Beiträge von Gernial im Thema „Ein Fest für Odin - Vorbestellung möglich und Regel online“

    Es war übrigens eine längere Diskussion, den Siegpunktwert der Tiere um 1 zu erhöhen, um ein Behalten bis zum Spielende etwas attraktiver zu machen. Dies wurde dann aber genau deshalb nicht gemacht, um den Hochtausch-Vorteil deutlich genug hervortreten zu lassen.
    Das Schaf von 2 auf 8 Siegpunkte hochzutauschen ist mit mindestens einer Aufwertungs-Halbaktion verbunden und man benötigt auch ausreichend Fläche, Minuspunkte abdecken zu können. Auf den Inseln können das auch mal weniger Punkte sein und auf dem Heimatplan sind ja auch blaue Marken nötig, da grün an grün nicht statthaft ist. Das relativiert den Punktgewinn etwas und für einen Anfänger mag das erst mal nicht so klar sein. Außerdem sind nicht alle Vielspieler gleich mit mathematischen Berechnungen beim Spielen unterwegs und manch einer erfreut sich erst mal ganz schlicht daran seine Tierzucht wachsen zu sehen ohne Endsiegpunkte so arg im Blick zu haben. Von daher, ja ich denke es geht um diesen Effekt. Und Regeln können nie schlicht und exakt genug sein. Das hatte ja bereits bei Agricola den Markt für komplexere Spiele einem breiteren Publikum eröffnet. Deshalb gibt es ja auch einen Anhang, der jede der 200 Ausbildungskarte des Grundspieles nocheinmal detailliert erklärt, da kurz gehaltene Erklärungen auf den Ausbildungskarten immer mal Detaillfragen offen lassen können, insbesondere für den liebenswerten Schlaubischlumpf :)

    Als jemand der das Spiel über hundert Mal gespielt hat, vornehmlich testhalber, aber auch aus Begeisterung öfter, glaube ich sagen zu dürfen, dass es mehr als ein dutzend Strategien gibt, die alle zum Sieg führen können. Dazu gehört auch die Schaf- und RIndstrategie. Man kann sogar beides kombinieren bei sehr genauem Spiel. Die strategische Vielfalt ist enorm, allemal dann noch durch die Aktionskarten. Mir ist kein Brettspiel dieser Art bekannt, das ähnlich viel Spieltiefe bietet und Lust macht neue Möglichkeiten auszuloten, wie diese "Vikingplacement"-Spiel ;-).

    PS: In der Erweiterung sollen die Tierstrategien etwas leichter zu spielen sein auf dem Einsetzplan. Mit den Pferden soll es eine Tierart geben, die am Spielende durchaus nicht hochgetauscht werden braucht, weil sie sich auch so rechnet. Und die neue Tierart Schweine vermehrt sich sogar jede Runde.

    Das ist offensichtlich, nicht ganz so offensichtlich ist - wie Uwe ja selbst zu Protokoll gab -, dass das hochtauschen für Tiere auch möglich ist.

    Habe Uwes Beitrag eher so aufgefaßt, dass das Missverständnis die Siegpunkte auf den Tieren sind, die manchen dazu verleiten, sie nicht aufzuwerten.
    Sicherlich könnte man deshalb auch vermuten, dass Tiere gar nicht aufwertbar sind, aber im Regeltext (Seite 16) steht halt deutlich, dass man "unter Beibehaltung der äußeren Form" "eine rote gegen eine grüne" Ware tauschen kann. Schafe und Rinder sind rote Waren und nirgendwo steht, dass sie nicht hochgetauscht werden dürfen.
    Es hätte sicher geholfen, die Tiere als "Hochtausch"-Beispiel anzuführen statt Fisch zu Fell. Auch im Bekanntenkreis hat eine Spielerin dies falsch aufgefaßt, weil sie hier eine Analogie zu Agricola assoziierte.

    Eine Anmerkung vom Autor zu den Tieren:

    Wir hatten das auch so gespielt, waren uns aber nicht ganz sicher. :)

    Alle Waren können "hochgetauscht" werden, d.h. orange (Agrarprodukte) zu rot ("Tierisches") zu grün (Handelswaren) zu blau (Luxuswaren). Also auch Schafe bzw. Rinder zu Pelzen bzw. Kleidung. Mit "Doppel-Hochtausch-Aktion" gar zu Schmuck bzw. Silberhort. Das "Hochtauschen" versucht den nachbarschaftlichen Handel nachzuzeichnen zu Zeiten (7 Jh.-1066), wo es anfangs keine Städte und kaum größere Dörfer oder Märkte gab. Die übliche Lebensform war die einer weitgehend autarken Selbstversorgung. Entstandene Überschüsse tauschte man wohl eher mit einem Nachbarhof.
    Das Tieresammeln mündet spätestens gegen Spielende aus strategischen Gründen in ein "Hochtauschen", da ein Schaf als Pelz/Schmuck acht Felder abdeckt und so auf dem Heimatplan gepuzzelt acht Minuspunkte "abwehrt". Würde man es behalten, sind es lediglich zwei Punkte bzw. schwanger drei Siegpunkte. Noch deutlicher ist der Unterschied beim Rind (3/4 SP). Da vermeidet man 12 Minuspunkte..

    Die erste Erweiterung wurde bereits Sommer/Herbst 2015 mit etlichen Ideen grob skizziert. Im Frühjahr und Sommer wurden dann weitere Überlegungen angestellt, die ich als "Auftragsautor" nun in enger Absprache "beackere" und fleißig teste. Es folgt demnächst eine allgemeinere Testphase, um die Erweiterung im Frühjahr 2017 "verlagsfertig" zu bekommen. Gedacht ist aktuell an eine Veröffentlichung zur Spielemesse in Essen 2017. Die Menge an Ideen reicht auch problemlos für weitere Erweiterungen, sofern hinreichendes Interesse vorhanden ist. Dass dies da ist, deutet z.B. der erste Platz bei der Umfrage der Fairplay-Spielezeitung auf der Messe an.

    Soso, Arler Erde ist nicht aufbohrbar für 3 Spieler? :)
    What About a Three-Player Variant? | Fields of Arle | BoardGameGeek

    :floet::thumbsup:

    Nach meinem Kenntnisstand wurde die Entwicklung quasi "abgebrochen" und ein überraschend erfolgreiches 1-2 Personenspiel daraus. Wie man schon bei Agricola gut erkennen kann, wurde es erst einmal im Einpersonenmodus getestet, dann kamen weitere Spieler und wie es scheint am Ende die Ausbildungen dazu. Kann schon sein, dass man das Spiel auch irgendwie für drei und vier Personen aufbrezeln kann. Habe persönlich das Spiel dafür zu selten gespielt, um das beurteilen zu können aktuell, bevorzuge Runden mit 3-4 Personen.

    Ja, der Almanach ist schon klasse! Schön, dass es wie bei Arler Erde wieder etwas ausführliche Information dazu gibt.

    Vielen Dank für die Blumen. Da Uwe diesmal nicht die nötige Zeit dafür hatte, wie bei Arler Erde, bot ich mich an, der Spielewelt etwas kulturellen Hintergrund mitzugeben und recherchierte fleißig zum Thema, um so gut wie möglich dem aktuellen Forschungsstand zu entsprechen und spannende Infos einzubauen. Einiges davon stammt natürlich auch aus Uwes Feder, der in der Tat sehr Vieles gelesen hat.. Gerade im Teamwork entstehen oft die tollsten Sachen, wenn man sich gegenseitig die Bälle zu wirft ohne sich sonderlich damit zu beschäftigen, wer was wie gemacht hat. Das macht dann auch viel mehr Spaß noch :)
    Der Almanach erschien wegen des "Gewichtproblems" (so viel in so einer kleinen Schachtel und das muss dann auch noch Transportbelastungen aushalten) allerdings dann doch in gekürzter Version. Wer Lust auf mehr bekommen hat, wird auf der Messe 2017 sicher nicht enttäuscht werden...

    Ja, ich! :)
    Bei einem großen Spiel von Uwe Rosenberg horche ich immer auf. Hier habe ich aber geistig relativ schnell abgewunken. Ich werde in Essen einen Blick auf das Spiel werfen, so aus Interesse, will es aber nicht kaufen und und schon gar nicht spielen wollen. Erstens ist mir das mittlerweile einfach viel zu viel an Material. Zweitens ist das Spiel für mich wieder so ein Best of aller Rosenbergspiele diesmal noch um Patchwork ergänzt, welches ich recht öde finde. Wenn ich ein Best of aller Rosenbergspiele spielen will, greife ich zu Arler Erde. Das hat Thema, das hat Flair und es spielt sich einfach gut. Drittens interessieren mich Wikinger nun wirklich nicht die Bohne, dass einzige Spiel zum Thema, das mich reizen würde ist das von Ragnar Wikinger - Die vergessenen Eroberer.

    Das Spiel ein Fest für Odin ist eine Weiterentwicklung von Arler Erde, das in seiner Form nicht weiter aufbohrbar war für drei oder gar vier Spieler, was nun möglich wurde mit einem anderen Ansatz (und auch Thema). Das Element von Patchwork ist das "Puzzeln". Es sorgt u.a. dafür, dass man "optimierbeschäftigt" sein kann, auch wenn man nicht dran ist. Ein Spiel, das auf diese Weise ohne "Downtime" auskommen kann und mir auch nach hundert (Test-)Partien nicht langweilig wurde :D
    PS: ich darf wohl aber nicht mehr als "neutral" gelten inzwischen - siehe Profilangabe...

    Bezüglich der Versandkostenpauschale, die der Verlag erhebt, wenn man das Spiel dort bestellt: Treffen wir mal wohlwollend die Annahme, dass sie dort keine Packstraße à la Ludofakt aufweisen können. Und auch für ihre par Dutzend Spiele keinen Sonderpreis von ihrem Paketdienstleister erhalten.
    Das Spiel ist sehr schwer, sagen wir: 6,- EUR Versand. Bleiben etwa 4,- EUR, um in Deutschland jemanden dafür zu bezahlen, das Spiel sorgfältig für den Versand vorzubereiten...

    Als Testspieler kann ich sagen, dass der Kilopreis bei etwa 20 Euro liegt ;) Man kauft aber nicht einfach nur irgendwelche Ware (sogar zwei sehr hilfreiche Setzkästen dabei), sondern ein Kulturgut, das sehr viel Entwicklungsaufwand benötigte, um Feuerlandübliche Qualität abliefern zu können.