Kreuzzüge, Hexenverbrennungen, Religionskriege, Konquistadoren, etc. etc. waren hauptsächlich zu einer Zeit, in der die "normale" Bevölkerung arm und dumm gehalten wurde.
In Kirchen wurde nur auf Latein gepredigt und dadurch konnte man eben erzählen was man wollte: Die Juden sind die Gottesmörder, Jerusalem muss befreit werden, Zahle oder du kommst in die Hölle ...
Nein, das war nicht christlich und entsprach nicht dem Vorbild von Jesus.
Denn wenn man die Geschichte von Jesus liest, dann ging er zu den Ärmsten, zu den Kranken, zu Ausländern, kümmerte sich um Kinder und Frauen (ja auch das war in dieser Zeit nicht normal). Kurz: Er kümmerte sich um die sozialen Außenseiter.
Als die christliche Bewegung (eine Bewegung von unten her) größer wurde, erkannten die Oberen zuerst eine Gefahr, aber dann auch eine Möglichkeit diese Bewegung wieder umzukehren, eben wieder von oben nach unten.
Erst als die Bibel in der Sprache des Volkes verfügbar war und "plötzlich" durch Luther und durch die neuen Möglichkeiten im Buchdruck jeder die Geschichte von Jesus lesen konnte, entstand wieder eine Bewegung von unten her.
Dies führte dann wieder zu Kriegen, zu Revolutionen, aber letztendlich zur Aufklärung.
Ich möchte es einfach mal so ausdrücken:
Bewegungen von oben her, seien sie politisch, oder religiös, oder sonst einer Art, sind immer mit Vorsicht zu genießen.
Es gilt immer zu prüfen ...
@'Sternfahrer' hat die Pharaonen und ihre Pyramiden erwähnt.
Ein klassisches System von oben her:
Der Pharao ist sowohl der oberste politische als auch religiöse Vertreter der Götter und Menschen.
Und so waren (und sind) alle religiösen Systeme, bis ins kleinste von oben her.
König, Priester, Fürsten, Väter, jeder übte in seinem Bereich die Macht aus, die er hat, und sei es nur die Macht in der Familie
Jesus versuchte das umzukehren.
- Frau und Mann sind Gleichberechtigt (Jesus stellt sich auf die Seite einer Ehebrecherin)
- Kind und Erwachsener sind Gleichberechtigt (Jesus stellt mal ein Kind in die Mitte und sagt: "Werdet wie es")
- Arm und Reich sind Gleichberechtigt (Oder eher andersrum, die Armen sind Jesus wichtiger)
- Kranke und Gesunde sind Gleichberechtigt ("Die Gesunden brauchen keinen Arzt")
- Ausländer und Einheimischer sind Gleichberechtigt (Jesus heilt selbst Römer und Syrer und segnet seine Feinde)
Die Kirche hat das alles wieder umgekehrt, plötzlich gab es wieder Obere, die über alle anderen Herrschen, bis hin zum Papst (siehe oben Pharao)
- Die Frau war nichts mehr wert und der Mann hat ja sowieso das sagen ... auch oder vor allem in der Kirche (sonst gäbe es heute wohl keine Frauenbewegungen mehr)
- Kinder können sowieso nichts, werden eher noch geschlagen wenn sie nicht parieren
- Die Kirche häuft immer mehr Reichtümer an, stellt Prunkbauten in die Gegend, statt sich um die verarmende Bevölkerung zu kümmern
- Kranken wird vorgeworfen besonders viel gesündigt zu haben ...
- Ausländer sind Menschen zweiter klasse (außer sie sind christlich und/oder reich und mächtig) und Juden und Moslems sind sowieso keine Menschen. (war übrigens auch ein Problem von Luther)
(Bitte versteht das nicht als Pauschal, sondern als das Große und Ganze, denn auch in dieser Zeit gab es Lichtblicke und tolle Persönlichkeiten, die dem christlichen Glauben wirklich gedient haben.)
Ihr seht also, Glaube/Bibel und Religion sind zwei paar Stiefel.
Sorry für den vielen Text, ich hoffe es kam rüber was ich meine