Du schreibst immer nur von Verrissen und Malzspiele davon, dass er Spiele schlecht bewertet, wenn ihm etwas wie die Thematik nicht passt.
Wo bitte habe ich das geschrieben? Bestenfalls habe ich geschrieben, dass ich 1) bisher noch kein SciFi-Spiel gespielt habe, dass ich als mindestens sehr gut beurteilt hätte, und 2) dass ich insgesamt die Thematiken SciFi und Western nicht mag. Ich bewerte kein Spiel (nur) aufgrund der Thematik schlecht. Die Thematik ist aber häufig ein Grund dafür, dass ich ein Spiel gar nicht erst ausprobiere wegen 1) und 2). Worum ja letztlich bei der Anfangsfragen ging, ob SciFi und Western als Thema in D ungünstig sind.
Ganz nach dem Motto: alle anderen haben ja keine Ahnung, was ihnen so gefällt - einfach respektlos.
Ich habe nie behauptet, dass andere keine Ahnung haben. Und ich stehe jedem zu, einen komplett anderen Geschmack zu haben als ich. Mir geht es weiterhin nur darum, meine Ansicht klarzustellen, dass "gut" und "schlecht" automatisch subjektiv sind (im Gegensatz zu "funktioniert / funktioniert nicht" oder "ausgewogen / nicht ausgewogen", was jeweils objektiv bewertet werden kann).
Als Sachverständiger musst du deine persönliche Einstellung vergessen. Es gilt nur zu beurteilen, was vorliegt und was die gesetzten Anforderungen sind.
Das trifft doch genau auf meine Aussagen zu: Die Frage, ob ein Spiel "funktioniert" oder nicht, lässt sich mechanisch / technisch bewerten, ähnlich wie in einem Gutachten. Die "gesetzlichen Anforderungen" sind dann Aspekte wie vollständige und eindeutige Spielregel, funktionieren Mechanismen, zweckdienliches Spielmaterial, korrekte Gewichtung einzelner Elemente, etc. Ob so ein Spiel allerdings für jemanden individuell als "gut" oder "schlecht" zu bewerten ist, kann man nicht objektiv und allgemeingültig bewerten. Das kann derjenige nur selbst ausprobieren und für sich feststellen.
Wie kommt es sonst, dass ein konkretes Spiele bei BGG schonmal unterschiedlichste Noten von 1 bis 10 bekommt?
Buch- und Filmkritiken lassen sich aber eben nicht mit Spielekritiken vergleichen. Während Erstere reinweg auf einer subjektiven Ebene laufen, kommen bei Spielen die objektiven Bewertungskriterien hinzu.
Auch da würde ich widersprechen. Bücher und Filme sind für mich durchaus gleichwertig mit Spielen zu sehen. Spiele haben vielleicht einen etwas größeren mechanischen Anteil, aber auch Bücher und Filme sind sowohl objektiv-technisch als auch subjektiv zu bewerten. Man nehme nur die vielen Anschlussfehler und logischen Patzer vieler Filme. Es gibt ganze Bibliotheken zu dem Thema, wie ein guter Film oder ein gutes Buch aufgebaut sein soll. Es gibt gute und schlechte Schauspieler, etc. Auch wenn ich ein "gutes" Spiel spiele, läuft bei mir gedanklich so etwas wie ein Film ab, eine Geschichte. Letztlich ist für mich ein Spiel ähnlich wie ein Film oder Buch eine Abfolge von Vorgaben, aus denen ich eine Erwartung generiere, die entweder erüllt oder enttäuscht wird. Das Spiel hat ledigllich den Vorteil, dass ich aktive Wahlmöglichkeiten habe, aber ansonsten sehe ich es doch recht ähnlich.
Ciao
Stefan