Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Dominion: empfehlenswerte Erweiterungen“

    Um mal die m.E. negativ zu bewertenden Erweiterungen abzuhaken: Alchemisten (erklärt sich von selbst), Reiche Ernte, Abenteuer und Empires sind für mich die schwächsten Sets, bzw. die Sets die ich nicht aktiv auf den Tisch bringen würde. Reiche Ernte hat viele Karten, die zu total seltsamen Kreuzeffekten mit den modernen Sets führen und dadurch teilweise total op sind. Bei Abenteuer und Empires finde ich die jeweiligen Mechaniken zu glückslastig und zugleich zu wenig spaßig. Grenzwertig finde ich Hinterland (sehr viele niedrige Karten, für die man gute Kombos braucht, um sie sinnvoll nutzen zu können) und Menagerie (den Mechanismus finde ich kompliziert). Ansonsten macht man m.E. mit keinem Set was falsch. Renaissance ist auch richtig gut, aber eben auch eher eine "mehr-von-allem-"Box, die Ideen anderer Erweiterungen fortspinnt.

    Verbündete ist eher im 2er-Bereich, so kompliziert ist das nicht, es spielt sich aber deutlich anders als bisher, da die Verbündeten - wenn sie dabei sind - die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Tendenziell gilt, dass ich die späteren Boxen nicht mehr wild mischen würde, sondern jede Box 1-2 Mechanismen mit sich bringen, die - um gut zu funktionieren - mehrerere Karten aus der gleichen Box brauchen. Das gilt aber bereits für Nocturne und Dark Ages, wenn es Dich da nicht stört, dann bei den anderen Boxen auch nicht. Die Merkmale von Plünderer gehen nicht unter, wenn man sich auf ihre Nutzung fokussiert. Projekte (Renaissance) finde ich persönlich nicht sonderlich elegant, gleiches gilt für Abenteuer.


    Wenn ich die Wahl hätte, wäre ich bei Plünderer oder Verbündete, aus den schon genannten Gründen. Plünderer funktioniert halt auch gut als Erweiterungserweiterung (wie damals Miscatonic bei Arkham Horror), das packt von vielen Arten neue Karten in den Pool. Verbündete hat meine beiden Lieblingsmechaniken.


    Andererseits machst Du mit Seaside halt auch nichts falsch, gerade am Anfang sind da schon einige wirklich geniale Karten drin, gerade in der 2nd Edition.

    Für wirklich unverzichtbar halte ich nach den Grundboxen eigentlich nur noch Blütezeit wegen der Platinkarten. Seaside war damals die erste Erweiterung, die gezeigt hat, wieviel in Dominion an Potential drinsteckt - ich vermute, dass da viel Nostalgie mit dabei ist. Aus heutiger Sicht sind die Dauereffekte wie Du schon schreibst in den meisten Sets mit drin, die seitdem erschienen sind. Ich würde Seaside nicht missen wollen (die Karten mit dazugehörigen Tableaus wie Eingeborenendorf gehören für mich zu zu den besten die Dominion zu bieten hat), aber da Du ja eher auf der Suche nach neuen Effekten bist, würde ich drei der letzten vier Boxen empfehlen: Plünderer hat sehr viele unterschiedliche Ideen und ist insgesamt eine absolute Wundertüte an Vielfalt. Die Verbündeten der gleichnamigen Box gehören mittlerweile zu meinen Lieblingskarten und bieten langfristige Vorteile, die man allerdings erstmal erwerben muss, außerdem führt die Box die rotierenden Stapel ein, die ganz neue Strategien erlauben. Bei Nocturne hat Vaccarino zur Abwechslung mal bei der Konkurrenz geklaut und übernimmt aus Ascension die Idee von Tag-/Nachtphasen, die hier aber m.E. deutlich besser funktionieren. Nur Menagerie hat mich nicht ganz überzeugt, das ist mehr so eine "mehr von allem"-Box.


    Ansonsten halte ich noch eine Erweiterung für Pflichtprogramm für Fortgeschrittene: Dark Ages katapultiert Dominion in Sachen Komplexität in ungeahnte Tiefen, das ist selbst für Dominion-Profis eine Herausforderung (zumal es auch sehr viel schwieriger wird gute Kombos zu erzeugen). Dark Ages gefällt vielen nicht, weil es Dominion deutlich "schwieriger" macht, Anfänger haben da so ihre Probleme überhaupt auf einen grünen Zweig zu kommen oder spielen ewig. Aber wenn man ganz tief drin ist im Deckbau, ist Dark Ages sowas wie ein Lebenselixier, um Dominion auch langfristig frisch zu halten.