Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „02.05.-08.05.2016“


    Dass aber das Spiel von sich aus Vorurteile fördern kann, die nicht schon sowieso latent vorhanden sind, möchte ich allerdings bezweifeln. Für so charakterlich gestärkt halte ich mich, als dass mich eine Partie so stark beeinflussen könnte - zumal ich es als Spiel und nicht Erziehungsunterricht in Sachen Vorurteile verstehe. Eher deckt das Spiel die eigenen Vorurteile auf. Und genau das finde ich dann wieder interessant und spannend.

    ...so meinte ich das auch nicht. Also nicht, dass das Spiel einen erst zum Rassisten oder sonstwie schlechteren Menschen macht. ;)


    Aber die Klischees müssen halt bedient werden:
    Hat die Person studiert? Ja? Zack, ist die Blondine raus. Und die Türkin? Sicherheitshalber auch.

    Ich hab beide Punkte hier ausführlicher beschrieben, falls es dich interessiert.

    Die folgende Argumentation kann ich nicht nachvollziehen:
    "Eine Runde dauert doch eh nur ein paar Minuten und man spielt kooperativ, also ist es völlig egal, wie gut oder schlecht eine Partie läuft. Frage vorlesen, ein paar Leute rauskicken, nächste Frage, bis man scheitert oder gewinnt..."


    Gilt das letztendlich nicht für jedes Spiel? - Es ist doch generell völlig egal wie gut oder schlecht eine Partie verläuft, was hat das mit diesem Spiel speziell zu tun?

    Mir ist das in der Regel nicht egal, zumindest zum Teil sollte schon ein "Gewinnreiz" vorhanden sein, ob mit oder gegen andere Spieler.
    Bei kooperativen Spielen will ich irgendeine Form der Herausforderung, ich will "investiert" haben und dann belohnt werden. Hier konnte ich für mich Null Anreiz feststellen, es "gut zu machen".
    Warum nicht einfach bei jeder Frage gleich 4-5 Leute rauskicken? Wenn's klappt, cool, wenn nicht, auch egal. Warum sollte ich mich anstrengen, wenn nichts auf dem Spiel steht?


    Gehe ich bei #EldritchHorror ähnlich sorglos vor, hab ich uU 2-3 Stunden Zeit verschwendet. Da sehe ich einen Anreiz. ;)


    Zitat

    Ähm - ich weiss nicht in was für Runde du so spielst, aber das ist mir noch mit *keinem* Spiel egal in welcher Runde passiert. Das hat auch kaum etwas mit dem speziellen Spiel zu tun, als viel mehr mit den Mitspielern.

    Klar könnte ich in jedem Spiel die schwarzen Steine "Neger" und die gelben "Reisfresser" nennen.
    Aber nur, wenn ich unbedingt rassistisch und/oder beleidigend sein wollte... dann läge das an mir.


    Bei den unüblichen Verdächtigen ist das nicht so, hier wird sowas gefördert. Weil es nur ums Schubladendenken geht, muss ich eben auch Schubladen aufmachen, die ich eigentlich nicht bedienen will. Sonst wird der Verdächtige sofort aussortiert, denn irgendwer zieht die entsprechenden Vorurteilsverbindungen definitiv.

    Als Spiel verstanden sind die unüblichen Verdächtigen super unterhaltsam. Mit der Wirklichkeit verwechselt aber fatal. Diese Unterscheidung traue ich meinen Mitspielern und auch mir aber zu und deshalb habe ich keine Probleme mit dem Spiel. Ihr?

    Hmmm.


    Zum einen sehen nicht wenige Karten Menschen aus meinem Bekanntenkreis sehr ähnlich, und damit bin ich wohl nicht alleine. Da verschwimmen die Grenzen zur Wirklichkeit schon mal.
    Zum anderen ist es mir als Spiel zu banal. Das Siegpunktsystem ist völlig zufällig, und herausgefordert fühle ich mich auch nicht. Eine Runde dauert doch eh nur ein paar Minuten und man spielt kooperativ, also ist es völlig egal, wie gut oder schlecht eine Partie läuft. Frage vorlesen, ein paar Leute rauskicken, nächste Frage, bis man scheitert oder gewinnt... Ist mir zu wenig Fleisch dran, da spiel ich lieber ein #codenames.


    Die Runden, die ich beobachten konnte, arteten immer in irgendeiner Form aus. Das rutscht sehr schnell ab in Richtung Beleidigen, Rassismus, Lästern und dergleichen.
    Kann man lustig finden, ich fand's eher daneben. Brauch ich nicht haben.

    @Mingo


    Bei beiden Spielen gilt:
    Nach deinen Urteilen glaube ich nicht, dass ihr die Zielgruppe seid. Beide halten Alles-Durchdenken-Wollern nur bedingt bis gar nicht stand.


    Zumindest beim #SheriffvonNotingham würde ich behaupten, dass ihr das dann einfach lassen könnt.
    Das Spiel funktioniert nicht, wenn man allzu rational an die Sache rangeht. Das ist was für "aus dem Bauch raus" Spieler, und macht dann tierischen Spaß.
    Wenn ihr die Siegpunkte und Bestechungsgelder mit Genauigkeit und Ernsthaftigkeit gegeneinander aufrechnet, stelle ich mir das auch dröge und uninteressant vor.


    Bei #IsleofSkye denke ich, das gibt sich mit der Zeit, hier wundert mich nur die angegebene Spieldauer etwas.
    Sooo viel gibt es jetzt auch nicht zum Nachdenken.
    Welches meiner Plättchen ist das offensichtlich Wertvollste? Kann ich es schützen? Wenn ja, satt Gold drauf, wenn nein, Axt.
    Muss ich es überhaupt schützen?Vielleicht hilft es ja nur mir... Wenn nein, doch nicht so viel Gold drauf.
    Liegt ein voll wichtiges Plättchen bei den anderen? Ist es nur wichtig für mich, oder ist es einfach allgemein gut? Wann bin ich an der Reihe? Entsprechend Gold zurückbehalten.
    ...Das kriegen die meisten bei uns in 2-3 Minuten hin. Selbst wenn es 5 Minuten sind, dann sind das immer noch nur 30 Minuten Bepreisung.
    Gefolgt von minimalem Zeitaufwand beim Basteln, Organisieren und den Wertungen.

    Ich bin da ganz bei @PeterRustemeyer: wenn der Spieleneuling Gefahr laufen würde, sich mit falschen Annahmen das Spiel zu zerschießen, sollte man als Erklärer auf sowas hinweisen (ganz allgemein und unabhängig vom konkreten Fall 7 Wonders Duel; Myrmes oder andere Sachen, die Fehler kaum verzeihen, gehören in die gleiche Kategorie). Wenn ich ein mir gut bekanntes Spiel erkläre, dann ist mein primäres Ziel auch nicht das Gewinnen des Spiels, sondern ein guter Einstieg in das neue Spiel für die Anfänger, Strategietips inklusive. Aber weil ich oft Spiele erkläre, kenne ich auch den anderen Fall: Spieler, die sowas gar nicht erst hören wollen und lieber mit "lass uns einfach loslegen" ins Spiel starten wollen. Ist auch okay...

    Das hängt natürlich ein bisschen vom Spiel ab. Es gibt ja durchaus Spiele, in denen alles irgendwie funktioniert.
    In anderen aber auch überhaupt nicht, und die "funktionieren" dann sehr unterschiedlich.
    In manchen gilt es, erstmal zu mauern und das Aktionspotential zu maximieren, in anderen eher früh das Gebiet abzustecken, in manchen muss man sich breit aufstellen, in anderen muss man sich auf einen Aspekt konzentrieren, mal gilt "viel hilft viel" und mal überhaupt nicht...


    Ich will in einem Kennlernspiel immer noch mehr mitnehmen als das reine Kennenlernen. Anderthalb Stunden rumsitzen und abgewatscht werden macht auch dann keinen Spaß, wenn das Gewinnen nicht der Hauptzweck der Angelegenheit ist. Und gerade wenn erfahrene gegen unerfahrene Leute spielen, finde ich ein kurzes Taktikbriefing sehr angebracht.


    Es reichen ja Sätze wie:
    "Die Aktionskarten sollte man erst später kaufen, sie sind zwar toll, aber erstmal braucht es Rohstoffe."
    "Konzentrier dich entweder auf Voodoo oder auf konventionelles Bauen, beides zu vereinen, macht nur bedingt Sinn."
    "Wenn du am Anfang nicht Technologien kaufst, kannst du später nicht tief genug Silber schürfen."
    "Welche Kontinente wann gewertet werden könnten, sage ich dir zu Beginn jeder Runde. Da sind zufällige Karten im Deck."
    "Wenn du nicht am Anfang dies und jenes machst, bist du eigentlich raus."
    "Extrawürfel/-züge/-meeple/-aktionen sind besser als alles andere."
    Oder eben:
    "Diese Kartensorte gibt es vor allem in der ersten Hälfte."

    Gestern noch zweimal #BigBookofMadness
    Wieder ein Spiel easy durchspaziert, in einem völlig auf die Fresse bekommen.
    Mit dem Spiel stimmt einfach irgendwas nicht, der Schwierigkeitsgrad ist völlig zufällig zwischen 0% locker-flockig und 100% unschaffbar, je nachdem, was man sich so zusammenmischt.


    Dann #MissionRedPlanet von den beiden Brunos.
    Jeder hat 9 Handkarten, auf denen Aktionen stehen, mit denen wir Astronauten in Raketen und dann auf verschiedene Regionen auf dem Mars schieben dürfen. Dort werden diverse Mehrheiten ausgerechnet und Siegpunkte vergeben.
    Sehr schönes Spiel, wenn man es gemütlich runterspielt. Ich bilde mir aber zumindest ein, dass es fürchterlich AP-anfällig ist, wenn man will, kann man irre viele Optionen durchkalkulieren.
    Wohlwollendes Geplapper: Angespielt – Aufbruch zum roten Planeten | Peters kleine Spielewelt


    #7WondersDuel
    Wäre nett gewesen, wenn der Erklärmensch mir gesagt hätte, dass es Rohstoffhäuschen eigentlich nur im ersten Kartenstapel gibt. ;)
    Versteh ich nicht, warum man sowas macht. So ein minimales Strategiebriefing finde ich bei ungleicher Spielerfahrung eigentlich angebracht.
    Na ja, ist kurz, ich hab's jetzt endlich auch mal gesehen, sieht gut aus.