Beiträge von Herbert im Thema „09.01.-15.01.2017“

    Nach dem Star Wars Rebellion bei uns einen guten Eindruck gemacht hat (4 Partien inzwischen) musste nun ein lange unbespieltes aus dem Regal genommen werden: Erstpartie von Star Trek: Fleet Captains zu zweit. Herausgebracht von WizKids (Mage Knight) mit wunderschönen Miniaturen auf Klixx-Basis.


    Beide Spieler befehligen eine Flotte von Raumschiffen (Föderation oder Klingonen, die Erweiterungen bieten noch Romulaner und Dominions) mit der sie ganz im Stiel der Eurogames Siegpunkte sammeln müssen. Wir starteten beide mit einer 10er Flotte (Schiffe im Gesamtwert von 10 Einheiten) - dann spielt man üblicherweise auf 10 Siegpunkte.


    Das interessanteste am Spiel sind die Klixx-Basen. Mit denen kann man die Schiffe in verschiedene Zustände bringen. Zustände sind immer ein Satz von Werten für das Quadrupel Antrieb - Sensoren - Waffen - Schilde. Der Gag ist dass ich einmal in meinem Zug diese Werte ändern darf. Habe ich ein Schiff mit hohem Antriebswert, kann ich mich also weit bewegen, dann das Setting ändern auf gute Sensoren-Werte (Antrieb herunterfahren, Sensoren aktivieren) und einen Planeten scannen. Oder aber das Setting auf Waffen ändern und angreifen. Nur blöd wenn dann beim Gegenangriff die Schilde unten sind. Kämpfe sind elegant gelöst. Waffenwerte der angreifenden Schiffe und Schildwerte der verteidigenden Schiffe aufaddieren, jeweils einen D6 Würfelwurf dazuaddieren, dann den Waffenwert duch den Schildwert teilen und man hat die Anzahl der Treffer. Beim 1. Treffer muss man auf der Klixx-Scheibe auf den gelben Bereich wechseln, beim 2. Treffer auf den roten und beim 3. Trefer ist das Schiff eleminiert. Sehr elegant. Scannen geschieht ähnlich: Scan-Werte der beteiligten Schiffe aufaddieren plus Würfel ist der Scan-Wert (hier müssen meist Proben mit einem Mindestwert bestanden werden um Punkte zu kreieren).


    Siegpunkte gibt es für errichtete Sternenbasen (1 Punkt, erfordert 6 Aktionen), für zerstörte gegnerische Schiffe erfüllte Aufträge und beim Erforschen von neuen Teilen der Galaxie (glücksabhängig). Verliert man ein Schiff, so kann man als Aktion (man hat 3 Aktionen pro Zug) ein neues Schiff ähnlicher Stärke bauen.


    Folgende Glückselemente sind im Spiel erhalten:

    • Die Flotte wird per Zufall zusammengestellt
    • Aufträge werden per Zufall zugeteilt
    • Ereignisse beim Erforschen sind zufällig (Würfeln ob etwas passiert und Karte ziehen was passiert)
    • Kämpfe und Proben sind zum Teil zufällig (Würfelwurf)


    Aus Star Trek haven wir Personen, Schiffe und Ereignisse aus The Original Series, Next Generation, Voyager und Deep Space Nine gefunden, alles wird im Spiel bunt gemischt! Viele Ereignisse erinnern den Kenner sofort an Ereignisse in den einzelnen Serien. Darunter kann auch Klamauk sein wie Mirror-Universe (Tausche Deine Handkarten mit einem Gegner).


    Liebhaber von Euro-Games ohne Bezug zur Serie werden hier wohl komplett enttäuscht sein, auch wenn es um das vertraute Sammeln von Siegpunkten geht. Für sie wird es einfach nur zufällig sein und damit Zeit-Verschwendung. Wer sich (wie ich) schöne neue Abenteuer mit der Original-Crew erhofft wird ebenfalls nicht voll auf seine Kosten kommen, obwohl man sich sein Deck aus 4 von 10 Sätzen zusammenbaut (eines ist die Original-Crew, alle anderen Sätze enthalten aber auch nicht-originales).


    Als Spiel kommt es bei mir an Star Wars Rebellion nicht heran. Aber es ist Star Trek, wenn auch kein artenreines Original Star Trek. Macht für mich knappe 8/10.

    Ich kann beide Seiten gut nachvollziehen. Bei meinen 2 Partien Kemet dachte ich mir auch ständig "was für ein komisches Spiel". Seltsamerweise habe ich nachher sehr lange über das Spielerlebnis nachgedacht - und das geschieht eigentlich nur bei guten Spielen. Das Spiel hat irgendwas und gleichzeitig befremdet es mich.


    Seitdem ich es verkauft habe ist das Dilemma für mich aber beendet.


    #Kemet.


    :2cent: