Beiträge von Waltersche im Thema „Spielen mit (jüngeren) Kindern“

    Unsere Tochter ist Anfang Juli 5 geworden. Meine Frau und ich arbeiten beide Teilzeit und inzwischen zu 80% oder mehr im Homeoffice.

    Normalerweise ist sie bis ca. 15 Uhr im Kindergarten - und wenn nicht irgendwie ohnehin Programm ist (Sport / Musik oder Verabredung mit Freunden) gehen wir danach jetzt im Sommer meistens ins Schwimmbad, in der kälteren Jahreszeit wird dann häufig was vorgelesen oder eben gespielt. Nach beidem fragt sie auch von sich aus sehr häufig.

    Ob es am Einzelkinddasein liegt, an den Genen oder an was-weiß-ich-was (an uns Eltern?) - das mit dem sich selbst Beschäftigen ist keine ihrer größten Stärken. Selbst wenn sie puzzelt oder etwas malt (was sie gerne macht), muss ihr dabei jemand zusehen... :rolleyes: ("Ich mache das Pippi Langstrumpf-Puzzle und Du schaust mir dabei zu!") Und bevor ich ihr beim Ausmalen oder Falten zuschaue, schlage ich dann doch wieder vor, etwas zu spielen oder ihr etwas vorzulesen.

    Spiele sind zum einen die üblichen, zum Alter passenden Spiele, da sie selbst aber auch häufig nach Spielen fragt, die "ich noch nicht spielen darf" und sowohl meine Frau als auch ich nach dem siebten Mal Verfuxt, Schnappt Hubi oder Dragomino vielleicht etwas "durch" sind, versuchen wir auch immer mal das ein oder andere Spiel für ältere - gut liefen bisher Ubongo, Cascadia (wobei sie da immer darauf spielt, die meisten Zapfen zu sammeln - der Rest interessiert sie (noch) nicht - aber sie hat Spaß), Insel der Katzen oder Carcassonne. Bei manchem, wie Patchwork haben wir die Regeln etwas angepasst.

    Bisher klappt das mit der spielerischen Erziehung sehr gut, gerade, weil sie selbst auch immer wieder danach fragt. Ein bisschen Angst habe ich davor, ein Spiel durch zu frühes Anbringen und immer wieder vorschlagen (weil es ja funktioniert und uns dann doch mehr Spaß macht als x-mal Kinderspiel y) bei ihr zu "verbrennen", dass sie darauf irgendwann keine Lust mehr haben könnte - im dümmsten Fall genau dann, wenn sie das Spiel selbst endlich auch richtig mitspielen könnte.

    Vielleicht versuchen meine Frau und ich es jetzt gegen Herbst hin auch mal, abends schon ein Spiel aufzubauen und zu beginnen, so lange unsere Tochter noch auf ist, so dass sie dabei zuschauen und so zumindest mehr Eindrücke bekommt, was es da noch alles gibt und so leichter weiter hineinwächst - ich war "damals" von der sechsjährigen Tochter von Freunden doch sehr verblüfft, die uns beim Agricola-Spielen zugeschaut hat und das Spiel nach wenigen Durchgängen besser verstanden hatte als meine damalige Freundin... Ein augenrollendes "Nein, das darfst Du nicht, Du musst jetzt..." war da eine sehr häufige Äußerung - da scheint einiges durch bloßes Zusehen erlernt und verstanden werden können...

    Mal schauen, wie die Reise weitergeht...