Beiträge von Sir Pech im Thema „Rezensionen: schwarze Schafe, Verrisse etc.“

    Warum sollen diesen Leuten nun Warnungen ausgesprochen werden, wenn es nur an der Stütze bei der Hürde fehlt?

    Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den Nils ihres Vertrauens! - genau dieser Hinweis fehlt. Einigen Leuten sollte das Spiel nicht verkauft werden, ohne ihren perönlichen Nils in der Umgebung.


    Vegas ist wie Skibbo - verkauft sich gut, aber der Markt entwickelt sich nicht weiter.

    Das Problem des Fehlkaufs ist doch ausschließlich eines der Geek-Szene. Die meisten Konsumenten der Gesellschaftsspiele sehen einen nicht geliebten Titel bedeutend entspannter an.


    Gegenbeispiel: Meiner Wahrnehmung nach fehlen ordentliche auch mit negativen Aspekten öffentlich wahrnehmbare Rezensionen z.B. für Puerto Rico und Dominion. Lauter greenwashing der Spiele in Fachpublikationen und denkkastrierten Bewertungsportalen bestimmen das Bild. Ich habe diese Spiele häufig in Wohnzimmern im privaten Umfeld und auch in öffentlichen Einrichtungen vorgefunden, ohne dass diese Spiel gespielt wurden - viel zu kompliziert. Ein Hype, gute Meinungen und dieses Bild wiedergebende Verkäufer/innen haben zum Kauf veranlasst. Erst recht mit einem Pöppel obendrauf. Die Verkaufszahlen beruhigen erstmal alle. Aber die Konsumenten ärgern sich über die Fehlinvestition und sehen Brettspiele doch als etwas nur für Geeks an. Sie lehnen sich entspannt zurück und sagen, na SvC, Carcassonne, ZuZ reicht doch und kaufen nicht viel mehr.


    Der Markt wächst nicht wirklich, nur innerhalb des Marktes beschleunigen sich die Veröffentlichungen & Verramschungen. Wenn ich mir die Bilder einiger Esseneinkäufe ansehe und wie über Thalia z.B. Mombasa bereits bei anlaufendem Verkauf massiv wie Sauerbier angeboten wurde, um Hype zu erzeugen (Warum denn sonst?), dann ist die Situation doch eigentlich inflationär und nicht gesund.


    Fehlkäufe sind subjektiv und ein subjektives Problem, nicht das der Geek-Szene. Kollektive Fehlkäufe schädigen Produzenten bis hin zum Markt und damit auch ein Problem der Geek-Szene.

    Es kommt öfters bei den Haushunden vor, wie es einem lieb sein mag.

    Gerade wird mir die Katze wieder sympathischer...



    Auf Amazon habe ich mal die Rezensionen zu einem Spiel durchgeschaut. Mich wunderte die hohe Anzahl der Empfehlungen. Beim Durchzählen der Beiträge stellte sich heraus, das von 51 Rezensionen 49 von Vine-Rezensenten stammen

    Mein Eindruck ist, dass kein anderer Bereich bei Amazon so stark von VINE & Top1000 Bewertungen durchsetzt ist, wie Spiele. Bin gespannt, ob Amazon bei dem Programm bleibt, da es vermutlich nicht nur von mir als unglaubwürdige wahrgenommen wird.


    Über welche Publikationsform von Rezensionen sprechen wir eigentlich: Print- und E-Magazine, Blogs, Videos, Foren mit Bewertungsfunktion, Kaufportale mit Bewertungsfunktion? Und Freizeit- oder Berufsrezensenten? Lässt sich kaum sauber trennen, macht aber unterschiedliche Motive über Form, Inhalt und Anspruch deutlich.


    Wie @Sankt Peter im Essen nur Verkaufsmesse Thread schrieb, wird der Spielebereich nicht stark professionell betrieben. Unabhängige Fachzeitschriften im Sinne einer 'ct gibt es nicht. Auch greifen die öffentlich-rechtlich geförderten Medien nicht als Korrektiv ein (zum Glück, die sollen sich auf Politik fokussieren und nicht über Spiele & Gartenblumen berichten).Es bleibt also an der Szene selbst, Standards zu definieren und einzufordern. Solange kein großen Beschwerden wahrnehmbar sind, ist es für Verlage doch sinnvoll, Rezensionsexemplare zu verteilen.


    Wäre doch mal was: Anstelle eines unknowns-Spielepreis, vergibt das Forum ein Siegel "trusted reviewer".

    Nenne mir ein lohnendes Motiv, einen Aufwand in einen Veriss zu investieren.

    Dein Hundebeispiel kannte ich nicht und habe ich auch noch nie beobachtet. Vielleicht bei wilden Arten des Canidae? Dann wäre die Frage , ob Du zur wilden oder domestizierten / zivilisierten Gattung gehörst?


    Lohenende Motive können eigener Anspruch, Glaubwürdigkeit und auch Lust am Schreiben & Verreißen sein (Marcel Reich-Ranicki wurde das zum Beispiel mehrfach vorgeworfen, andere sahen einfach Anspruch darin).

    @widow_s_cruse Ich wollte & will Dir keine Verantwortung zuschreiben - es sei denn, Du bist als Rezensent aktiv und bewertest Spiel nicht unvoreingenommen. Mittlerweile tummeln sich aber viele Freizeit und einige Professionelle Rezensenten, die sich auf Jubel-Rezensionen spezialisiert haben. Eine Folge ist, dass es Personen schwer haben, die sich als Journalisten verstehen. Eine andere, dass der eigentliche nichtöffentliche Teil einer Fachmesse viel stärker besucht ist (was ja Ausgangspunkt der Diskusssion hier war).

    Ich glaube deinem Ansatz entbehrt eine gewisse Logik. Wäre es ein schlechtes Spiel, würde der Suchende gar nichts über das Spiel finden. Was dann ja auch gerecht wäre.

    Aber er würde es im Regal finden und vielleicht Cover / Beschreibung / Design mögen. Und dann?


    Diese Diskussion gibt es ja auch z.B. im Literaturbereich. Elke Heidenreich hält es ähnlich wie Du und will nur aus ihrer Sicht Gutes rezensieren. Dennis Schick dagegen meint, dass über den Verriss auch Lernen stattfindet und es auch öffentlich gesagt werden sollte, dass Verlage auch mal Mist publizieren.