Beiträge von SpaceTrucker im Thema „Schnäppchen = besseres Spiel?“

    Jetzt kommen wir der Sache schon näher : Angesichts der unumstößlichen Gewißheit meiner Sterblichkeit und des eher vagen gesellschaftlichen Konsens, Nullen und Einsen eines Bankcomputers Bedeutung beizumessen, welche "Kosten" darf Freude da machen?

    Jetzt wird's philosophisch...


    Um's kurz zu machen. Tatsache ist:
    - Jeder von uns hat nur begrenzt Zeit
    - Viele haben nur begrenzt Geld
    - Die meisten müssten recht viel ihrer begrenzten Zeit investieren, um Geld zu bekommen, auch wenn es nur notwendiges Übel ist und nicht Selbstzweck


    Soll heißen: Ganz rauskürzen kann man das Geld nicht.
    Dass man die Verhältnisse natürlich auch sehen muss und ein Fünfer mehr oder weniger für ein Spiel selten wirklich entscheidend ist, gilt aber natürlich auch - da hast du schon recht.


    Ich glaube, wir kommen da an den Punkt, dass es Menschen gibt, die sich über Schnäppchen an sich freuen.

    Das ist sicher auch richtig. Denke das hat etwas von Jagen und Sammeln und steckt damit ziemlich tief im Menschen drin.


    Ein bisschen Spaß macht mir das Schnäppchenjagen sicher auch, so lange es nicht anstregend wird (mal morgens in den Adventskalender kucken, ob etwas für mich dabei ist, finde ich z.b. spannend/unterhaltsam, hat sogar etwas Weihnachtlich-Neugieriges, mit der F5 Taste zur definierten Zeit auf das Blitzangebot warten ist mir dagegen zu mühsam).

    @SpaceTrucker -
    Vielleicht handhabe ich es unbewusst ähnlich, aber eigentlich finde ich am Hobby "spielen" so schön, daß es nutzlos sein darf. Ich störe mich an dem Begriff...

    Wenn du es schön findest, ein Spiel zu Spielen, es dich unterhält, oder es auch nur im Regal schön aussieht, dann ist das für dich doch ganz allgemein ein Nutzen, ist keinesfalls "nutzlos"?
    Ein nutzloses Spiel wäre für mich eins, das dir nicht dabei von Nutzen ist, dein Hobby erleben zu können (weil du keine Lust hast es zu spielen oder überhaupt zu besitzen).


    (Dass Spielen im Allgemeinen aus meiner Sicht auch ganz sicher kein nutzloses Hobby ist, ist eine andere Sache, die hier etzt nicht zum Thema passt).

    Was sich aber IMHO ändern kann ist die Empfehlung. Wie MetalPirate bereits meinte.....ein Spiel für 1000 Euro würde ich nicht vorbehaltlos empfehlen.....für 30 Euro schon.

    Ich glaube was hier mit Empfehlung gemeint ist, ist genauer gesagt eine Kaufempfehlung, bei der die Qualität des Spiels nur ein Teil ist und die Kostenabwägung dazu kommt.


    Inhaltlich empfehlen bzw. eine Spielempfehlung aussprechen kann man natürlich auch unabhängig vom Preis.

    Die Frage ist doch nur, ob ich ein "gutes" oder/und ein "preiswertes" Spiel kaufen will.


    Ein Spiel, das preiswert, aber nicht gut ist, werde ich niemals kaufen.
    Ein Spiel, das gut, aber nicht preiswert ist, werde ich wahrscheinlich/öfters/meistens kaufen, vielleicht aber erst mal abwarten.
    Ich will möglichst immer beides zugleich ...

    Volle Zustimmung!


    Ob ich mir ein Spiel kaufen möchte, ist letztlich eine Kosten/Nutzen-Abwägung:


    Nutzen:
    - Ich kann das Spiel spielen, auspacken, anfassen, sammeln,.... (wie groß dieser Nutzen ist, hängt natürlich vom Spiel ab)


    Kosten:
    - Ich muss Geld bezahlen
    - Ich brauche Platz im Regal oder etwas Aufwand das Spiel wieder loszuwerden
    - Bestellen macht ein bisschen Aufwand
    - (möglicherweise Umweltgedanken nicht unnötig zu konsumieren)


    Wie sehr jetzt der einzelne Punkt ins Gewicht fällt ist natürlich sehr unterschiedlich, aber bei vielen wird der Punkt "Ich muss Geld bezahlen"-Punkt schon eine entscheidende Rolle spielen.


    Kein Nutzen, Hohe Kosten: Will ich nicht.
    Kein Nutzen, niedrige Kosten: Will ich auch nicht (das wäre die Kategorie "mittelmäßiges Spiel was man eh nicht spielt zum Ramschpreis"
    Hoher Nutzen, hohe Kosten: Da wird's interessant und man muss abwägen.
    Hoher Nutzen, niedrige Kosten: Her damit!


    Wer vielen Spielen einen ausreichend hohen Nutzen und subjektiv vergleichsweise nur geringe Kosten zuschreibt, der kauft dann halt viele Spiele.






    Für mich persönlich spielt der Preis auf jeden Fall eine Rolle. First Class aus dem heutigen Adventskalender würde bei mir z.b. Gefahr laufen, nach 2-5 Partien im Schrank zu verstauben - nur die allerwenigsten Spiele spiele ich öfter. Für 26€ habe ich kurz darüber nachgedacht, aber dann den Nutzen als zu gering eingeschätzt, weil noch genügend reizvolle(re?) Alternativen zur Verfügung stehen. Für 40€ Normalpreis hätte ich das Spiel nur gekauft, wenn es wirklich als neues Topspiel (hoher Nutzen) eingeschätzt hätte.