Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „07.03.-13.03.2016“

    Diese Woche tragischerweise erst einmal gespielt.


    #EldritchHorror zu zweit.
    Ich mag das Spiel, auch wenn es eine gar fürchterliche Materialschlacht ist. Ist also ein eher untypischer Kandidat für mich. ;)
    Wir hatten enormes Pech, wo die Hinweise auftauchten, das waren immer richtige Weltreisen, auch die Monster erschienen nicht gerade vorteilhaft, und der große Alte fraß knapp die Erde auf.

    Bleibt natürlich die generelle Frage, wieviel Hilfestellung ein Spiel bieten muss.

    Ich denke, das kann man gar nicht generell beantworten.


    Das ist von Spiel zu Spiel anders, und von Spielertyp zu Spielertyp.


    Ich mag prinzipiell:

    • alles macht irgendwie Sinn, also auch gemischte Strategien (zB #BurgenvonBurgund, #Orleans)
    • Schwieriges Zeug und Spezialisierungen werden erst nach und nach eingeführt (zB die Gebäude in #LordsofWaterdeep)
    • Sich thematisch zu verhalten ist auch spielerisch sinnvoll (Gegenbeispiel #LegendenvonAndor, in dem man als Held Monster durchlassen muss, statt sie zu bekämpfen)

    Falls das nicht so ist, hätte ich gerne einen Schubser in die richtige Richtung, Taktiktipps in der Spielregel, zB

    • spezialisier dich auf ein Spielelement, eine Mischung wird nicht viel bewirken
    • diese Aktion kannst du auch nutzen, um eigene Soldaten zu töten, damit sie dir anderswo wieder zur Verfügung stehen
    • am Anfang ist es das allerwichtigste, mehr Würfel/Meeple/Rohstoffe zu bekommen
    • Verkauf deine ersten Errungenschaften sofort wieder, es lohnt sich nicht, sich daran festzuklammern


    Ich kann mich z.B. dunkel daran erinnern, vor einiger Zeit von verschiedenen Leuten gehört zu haben, dass #Dominion broken ist, weil die überaus langweilige "Goldstrategie" (nur Geldkarten und Siegpunkte kaufen) als überlegen angesehen wurde. Was natürlich irgendwie Unsinn ist bzw muss man schon eine sehr seltsame Aktionskartenauslage zusammengestellt werden, damit das stimmt. Oder wofür eine "Kapelle" überhaupt gut ist und wie brutal sie das Spielgeschehen dominiert (anfangs das Deck rabiat runterknüppeln, und dann ein hochoptimiertes neues Deck aufbauen), das musste ich auch erst im Internet nachlesen. ;)


    Wenn man die Spieler völlig alleine lässt, kommen sie nunmal auf sehr seltsame Gedanken, oder sind nicht in der Lage, Optionen und Aktionen so zu bewerten, wie man sich das als Autor vorgestellt hat. Sieht man immer wieder in Blindtests von Prototypen, wie der Autor da die Haare rauft. Kann absolut balanciert und großartig sein, wenn die Spieler das nicht raffen, ist es halt egal. ;)
    Und bei der Vielzahl an Alternativen, die es heutzutage gibt, kann das halt zum Todesurteil für das Spiel werden. Ich selbst habe heutzutage auch meist keine Lust mehr, mich in ein Spiel, das mir nur so halb gefallen hat, weiter reinzufuchsen.

    @Fluxx
    Nur damit das klar ist: Ich selbst habe gar keine Meinung zu #MarcoPolo. Ich habe weder die Regeln gelesen noch das Spiel gespielt. Ich habe ursprünglich nur eine Aussage von @Harry2017 kommentiert.
    Und ob er sich mit Macro Polo alleingelassen gefühlt hat, kann ich auch nur bedingt beurteilen. ;)


    Die Frage an sich - wie viel Hilfestellung? - finde ich aber auch spannend.

    @Fluxx
    Der Reiz für dich. Ich wiederrum empfinde es vielleicht als Arbeit oder gar als Zumutung, dass ich mir alles selbst aneignen soll.
    Mir ist bewusst, dass das ein zwiespältiges Thema ist.
    Und dass jede Tür, die man öffnet, eine andere schließt.


    Ich habe neulich einen schönen Artikel dazu gelesen, ich finde ihn leider nicht mehr, es ging um Videospieldesign und um die Konsequenzen, die dadurch entstehen, wenn man Spieler "führt".


    Der eine Spieler will, dass jede Quest im MMORPG auf der Landkarte markiert ist, und er stur dort hinlaufen kann.
    Dass er mit einem bequemen Interface auf alle zum Verkauf gebotenen Gegenstände zugreifen kann und "faire Preise" bezahlt.


    Der andere Spieler will sich das alles "Erarbeiten" müssen. Und dann den Lohn für seine Mühen kassieren. Er will der einzige sein, der sich im Düsterwald wirklich auskennt, und dann seine Talente anderen Spielern anbieten. Oder er will stundenlang das Land bereisen, in den hintersten Ecken billige Gegenstände aufkaufen und die in der Hauptstadt gewinnbringend einem größeren Publikum anbieten.


    Die Quintessenz war im Wesentlichen, dass man es nie beiden Gruppen recht machen kann. Und dass beide Recht haben.


    Als ich zum Beispiel vor ungefähr 10 Jahren angefangen habe, Titan Quest zu spielen, war ich fasziniert davon, dass ich Magierklassen mit Kämpferklassen kombinieren kann. Dass das völliger Blödsinn ist, dass man sich in diesem Spiel spezialisieren muss, weil sonst in höheren Levels weder Attacken noch Sprüche ausreichend Schaden machen, hat mir das Spiel nicht gesagt. Zig Stunden Charakteraufbau verschwendet, nochmal von vorn... Hier wäre eine "helfende Hand" sehr nützlich gewesen....


    Und so kann es eben auch in Brettspielen gehen.
    Wenn mir nicht gesagt wird, was ich zu tun habe, und ich mehrfach in Folge das "Falsche" tue, lege ich es - mit Recht - weg.

    Unsere 2. Partie war nun richtig langweilig. Meine Freundin durfte durch ihren Charakter jeden Würfel selbst festlegen - Und hat entweder einfach durchgehend 6er oder fast durchgehend 6er und einen 2er für bereits besetzte Aktionen genommen -> Immer das Gleiche: Langweilig. Sie ging auf Aufträge. Ich durfte bereits besetzte Aktionen umsonst selbst nutzen (also eher Allrounder) und hatte in Moskau einen "Tausche Kamel+Gold gegen 4 Siegpunkte" Kontor - Zusammen mit dem 5Gold jede Runde Minikontor habe ich einfach durchgehend das ganze Spiel versucht soviel Gold und Kamel wie möglich zu sammeln, um das im letzten Schritt oftmöglich zu tauschen -> Immer das Gleiche: Langweilig!


    Manchmal floppt auch der Spieler und nicht das Spiel


    Natürlich kann man dir "vorwerfen", dass du das Spiel ineffizient gespielt hast oder nicht begreifst, was so toll daran ist. Und dass es damit deine Schuld ist, dass das "langweilig" war.
    Das ist dann aber auch nicht unbedingt dein Fehler, vorausgesetzt, du hast die Regeln überhaupt gelesen und verstanden. ;)


    Imho sollte die Spielregel den Spieler schon ein wenig "führen" und ihm eröffnen, wie das Spiel gespielt wird, also nicht nur, wie es mechanisch funktioniert, sondern auch, wie man es "richtig spielt" und gewinnt. Wenn ihr völlig unglücklich davor sitzt und beliebige oder triviale, langweilige Aktionen wählt, weil euch nichts anderes vermittelt wurde, dann fällt das Spiel völlig zu recht durch.


    Denn es sollte ja eigentlich nicht deine Aufgabe sein, im Internet zu recherchieren oder erst durch Forendiskussionen zu verstehen, wie ein Spiel gespielt werden muss, damit es Spaß macht.


    Ich habe zB die Borgia als ungefähr schlechtestes Spiel aller Zeiten bewertet.
    Da sind diverse Spieletester aufgeführt, und irgendwie muss denen ja irgendwas daran gefallen haben, und der Autor wird irgendwie auch ein "funktionierendes Spiel" abgeliefert haben...
    Aber wenn der nicht daneben sitzt und zeigt, wie das gespielt werden muss oder was daran Spaß macht... aus der Spielregel und ein paar Spielversuchen hat sich meiner Spielegruppe nicht erschlossen, was daran für Spaß und Spannung sorgen soll. Im Gegenteil. Langweilig, untaktisch, unintrigant, unausgereift, unausgewogen, königsmacherisch...

    Im Spieleclub kann man sich nicht immer alles aussuchen. Diesmal ein sehr seichter Abend geworden... ;)


    #ColtExpress
    Ich hab anfangs nicht gerafft, wie wichtig das Schätze aufsammeln und wie egal das rumschubsen und ballern ist. ;)
    Familienfreundliches gegenseitiges Niederschießen finde ich in erster Linie als "Designkonzept" interessant, und das Spiel ist sicher auch gelungen und hochverdienter Preisträger.
    Ich brauchs glaubich trotzdem nicht unbedingt haben. Da spiele ich dann lieber nicht familientaugliche Konfrontation. Voll ins Gesicht.
    Oder Robo Ralley. Da wirkt die programmierte Bewegung etwas fordernder, und das Abgeschossen werden ist bestrafender.



    #Fauna
    Terra kannte ich schon, daher nichts allzu neues, halt mit Tieren statt Allgemeinbildung und Geopgraphie.
    Ich finde das Spielprinzip nach wie vor seltsam und irgendwie unbefriedigend: Ein Wissensspiel, bei dem ich nicht richtig antworten darf, weil jemand vor mir schon richtig geantwortet hat?
    Es funktioniert, aber ich mag es nicht sonderlich. Ich mag aber Quizspiele im Allgemeinen nicht, auch wenn ich gewinne.


    #Karuba
    Langversion: Angespielt – Karuba | Peters kleine Spielewelt
    Ein kurzes, unkompliziertes Legespiel. Jeder hat dieselbe Aufgabe und die selben Werkzeuge, die Frage ist, wer löst die Probleme am Effizientesten?
    Funktioniert vermutlich nicht mit abwägenden Strategen, aber aus dem Bauch raus gespielt ist es ein sehr schöner Absacker.