Gestern haben wir die ersten zwei Spiele durch: Den Prolog und Spiel 1.
Der Prolog war mit 2,5 Stunden trotz etlicher Regelprüfungen und -sichtungen doch erstaunlich im Rahmen der erwarteten Zeitspanne geblieben.
Das 1. Spiel dauerte dann auch nochmal 2,5 Stunden.
An üblichen "Nacharbeiten" (Stichwort: Buchhaltung/Management) fallen nochmal jeweils ca. 30 Minuten an.
Somit dauerte der erste #Seafall Abend tatsächlich 6 Stunden.
Wie war es? Bis jetzt richtig gut.
Insgesamt waren wir ja bereits durch ein paar Reviews und Infos mit relativ niedrigen Erwartungen in das Spiel gestartet und hatten uns auf ein "Mega-Korsaren der Karibik" eingestellt. Und bis jetzt ist dies der beste Vergleich den man machen kann um dem Spiel gerecht zu werden.
Man schippert mit seinen Seelenverkäufern von Insel zu Insel und mimt einen auf Händler und Eroberer. Durch das Abenteuerbuch wird man an "Oben und Unten" erinnert bzw. an die Bücher, die mein Sohn früher gern gelesen hat ("....raubst Du das Geschäft aus (666) oder kaufst Du Dir den Schmuck für Deine Frau (777)?...").
Die Schrift und der Stil der Texte in diesem Logbuch ist sehr gewöhnungsbedürftig und auf Alt getrimmt - das Geschnörkelte für einen Altersblinden wie mich bei schummrigen Licht wirklich schlecht zu lesen!
Hierdurch entwickelt sich - noch etwas verborgen - eine Geschichte; und das ist auch für uns der Schlüssel, das Spiel zu "erspielen" und erleben: Jeder Text wird von dem vorgelesen, der dazu vom Spiel aufgefordert wird.
Ob das jetzt durch alle Partien trägt? Wir sind gespannt!
Alles in allem bisher ein spannendes und vor allem thematisches "PickUp&Deliver"-Euro-Spiel mit "Nimm das!"- und (durch die Würfel und Karten) Glücks-Elementen. Wer das nicht mag, sollte sich gut überlegen mit #Seafall überhaupt anzufangen.
Was uns aber absolut nicht gefällt und völlig unthematisch ist:
Alle Verbesserungen (Gebäude, Aufwertungen sowie gekaufte Berater sind - bis auf einen den man nach jeder Partie behalten darf - am Schluss alle weg. Das lässt sich spielmechanisch erklären - thematisch ist das überhaupt nicht und ist für uns ein richtiger Knackpunkt des Spiels, denn wie erklärt man, dass die Gebäude die man in seiner Provinz und die Aufwertungen die man an seinen Schiffen gebaut hat, im nächsten Jahr plötzlich weg sind?! Das war in Pandemic:Legacy besser gelöst!
Ist das jetzt ein "Legacy"-Spiel? Durchaus und vom Thema her auch - bis jetzt - passend integriert und eingebettet.
Ist es so gut wie Pandemic:Legacy? Aus aktueller Sicht: Nein! Da war mir Pandemic eindeutig eingängiger und schneller - was aber auch zum Thema passte.
Hier zieht es sich etwas und dauert bei weitem länger - man muss sich darauf einstellen und hat Spaß. Wenn man schnelles "rushen" und schnelle Änderungen will, ist Pandemic das bessere Spiel.
Außerdem sind es viele kleine zu beachtenden Regeln die verschachtelt im Regelheft zu finden sind und nicht immer eindeutig ist, wie und was gemeint ist.
Wir sind aber trotzdem auf die nächste Partie gespannt und vor allem, wie es weitergeht in der Geschichte, die wir selbst erleben dürfen!