Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „05.12.-11.12.2016“

    Wir haben gestern endlich die Erweiterung von #Labyrinth ausprobiert.
    Sie greift im wesentlichen die jüngere Geschichte auf: arabischer Frühling, Syrienkonflikt und IS.
    Mit einem riesigen Haufen neuer Aktionskarten, und natürlich einer Reihe neuer Szenarien/Startaufstellungen.


    Da für eine adäquate Darstellung der Ereignisse die alten Mechaniken wohl nicht ausreichten, gibt es jetzt ein paar neue:
    *Reaktionäre und liberale Strömungen werden über neue +1/-1 Marker dargestellt, das sind zum einen Würfelmodifikatoren in ihren Ländern, zum anderen entwickeln sie ein gewisses Eigenleben: Sie schwappen in Nachbarländer, oder ändern von sich aus die politische Lage vor Ort.
    *Länder können in einen Bürgerkrieg fallen, Milizen (neue Spielsteine für den Amerikaner) gegen Zellen, die sich dann halbwegs offen bekämpfen.
    *Der Islamist kann unter gewissen Bedingungen ein Kalifat ausrufen, was ihm etwas Schutz und zusätzliche Ressourcen einbringt.


    Was bedeutet das konkret für den Spielverlauf?
    Der Amerikaner kann nun selbst etwas aggressiver spielen, indem er überall den arabischen Frühling lostritt (vor allem mit Karten wie "Smartphones" und "Facebook"). Stapeln sich diese Marker zu sehr, verschieben sich die Länder langsam, aber stetig, und vor allm ganz ohne Aktionskarteneinsatz in Richtung seiner Siegbedingung. Das ist ähnlich wie mit den Seuchenherden in #Pandemie.
    Auf einmal muss also auch der Islamist Karten und Aktionen opfern, um das zu stoppen, was der Amerikaner vorhat.
    Davor war das gefühlt weniger der Fall, der Islamist zündelte auf der Karte herum, und der Ami betrieb Schadensbegrenzung, so gut er eben konnte.


    Wir haben anderthalb Partien gespielt.


    Zunächst das Einstiegsszenario, hier zählt alleine der Status von Syrien für den Sieg. Das fühlte sich aber doof an, weil fast alle Kartentexte ins Leere laufen, fast alles egal ist, was man so tut, und wir lediglich Figuren in dieses Land gestopft haben. Ohne dass das irgendwer hätte gewinnen können. Voll komisches Spiel, entweder haben wir was nicht verstanden, oder das ist einfach Unfug.
    Wir haben es dann abgebrochen und lieber ein "richtiges" Szenario gespielt. Hier spielte dann wieder die ganze Karte mit, und alle Siegparameter.


    Durch eine glückliche Kartenkombination konnte ich direkt in der ersten Runde Jemen in einen Bürgerkrieg stürzen, dort 7 Zellen versammeln, ein Kalifat ausrufen und das Land in der Folgerunde zum islamistischen Staat umwandeln (ja, das Wort "glücklich" in Verbindung mit "Bürgerkrieg" und "Kalifat" ist ein bisschen komisch).
    Der Amerikaner entschloss sich, das erst einmal zuzulassen, er konzentrierte sich vor allem darauf, Iran und Irak zu soliden Demokratien zu machen.
    Was ich ihm aber mit ein paar glücklich gezogenen Karten ziemlich verhageln konnte.


    Dann bekam ich zwei Karten, die eigentlich den USA helfen sollten, die ihm in diesem Fall aber gehörig ans Bein pinkelten:
    Auf einmal gab es einen Bürgerkrieg in Nordafrika, UND er musste mit allen restlichen Truppen dort einmarschieren.
    So waren alle Amerikaner auf der Karte gebunden, weit weg von meinem eigentlichen strategischen Ziel: mein Kalifat schwappte vom Jemen nach Saudiarabien, was mir die benötigten Siegressourcen einbrachte.