Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „25.07.-31.07.2016“

    @Jimmy_Dean
    Es ging mir hier gar nicht um irgendwelche "Ansprüche", ich wollte nur darlegen, warum es im Allgemeinen selten zu Verrissen kommt.


    Das hat nichts damit zu tun, dass wir keine Meinung haben. Oder irgendwen schonen wollen. Es ergibt sich einfach nicht. ;)

    Wenn der Rezensent nur Spiele spielt und bewertet, die ihm gefallen, kann ich nicht erkennen, ob er meine Vorlieben und Abneigungen teilt. Solche Rezensionen sind für mich sinnlos, weil es sogar genügend Rezensenten gibt, die jedes 08/15 Spiel ordentlich oder gut bewerten.

    Aber die beschreiben eben nicht jedes Spiel. Und das ist auch eine Information.


    Ich für meinen Teil schreibe sehr gerne darüber, wenn mir ein Spiel nicht gefallen hat.
    Das mache ich sogar, obwohl ich solchen Spielen damit eigentlich zu viel Zeit einräume.
    Weil ich es tatsächlich interessant finde, mich damit auseinanderzusetzen.


    Aber ich spiele solche Spiele nicht gerne.
    Ich spiele sie überhaupt nicht, wenn ich mich von vorneherein nicht dafür interessiere (#Mombasa ist ein gutes Beispiel, danke).
    Und ich spiele sie nie wieder, wenn ich sie im Nachhinein nicht mochte.


    Also kann ich auch kaum eine "fundierte Meinung" abgeben, sondern nur ein "ich habs gespielt, so war's, gefiel mir nicht, weil...".
    Oder eben gar keine Besprechung.


    Und es geht mir nicht alleine so, ich habe dasselbe an verschiedenen Stellen gelesen.
    Ich glaube, Udo Bartsch hat sich zum Beispiel auch mal ausführlich dazu geäußert.
    Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass man Verrisse seltener zu Gesicht bekommt.
    Es macht einfach keinen Sinn für den Blogger, sich groß mit etwas zu befassen, was ihn nicht interessiert.


    ---


    Darum ging es mir hier aber überhaupt nicht.
    Mir ging es einzig und alleine darum, dass ich es fragwürdig finde, Spiele "schlecht" zu nennen, nur weil sie den eigenen Geschmack nicht treffen.


    Bei "Schindlers Liste" schlafen mir die Füße ein. Aber ich kann dennoch anerkennen, dass es ein sehr guter und ein wichtiger Film ist.
    Bei Helene Fischer verlasse ich den Raum. Aber ich verstehe, dass "Atemlos" einen gewissen Ohrwurmcharakter und damit durchaus Qualitäten hat.
    Südamerikanische Küche finde ich weitestegehend langweilig. Aber das sagt nichts über die Qualität in einem x-beliebigen Restaurant aus.
    usw...


    Es ist schlicht ignorant, etwas mit harten Worten abzustrafen, nur weil es dem eigenen Geschmack nicht entspricht.

    @malzspiele
    Diese Frage halte ich bei Spielen für Nonsens, weil es hier viel zu sehr um Geschmäcker und Vorlieben geht, und es zu wenig gibt, was man "objektiv" bewerten kann.
    Tatsächliche messbare Probleme (mechanische, graphische oder materialtechnische Mängel) gibt es zwar auch hin und wieder, aber doch eher selten, und solche Spiele geraten meist schnell wieder in Vergessenheit.


    Man kann aber quantitativ rangehen: Wenn ein Spiel tausenden Leuten gefällt und ordentlich funktioniert, also das leistet, was es will... dann wird es wohl was taugen.
    Das kann ich ihm doch nicht absprechen, auch wenn es mir persönlich absolut nicht gefällt.


    Deshalb fand ich die oben zitierte Aussage von dir seltsam, irgendwo zwischen ignorant und unhaltbar.

    @malzspiele
    Es ist ja kein Problem, dass du diese Spiele nicht magst, das ist mir auch prinzipiell völlig egal. Jedem das seine.


    Aber die Art, wie du sie bezeichnet hast, finde ich eben sehr fragwürdig.
    Alle Spiele eines kompletten Genres als "Grütze oder bestenfalls Mittelmaß" über einen Kamm zu scheren, nur weil sie den persönlichen Geschmack nicht treffen?


    Geht nicht auch irgendein Mittelweg à la "gutes Spiel, aber nicht für mich"?

    Das liegt vielleicht auch daran, dass ich bei Spielen zu beiden Themen schon sehr oft absolute Grütze und ansonsten bestensfalls Mittelmaß erlebt habe, aber noch nie ein wirklich gutes Spiel!

    Ich gestehe dir absolut zu, SciFi als Thema abzulehnen, aber diese Begründung kommt mir sehr sonderbar vor.


    1. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der "Grütze"-Anteil bei Western und SciFi höher ist als bei anderen beliebten Brettspielthemen, z.B. generischer Fantasy, Mittelalter, Piraten, Zombies, Cthulhu, Wirtschaft.


    2. Weil ich gerade die Zeit habe, hier die beliebtesten Scifi-Spiele, aus der aktuellen BGG-Top100 rausgepopelt:
    #12 Star Wars Imperial Assault
    #13 Star Wars Rebellion
    #15 Eclipse
    #16 Android Netrunner
    #25 Time Stories
    #32 Roll for the Galaxy
    #37 Race for the Galaxy
    #39 Star Wars X-Wing
    #44 Battlestar Galactica
    #60 Legendary Encounters
    #68 Star Realms
    #79 Cosmic Encounter
    ...da ist "kein wirklich gutes Spiel" dabei? Was hast denn du für Maßstäbe?

    Stumpfes phonetisches Nachbauen ist im Übrigen laut Regeln verboten. Als Beispiel ist da meine ich irgendwie so etwas wie Äktschn für Actionfilm oder so genannt.

    Ich kenne die drei Autoren persönlich, hab den Prototyp öfter gespielt, denen ist das gar nicht so wichtig.
    Es geht ihnen, so meine ich, mehr ums "Erlebnis" denn um ein klares Regelgerüst, sprich: welche Begriffe okay sind oder was verboten ist.


    Wenn du bei "anderes Wort für Oralverkehr" sowas wie "Feloto" legst (phonetisch ähnlich zu Fellatio), willst du das dann verbieten?
    Ist doch völlig wurscht, wenn du dafür ein paar Punkte "zuviel" bekommst.


    @ravn
    Mein Gefühl sagt mir: Einfach machen lassen.
    Hat bei uns bisher bestens funktioniert.
    Wir lassen so gut wie alles zu, außer tatsächliche Worte/Wortkominationen, zB "Sexman".

    Krazy Wörds : (...)Inzwischen meine ich, dass das Spiel ein Problem hat. Denn entweder man legt mit realen Begriffen verwandte Phantasieworte aus, die man phonetisch oder durch Auslassung oder Ersetzung von Buchstaben wiedererkennt oder man legt eben reine Phantasieworte aus, die man nur mit den Begriffskarten assoziiert. Im ersteren Fall sind das sichere Punkte, aber auch eine langweilige Partie. Im letzteren Fall müssen die Mitspieler schon auf der eigenen Denkwellenlänge liegen, um überhaupt die selbe Assoziationen haben zu können.

    Das ist mir auch schon aufgefallen, aber ich halte es eher für ein "Problem" denn ein Problem. So oft hat man auch nicht die Möglichkeit, mit der begrenzten Buchstabenauswahl reale Begriffe phonetisch nachzubauen, und selbst wenn... Ich finde den Punktestand bei #KrazyWords eher unerheblich für das Spielvergnügen. Soll halt jemand auch diese Weise gewinnen, schlimm ist anders.

    So ist das Spiel für mich totaler Mittelmaß. Es ist nett, man kann es mal spielen. Aber man verpasst auch nichts, wenn man es nicht kennt...

    Auch wenn ich viel gemeckert habe, möchte ich festhalten, dass das absolut nicht mein Fazit darstellt.


    Ich mag #GrimoiredesWahnsinns total, ich spiele es viel zu oft und viel zu gerne. Das heißt aber nicht, dass ich nicht haufenweise Kritik daran haben darf. ;)

    @ravn
    Deutschsprachige Version: Kann ich nichts zu sagen, ich habe nur die englische Erstauflage vorliegen.


    Szenarien: Vermutlich hat niemand Lust, sowas auszubalancieren.


    Vielleicht hängt auch zusätzlich zu viel am Kartenziehglück (wenn drei Spieler je 4 passende Elemente auf der Hand haben, ist es halt völlig billig, wenn nicht, dann muss man mit weiteren Elementen "bezahlen", um die Hände anzupassen oder zu vereinen, und das klappt auch nicht immer). Die Puzzle sind nicht zwingend lösbar, es gibt oft genug Situationen, in denen man machen kann, was man will, das Monster gewinnt halt einfach, und tritt den Spielern erneut in die Fresse.


    Spätestens, wenn 1-2 Spieler 2-4 Madness auf der Hand haben, kippt das Spiel im Nullkommanix, weil ihre Züge nicht mehr "produktiv" sind.
    Wenn das nicht der Fall ist, kann teilweise kommen, was wolle, und alles wird abgewehrt.


    Vielleicht bin ich auch schlicht der einzige, der dieses "Problem" sieht, vielleicht liege ich völlig falsch...
    Aber ich hatte jetzt in meinen Partien:
    ca. 10-12mal "easy-peasy Spaziergang"
    ca. 10-12mal "holy shit wir sind jetzt schon tot"
    ca. 2-3mal "wow, das war knapp" (gewonnen/verloren)


    In einem guten Koop-Spiel wäre das dritte für mich der Sweet Spot. Und das hatte ich in ~10% der Spiele, das ist mir eigentlich zu wenig.
    (so ähnlich geht es mir mit DotA am PC: ich liebe dieses Spiel, wenn es spannend ist, aber gefühlt 90% der Zeit verbringe ich damit, Scheißspiele zu spielen, völlig einseitige "Stomps")


    Ich hatte das auch auf BGG erwähnt:


    ...meiner Meinung wurde eher widersprochen als zugestimmt. ;)



    #BigBookofMadness #GrimoiredesWahnsinns

    @Njoltis
    Ich habe mich auf meinem Blog vor ein paar Monaten ausführlich geäußert: Angespielt – The Big Book of Madness | Peters kleine Spielewelt


    Was ich daran mag, ist in erster Linie, dass es ein kooperativer Deckbuilder ist. Sowas kannte ich bisher noch nicht, und das alleine trägt schon.
    Ich fiebere mit, will gewinnen, habe Spaß.
    Bisher ca. 25 Partien (was für mich schon eine Menge ist, alleine, dass ich das getan habe, sagt schon was aus), und so gut wie allen Mitspieler hat es gefallen.


    Ich mag das Spielgefühl und habe meine Freude daran.
    Das heißt aber nicht, dass es ein perfektes Spiel ist.


    Kommen wir also zum Negativen... ;)


    Das war unser beider Urteil nach einer siegreichen Partie, in der wir jedes Monster bannen konnten.

    • Das Spiel krankt etwas unter seiner Variabilität.

    Du stellst viel zu viel zufälliges Zeug zusammen (Charaktere, Monster, Flüche, Zauberdecks) und spielst dann mit zufälligen Kartenhänden dagegen.
    Manchmal werden alle Monster einfach nur weggewuppt. Ich habe Partien gespielt, in denen wir jedes einzelne Monster auf Schritt 2 oder 3 von 5 gebannt hatten, und dann easy weiter aufrüsten konnten.
    Manchmal schafft die Gruppe aber kein einziges Monster und stirbt beim dritten oder vierten, weil die Madnesskarten ausgehen.
    Mit dem exakt gleichen Vorgehen, nicht wegen Spielfehlern oder sonstwas, sondern einfach nur, weil wir uns eine beschissene Monster- und Fluchkombination zusammengewürfelt haben, und die Handkarten nicht wollen, wie sie sollen.
    Ich habe das Gefühl, es hätte dem Spiel gut getan, wenigstens Flüche und Monster zu koppeln. Oder die Zaubersprüche zu draften, oder irgendwas. Bloß nicht alles zufällig.

    • Der gewählte Schwierigkeitsgrad ist fast egal. Ich habe "schwere" Spiele widerstandslos gewonnen, und "leichte" hoffnungslos abgeben müssen.
    • Die Spieleranzahl skaliert gefühlt nicht richtig, je mehr, desto schwerer wird es.
    • Die Zaubersprüche sind kein Stück balanciert: So ist es zB schon fast unmöglich, ein Spiel zu verlieren, wenn "Frost Mirror" ausliegt (Blauer Lvl1 Zauberspruch, der "Discard->Support" erlaubt).
    • Das Thema ist nicht wahnsinnig stark, es ist zwar alles sehr hübsch, aber "Mechanik <-> Thema" schrabbelt für mich gerade noch an "ausreichend" herum.
    • Auf- und Abbau sind mit vierzig verschiedenen Kartensorten recht lästig.
    • Die englische Version ist so schlecht übersetzt (aus dem französischen), dass Iello ein - immer noch nicht ideales - zwanzigseitiges Errata/FAQ in inzwischen 4-5 Korrekturversionen nachliefern musste. Inzwischen ist gefühlt so gut wie jede Karte erratiert, ich bin kurz davor, mein Exemplar wegen offensichtlichen Mängeln umtauschen zu wollen. ;)

    Aber obgleich ich so viel rummeckere, ich mag das Spiel halt einfach.
    Ich packe es immer wieder aus, und habe meine helle Freude daran. ;)


    ---


    Gestern wieder Spieleclub...


    #Abyss (schon wieder):
    Ein Kumpel wollte es mal sehen, er mochte es aber nicht. In erster Linie, weil alle Interaktion aus "Wegschnappen" besteht, sich also negativ anfühlt, und das, obwohl sie meistens gar nicht mal negativ gemeint ist: Spieler A will die Gefolgsleute/Edlen/Ratsstapel einfach haben, und Spieler B sitzt dahinter und kann nix dagegen tun, dass sie ihm vor der Nase weggenommen werden. So gerät man teilweise völlig aus dem Takt, aber das "Gefühl" dabei stimmt nicht. Ich habe nicht schlecht gespielt, ich habe einfach nur Pech, dass jemand vor mir das gleiche will wie ich.
    Ein bisschen Recht hat er imho schon.
    Aber ich hab gewonnen, also egal. ;)


    #Evolution
    Ich liebe dieses Spiel, muss ich wieder öfter spielen.
    Ich habe ewig lang mit nur einer Tierart gespielt, quasi Nilpferde (Gefräßig, Fettpolster, Schutz der Herde), und haufenweise Nahrung vertilgt.
    Relativ am Ende dann ein symbiotisches kleines Helfervolk daneben.
    Die Raubtiere kamen nie so recht an mich ran und mussten sich gegenseitig fressen, und so konnte ich haarscharf gewinnen.


    #ThurnundTaxis
    Kennlernpartie, ich war nur so halb beeindruckt.
    Funktioniert sicher, hat auch gewisse Anreize, spricht mich aber nicht so recht an.
    Ich wurde solider zweiter, hätte das aber vom Spielablauf her nicht einschätzen können.

    Gerade #Kemet zu dritt.
    Absichtlich zu dritt, weil ich sehen wollte, ob sich "zwei gegen einen" oder "wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte" in irgendeiner Form manifestieren.
    Nein, tun sie nicht.


    Das alles hat natürlich seinen Preis.
    Es macht ja irgendwie auch Spaß, Gebiete zu sichern oder abzuschirmen, den Rückraum frei zu haben, Bedrohungen aufzubauen... das alles kann man sich hier an den Hut stecken.


    Trotzdem, ich find's immer noch großartig. :)
    Unter anderem, weil ich wieder gewonnen habe. ;)