Beiträge von cyberwarrior im Thema „Terraforming Mars“

    Ich würde TfM ehrlich gesagt ungerne ohne Ressourcenmarker, bzw. Spielgeld der Wertigkeit 10 spielen. Da es je nach Konzern und Strategie durchaus vorkommen kann, dass die Produktion von MegaCredits in den letzten Generationen im Bereich 50+ liegt, wäre mir das andernfalls zu voll und chaotisch auf dem Playerboard. Spielgeld der Wertigkeit 1-2-5-10 oder Ähnliches könnte ich jedoch nachvollziehen (auch wenn mir persönlich die glänzenden Würfel gefallen und ich auch sicher eines Tages bei den Metallwürfeln schwach werden könnte).

    Die Möglichkeit der Doppelzüge bringt einfach eine zusätzliche strategische Ebene hinein. In unserer Runde kann man teilweise beobachten, dass die bevorzugte Zahl der Aktionen pro Runde von Generation zu Generation häufiger auch kollektiv schwankt. So kommt es je nach Spielphase vor, dass mit schnellen Doppelzügen daraufhin gearbeitet wird, Meilensteine zu erreichen oder dass alle defensiv spielen und beispielsweise durch Einzelaktionen ihre Hitze zurückhalten, um zu versuchen später den Bonus auf der Temperaturleiste mitzunehmen, der 3 Schritte vorausliegt. Und gerade zu erkennen, wann es an der Zeit ist zwischen Einzel- und Doppelzügen umzuschalten, macht einen gewissen Reiz aus.

    Auch in Bezug auf das Klauen/Zerstören von Ressourcen, Sichern strategisch günstiger Positionen auf dem Spielfeld oder Erfüllen einzelner Ausspielbedingungen ist dieses Umschaltspiel stellenweise höchst relevant.

    Regelfragen:


    -Wenn bei einer Handkarte eine Voraussetzung von 2 bestimmten Symbolen ist (um diese ausspielen zu können), wie zum Beispiel die Karte "Fusionsenergie" die 2 eigene Energiesymbole benötigt, darf ich dann das Symbol von der Handkarte "Fusionsenergie" dazuzählen (wo auch bereits 1 Energiesymbol darauf ist und die ich gleich ausspielen möchte) oder müssen die Symbole alle auf dem Tisch liegen (also ausgespielt sein) bevor ich die Karte ausspielen kann?


    - Kann ich mit Stahl (oder Titan) auch gleichzeitig zusammen mit MegaCredits bezahlen?

    Die Voraussetzungen müssen vor dem Ausspielen der Karte erfüllt sein. Daher zählt sich die Karte dafür nicht selbst.


    Man kann mit einer Mischung von Stahl, bzw. Titan und MegaCredits bezahlen.

    Dadurch dass die weitergegebenen Karten nach Möglichkeit so aufgeteilt werden, dass sie für den Empfänger unbrauchbar sind, fällt die Gesamtqualität der zur Verfügung stehenden Karten sogar noch einen Tick schlechter aus.

    Ich sag mal so:

    Dadurch das man 2 Karten gezielt für sich behalten kann, fällt die eigene Gesamtbilanz sogar einen Tick besser aus. ;)

    Deine These unterstellt allerdings, das die 4 Karten genauso aufgeteilt sind hinsichtlich Stärken/Schwächen, was eher selten vorkommt. Meistens ist man doch eher gebeutelt vom weitergeben vermeintlich guter Karten.

    Beim Ziehen darf man diese beiden Karten ebenfalls behalten. Unter den anderen beiden gezogenen Karten kann etwas Brauchbares dabei sein oder auch nicht. Beim Softdraft ist man in beiden Fällen gezwungen, die beiden übrigen Karten weiterzugeben und auf die von den Nachbarn kommenden Karten angewiesen. Und selbst wenn alle 4 Karten ähnlich brauchbar sind, landet doch beispielsweise die Karte mit Pflanzensynergie bei dem Nachbarn, der mit Hitze mehr anfangen kann und umgekehrt. Beim reinen Ziehen können Karte 3 & 4 für die Beiden zu etwa gleichen Wahrscheinlichkeiten Pflanzen- oder Hitzesynergien bieten und somit besser zu deren Synergie passen.


    Beim richtigen Draft ergeben sich bei 4 ähnlich guten Karten sogar Überlegungen, welche Karte bei wem landen könnte, bzw. die Möglichkeit die Strategie seiner Mitspieler leicht beeinflussen/lenken zu können. Und im Spiel zu dritt kann taktiert werden, welche Karte unter Umständen die ganze Runde dreht und wieder zurückkommt.

    Ein Softdraft vereint für mich nur die Nachteile von normalem Draft und simplem Ziehen, ohne die jeweiligen Vorteile zu bieten.


    Vorteile beim Ziehen sind eine kürzere Spieldauer und der Gedanke seine zur Verfügung stehenden Karten bestmöglich nutzen zu müssen. Nachteile sind ein pro Spieler geringerer Kartendurchsatz und ein größerer Glücksfaktor, da es passieren kann, dass man sehr gute oder aber komplett unbrauchbare Karten zieht.


    Vorteile beim Draft sind ein größerer Kartendurchsatz (also mehr unterschiedliche "gesehene" Karten) pro Spieler und interessante Entscheidungen (nehme ich die Karte, die gut zu meiner Strategie passt oder die Karte, die für den nächsten Spieler extrem stark ist?). Nachteile sind die Spieldauer und Balancingprobleme wenn einzelne Spieler den Nutzen starker Karten für die Sitznachbarn unterbewerten (und damit beispielsweise viele Punkte durch Jupiter-Tags zulassen).


    Beim Softdraft entfällt leider häufig die interessante Entscheidung. Oft genügt es die für den linken Sitznachbarn starke Karte an den rechten und die absolut nicht zur aktuellen Spielphase passende Karte an den linken weiterzugeben. Dennoch wird die Spieldauer gesteigert, wenn auch nicht so stark wie beim richtigen Draft. Der Kartendurchsatz je Spieler fällt zwar etwas höher als beim Ziehen (4+2) aus, aber die beiden von den Nachbarn kommenden Karten sind in zu vielen Fällen unbrauchbar. Der Glücksfaktor fällt ähnlich wie beim normalen Ziehen aus. Dadurch dass die weitergegebenen Karten nach Möglichkeit so aufgeteilt werden, dass sie für den Empfänger unbrauchbar sind, fällt die Gesamtqualität der zur Verfügung stehenden Karten sogar noch einen Tick schlechter aus.