Beiträge von MetalPirate im Thema „26.12.2016-01.01.2017“

    Leider habe ich weder bei BGG noch sonstwo eine Aussage gefunden, ob die Unterschiede zwischen den Sprachen Absicht oder Versehen sind. Ich tippe auf Versehen.

    Ich meine irgendwo gehört/gelesen zu haben, dass Asynchron Games (Autor / frz. Version) und Academy Games (engl. Version / KS-Kampagne) da unterschiedlicher Meinung waren, was die "besseren" Regeln wären und jeder hat halt die von ihm bevorzugte Version daraus gemacht.

    Also: Egal wie Ihr spielt, die deutsche Regel ist definitiv fehlerhaft...

    War More Nostrum nicht das Spiel, wo sich französische und englische Regel schon in einigen Punkten unterscheiden? Wenn das Original die französische Version ist (naheliegende Annahme), dann wäre ich mit solchen Aussagen vorsichtiger. Entweder man lässt mehrere Regel(versione)n parallel nebeneinander zu oder, falls man nur das Original als richtig betrachtet, dann ist auch die englische Regel schon "falsch".


    Persönliche Meinung: Die von @Torlok zitierte deutsche Regel klingt mir logischer. Kann ja wohl kaum im Sinne des Erfinders sein, wenn man nach X Stunden Spielzeit in der letzten Runde dem Kulturführer die Frage stellt: "Entscheide du, ob Spieler A oder Spieler B jetzt gewinnt." Dann lieber geteilter Sieg.

    Zwei Spiele wurden besonders oft gespielt: Nummer 1 ist von Haba, aus der Reihe "Meine ersten Spiele": das Spiel "Fische angeln" #FischeAngeln. Neues Spiele-Highlight meines Töchterchens. Kann ich allen empfehlen, die Kinder im Alter 2+ haben. Fischeangeln mit Magneten, Würfel, Puzzle -- alles dabei in einem Spiel. Wenn ich nicht zu faul wäre, einen der entsprechenden Kinderspiele-Threads rauszusuchen, müsste man's dort nochmal erwähnen. Aber so haben halt die Papas und Mamas unter den Wochenthread-Lesern einen Vorteil. ;)



    Nummer 2 war #Clank (Renegade Games). Von dem Spiel war ich nach dem Erstkontakt (Videos, Berichte, Regellesen) schon begeistert; da war schon klar: das will ich haben. Die ersten beiden Male selbst gespielt, dann war ich ein wenig ernüchtert. Da habe ich gemerkt, dass ich den Deckbuilding-Ansatz, bei dem man Karten aus einer sich stetig erneuernden Auslage zufälliger Karten kauft, einfach nicht mag. Beziehungsweise nur dann mag, wenn die Kosten variabel sind und z.B. die Karten immer nach rechts rücken und dabei billiger werden. Kosten alle Karten gleich viel, ist sehr viel Glück dabei. Nach dem eigenen Zug deckt man neue Karten auf, es kommt die Superkarte, der nachfolgende Spieler sagt "Dankeschön!" und kauft sie ohne viel Nachdenken.


    Dabei ist es gar nicht mal so sehr der Glückfaktor, der mich stört, sondern mehr die fehlenden interessanten Spielentscheidungen. Wenn etwas immer billiger wird, dann kommt irgendwann der Punkt, wo Kosten und Nutzen ins Gleichgewicht kommen. Wo man diesen Gleichgewichtspunkt hinsetzt, ist dann das Interessante am Spiel. Kann man alles sofort für den Basispreis kaufen, fällt das weg. Auch strategisch ist Clank weniger interessant als z.B. Dominion. Karten bewusst entsorgen ist z.B. kaum praktikabel. Das eigene Deck wird immer dicker, das kann man kaum schlank halten. Beim Spielen auf dem Spieletreff unter Optimierern war mein erster Eindruck deshalb etwas durchwachsen, was aber sicher auch an den sehr hoch gesteckten Erwartungen lag.


    Tja, jetzt in den letzten Tagen einige Mal mit meiner Frau gespielt. Ich war etwas skeptisch, wie gut das Spiel zu zweit ist, aber nix da, voller Erfolg, täglich im Schnitt zwei Partien Clank gespielt. Das Bewegen auf einer Karte, das Geschichtenerzählen, das Push-Your-Luck-Element, kurze Spielzeit -- einfach super. Vermutlich habe ich das Spiel auch selbst beim Erstkontakt etwas zu verbissen als "Optimierer" spielen wollen. Mit etwas Spielerfahrung bekommt man aber auch da besser mit, wo doch interessante Spielentscheidungen versteckt sind. Das Spiel ist bei mir gewachsen. Ich werde es nochmal zum Spieletreff mitnehmen, und, mal sehen, vielleicht schafft es Clank doch noch in meine Jahres-Top-5 für 2017. In der meiner Frau ist's schon drin.