Beiträge von Thygra im Thema „Schwerkraft, pdf-Regeln, Scanner, OCR etc.“

    Nein, natürlich nicht, bitte missversteh mich doch nicht absichtlich. Ich sagte, es wäre eine faire Geste gegenüber der Backer-Community (ohne die das Spiel nicht entstanden wäre), damit verbinde ich keine zwingende Erwartungshaltung.

    Danke für die Klarstellung. Mir war nicht klar, dass du diese Aussage speziell auf Kickstarter-Spiele bezogen hattest. Du hattest Kickstarter zwar beispielhaft erwähnt, aber dein Beitrag oben klang für mich allgemeingültiger. Wenn du es dagegen "nur" auf Kickstarter beziehen wolltest, habe ich es jetzt verstanden. (Und ich weiß nicht, wie du darauf kommst, ich hätte dich "absichtlich" falsch verstehen wollen. So etwas liegt mir generell fern.)

    Denkfehler! Die Lokalisierung ist überhaupt erst möglich, WEIL es zuvor eine (i.d.R.) englische Version gab, die die Käufer eh schon besitzen. So gesehen wäre es gegenüber der Finanzierungs-Community soclher Spiele, oft Kickstarter-Projekte wie z.B. zuletzt "Petrichor" und "Dice Settlers" im nachhinein nur FAIR, bei Lokalisierug (und somit für Schwerkraft vergleichsweise leicht erschlossenem eigenen Geschäft) ihnen auch Zugang zu der deutschen Regel als PDF zu gewähren, neu kaufen in deutsch tun die das (und ich zähle mich hierzu) eh nicht.

    1) Die Lokalisierung eines Spiels ist auch dann möglich, wenn es vorher noch keine englische Version gab. Es gibt genügend Beispiele von Spielen, die gleichzeitig bereits in mehreren Sprachen erschienen sind.


    2) Nur weil du ein englisches Spiel gekauft hast, hältst du es für fair, später auch Zugang zu einer deutschen Übersetzung der Anleitung zu erhalten? Meinst du das wirklich ernst? Wenn ja, lebst du offenbar in einer anderen Welt als ich.

    Auch wenn der Vergleich hinkt: Ein Neuwagen mit Kratzern ist auch uneingeschränkt fahrbereit. In dem Fall würde auch ein optischer Mangel als Sachmangel gelten.

    Der Vergleich hinkt tatsächlich. Ein Kratzer auf einem Spielplan oder einer Spielkarte wäre auch ein Grund für eine Reklamation aus meiner Sicht.


    Aber wenn jetzt in der Bedienungsanleitung des Autos irgendwo von einem roten Knopf gesprochen wird, der in Wirklichkeit schwarz ist, ist dieser Textfehler dann so gravierend, dass man eine neue Bedienungsanleitung benötigt? Oder wenn ein paar Kommas (für Nostalgiker: Kommata) fehlen?


    Textfehler können ganz klein oder ganz groß sein, meist liegen sie irgendwo dazwischen. Und da ist es eben schwierig, eine Grenze zu ziehen, ab wann ein Sachmangel vorliegt.

    Greift eigentlich die sechsmonatige Gewährleistung auch für Brettspiele? Weil eigentlich liegt hier ein Sachmangel vor, zumal der Verlag es selbst so beschreibt: "Hier bieten wir 4 Spielkarten an, die in der ersten Auflage von Terraforming Mars kleine Fehler im Textteil hatten."

    Ganz so einfach ist es nicht. Die Frage ist vor allem, ob diese Textfehler so gravierend sind, dass das Spiel dadurch nicht funktioniert, also nicht spielbar ist. Dann würde ein Sachmangel vorliegen. Wenn es aber nur Kleinigkeiten sind und das Spiel trotzdem funktioniert, dann würde meines Erachtens kein Sachmangel vorliegen, der den Verlag dazu zwingt, einen kostenlosen Austausch vorzunehmen.


    Da jetzt eine Grenze zwischen "spielbar" und "nicht spielbar" zu ziehen, ist natürlich äußerst schwierig, weil das nicht schwarz und weiß ist, sondern meist in einem Graubereich dazwischen.


    :2cent:

    Okay, dann korrigiere ich mich auf "Das Lokalisieren sprachneutraler Spiele ist ein deutlich schwierigeres Geschäftsmodell, weil die dabei erbrachte Leistung, nämlich die Regelübersetzung, sich deutlich schwerer schützen lässt als übersetzte Karten.

    Das Schützen ist aber nur ein Aspekt und nicht unbedingt alleine dafür verantwortlich, ob dies ein schwieriges Geschäftsmodell ist. Denn wenn man Spiele mehrere Sprachen gemeinsam produziert, dann ist das Lokalisieren eines sprachneutralen Spiels günstiger als das Lokalisieren eines Spiels mit viel Text auf den Spielmaterialien, und dann kann das sprachneutrale Spiel aufgrund eines niedrigeren Produktionspreises vielleicht doch das einfachere Geschäftsmodell sein.

    Bei Spielen macht es keinen Unterschied, ob die Regeln am Tablet oder in Papierform gelesen wurden. Keinen!

    Unter Umständen schon, und zwar falls es ein PDF mit einer Regelkorrektur gibt, das noch nicht in Papierform exisitiert.

    aber man bestraft damit letztendlich nur die eigenen Kunden

    Ersetze "nur" durch "auch", dann passt es besser. ;)

    Die Verallgemeinerung ist das "hat" in "Es hat ja durchaus was, ...".

    Einspruch, euer Ehren! Ich dachte, es wäre in diesem Forum Konsens, dass man eben nicht "Für mich hat es ja durchaus was ..." schreiben muss, um zu verdeutlichen, dass hier die eigene Meinung genannt wird.


    (Zumindest wird mir dieses Argument immer um die Ohren gehauen, wenn ich mich beklage, dass jemand "Spiel XYZ ist Schrott" schreibt, dass doch klar sei, gemeint wäre eigentlich "Ich finde Spiel XYZ Schrott.")


    Und in diesem Kontext betrachtet sollte eigentlich klar sein, dass "Es hat ja durchaus was ..." eine rein persönliche Meinung ist, aber keine Verallgemeinerung.

    DIN A4 ist aber generell keine gängige Größe bei Spielanleitungen, nicht nur bei Schwerkraft. Weil A4 nämlich in viele Schachteln nicht hineinpasst - es sei denn, man faltet es.


    Die klassische Quadratschachtel (Catan etc.) zum Beispiel hat ein Außenmaß von 295 x 295 mm für den Deckel. Das Schachtelunterteil hat dann ein Außenmaß von 290 x 290 mm. Da kann man maximal etwas von 287 x 287 mm reinlegen. Dafür ist A4 mit einer Länge von 297 mm knapp zu groß.


    Bei Hochkantschachteln einer gewissen Größe (zum Beispiel Istanbul) passt A4 gut. Aber bei kleineren Schachteln ist das Format selten sinnvoll.

    Die meisten pdfs kann man mit entsprechendem Know-How auch ohne Informationsverlust komprimieren...

    Es ist nicht unbedingt mangelndes Know How, wenn ein Verlag eine Anleitung mit reduzierter Auflösung online stellt, sondern aus unterschiedlichen Gründen mitunter so gewollt.


    Man kann sicher unterschiedlicher Meinung darüber sein, keine Frage ...