Beiträge von Warbear im Thema „Terraforming Mars“

    Warbear


    Ist das nicht genau eine Form von „sich mit dem Spiel beschäftigen“? ;) :/

    Ich habe MetalPirate so verstanden, daß er sich als „Experten“ bezeichnet, der jeden, der nicht seiner Meinung ist, für einen „Anfänger“ hält.

    Da habe ich wirklich schon niveauvollere Beiträge von ihm gelesen.

    Seine Meinung zu Prelude darf er gerne haben, ich teile sie allerdings auch nach zahlreichen Partien nicht.


    Im übrigen war meine Bemerkung keine Antwort auf den Beitrag von MetalPirate , sondern ein Kommentar zu den meist inhaltsleeren Beiträgen davor …

    Was sich auch in der anderen Diskussion gezeigt hat, die Mehrheit konsumiert lieber rasch und viel, als wenig und gründlich (bzw. beschwerlich). Natürlich spielen die meisten lieber mit #Präludium, aus den vielfach beschriebenen Vorteilen (einfacher, schneller, weniger mühsam).
    Ich wollte nur mal darlegen, daß es auch eine andere Stimme gibt. :)

    Dann gehöre ich offenbar zu einer dritten Gruppe:

    - Ich spiele generell "wenig und gründlich"

    - Ich spiele ausschließlich mit Präludium

    Was ist Deine Motivation?


    Meine Motivation ist, daß meine Strategie zu Spielbeginn nicht so sehr vom Zufall abhängig ist, sondern durch die Auswahl von zwei der vier Präludium-Karten auf eine bessere Basis gestellt wird.

    Deshalb spiele ich auch immer mit der einfachen Draft-Variante (von den vier Karten 2 behalten, 1 nach rechts und 1 nach links schieben) - das geht schnell und reduziert den Zufall.

    Was sich auch in der anderen Diskussion gezeigt hat, die Mehrheit konsumiert lieber rasch und viel, als wenig und gründlich (bzw. beschwerlich). Natürlich spielen die meisten lieber mit #Präludium, aus den vielfach beschriebenen Vorteilen (einfacher, schneller, weniger mühsam).
    Ich wollte nur mal darlegen, daß es auch eine andere Stimme gibt. :)

    Dann gehöre ich offenbar zu einer dritten Gruppe:

    - Ich spiele generell "wenig und gründlich"

    - Ich spiele ausschließlich mit Präludium

    Taktik / Strategie

    Aus Sicht der eigentlichen Auseinandersetzung ist es Taktik. Die Einnahme eines Gehöfts ist im Kontext eines Weltkrieges nur ein taktisches Detail. Im Kontext eines Weltkrieges sind strategische Entscheidungen die Verlegung ganzer Armeen, der Aufbau neuer Waffenproduktionen, die Entwicklung neuer Waffensysteme und dergleichen.


    Im Kontext eines ASL-Szenarios sieht das natürlich schon anders aus. Da ist allein die Anfangsaufstellung (wenn einem das Szenario eine Wahl lässt) eine strategische Entscheidung im Sinne des Ausganges meines Szenarios. Und auch die ersten Szüge legen die Strategie fest. Die taktischen Entscheidungen sind dann die Nachjustierungen die ich aufgrund schlecht planbarer Ereignisse wie "Entscheidungen des Gegenspielers" oder auch "Würfelergebnisse" tätigen muss.

    Im Prinzip kann man jeden noch so kleinen Vorgang in eine übergeordnete Komponente und in noch kleinere untergeordnete Komponenten zerlegen.
    Nach Deiner Argumentation gäbe es daher praktisch immer nur Strategie, aber fast niemals Taktik.


    Schon der morgentliche Gang zum Bäcker wäre so eine strategische Entscheidung: wie ist das Wetter, was ziehe ich an, gehe ich durch den Park oder entlang der Hauptstraße, wieviel Zeit habe ich, nehme ich eine Tasche mit und welche, wieviele Brötchen brauche ich, lasse ich die alte Oma vor, etc. etc.?
    Alle diese untergeordneten Komponenten könnte man wieder in weiter untergeordnete Komponenten zerlegen: was ziehe ich an, brauche ich eine Jacke, ist sie sauber genug für den Gang zum Bäcker, hat sie eine Tasche für den Geldbeutel, etc. etc.? und wären damit selbst wieder strategische Entscheidungen.


    Das alles ergibt für mich keinerlei Sinn.


    Bezogen auf ASL:
    Ich halte die Angangsaufstellung in einem Scenario für pure Taktik (auch beim Fußball spricht man hier immer von Taktik, niemals von Strategie), genau so wie auch die einzelnen Züge.
    Ansonsten wären ja Entscheidungen wie: feuere ich nur mit der Support-Weapon, oder nehme ich stattdessen die Inherent Fire Power, oder nehme ich beides zusammen, was sind die Vorteile/Nachteile? schon wieder Strategie.
    Aber wie schon gesagt: einen geringen Strategie-Anteil möchte ich durchaus nicht abstreiten ... :)

    Taktik / Strategie

    Ansatz "Art der Entscheidungen":
    Beim Spielen ist es meist erforderlich, dass wir Entscheidungen treffen. Wirken sich diese Entscheidungen nur auf den aktuellen Zug aus, so nennen wir sie taktisch. Wirken sich unsere Entscheidungen aber erst in späteren Spielphasen aus, so nennen wir sie strategisch. Die meisten Spiele erfordern strategische und taktische Entscheidungen. Je nachdem, welche Art der Entscheidungen im Spiel überwiegt, nennt man ein Spiel taktisch oder strategisch.

    Diese Definition gefällt mir gut, und sie kann m.E. sowohl auf CoSims/Wargames als auch auf Eurogames angewendet werden.

    Ansatz "Maßstab der Simulation":
    Wargames werden nach ihrem Maßstab im Sinne militärischer Größenordnungen festgelegt. Strategischen Wargames spielen im Maßstab von Divisionen oder Armeen. Taktische Wargames spielen hingegen auf einer elementaren Ebene von Zügen oder Trupps, mit unter 50 Personen pro Einheit). Dazwischen liegen die Operativen Wargames, da ist man dann eher auf Batallionsebene unterwegs.

    Das habe ich bisher noch nie gehört, wo hast Du das her?
    Es entspricht auch nicht meiner (bisherigen) Meinung. Die hält es eher mit Clausewitz.


    Nach Carl von Clausewitz ist die Strategie die ‘Lehre vom Gebrauch der Gefechte zum Zwecke des Krieges’. Damit unterscheidet sie sich von der Taktik, welche v. Clausewitz als ‘die Lehre vom Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht’ bezeichnet.


    Daher sind für mich all die großen Schlachten (Gettysburg ...) ebenso wie die unzähligen kleinen Gefechte (The Battles of Eutaw Springs and Guilford Courthouse ...) erst mal Taktik-Spiele, aber mit einem mehr oder weniger großen Strategie-Anteil.

    Unabhängig von ihrem Maßstab würde ich aber fast alle Wargames die ich kenne nach dem Ansatz "Art der Entscheidungen" den strategischen Spielen zuordnen, da im Spiel meist die strategischen Entscheidungen diejenigen sind welche letztendlich über Sieg oder Niederlage entscheiden. Wer in ASL (Squad-Ebene) ohne Strategie in das taktische Scharmützel geht wird nicht weit kommen,

    Deine Zuordnung würde bedeuten, daß alle (War)Games, bei denen man einen Plan braucht, Strategiespiele sind.
    Dieser Meinung bin ich nicht.


    ASL Scenarios halte ich im Grunde erst mal für reine Taktik-Spiele - bei ASL Campaigns kann man sicherlich/zumindest darüber diskutieren, wie hoch der Strategie-Anteil ist.
    Beide brauchen aber eine Art Plan / Pläne, die während der Partie natürlich auch geändert werden dürfen.
    Von daher würde ich Deinen letzten Satz nur mit einer kleinen Änderung (dann aber voll) akzeptieren: "Wer in ASL (Squad-Ebene) ohne Strategie planlos in das taktische Scharmützel geht wird nicht weit kommen".

    Gibt es eigentlich rein taktische Spiele von über einer Stunde Spieldauer, die etwas taugen?

    Taktik und Strategie sind im Militärbereich gängige Begriffe.
    So dürfte es niemanden verwundern, daß es beispielsweise im Cosim- und Wargames-Bereich hunderte wenn nicht tausende guter/hervorragender taktischer (und auch strategischer) Spiele gibt, von denen viele auch 10+ Stunden dauern dürfen und dabei keineswegs langweilig werden müssen.


    Mit nur einer auf Eurogames begrenzten Sicht taugen solche pauschalen Meinungen m.E. nicht sehr viel ... :)

    Leute, die wirklich auf ihr Geld achten müssen, sind froh wenn sie überhaupt irgendein Spiel kaufen können.Traurig find ich, wenn man glaubt auf sein Geld achten zu müssen, während man glaubt auch gleich alles kaufen zu müssen.

    Traurig finde ich, daß hier ständig irgendwelche Pauschalaussagen getroffen werden, die eh nie passen und die zudem jeglicher erkennbaren Grundlage entbehren.


    Mir ist es völlig egal, wer hier sein Geld zusammenhalten oder es lieber ausgeben will.
    Ich werde jedenfalls weder irgendwelche kleineren Produzenten noch irgendwelche lokalen Händler noch sonstwen subventionieren (egal ob im Spielebereich oder sonstwo), nur weil deren Geschäftsmodell nicht (mehr) stimmt. Und wenn jemand meint, das negativ finden zu müssen, ist mir dann auch völlig wurscht.


    Ich hätte aber nichts dagegen, wenn jemand mal auf die Idee käme, mich unterstützen zu wollen ... :)