. Dann gilt da ganz genauso, dass man die beim Weiterverkauf mit wenig Verlust wieder los wird.