Beiträge von Warbear im Thema „28.09.-04.10.2015“

    Dieses Spiel hat mich schon sehr begeistert; ich würde sehr gerne mit mehr Partien da tiefer reinschauen. Leider hat einer der Mitspieler nur mäßige Begeisterung ausgedrückt; wobei ich durchaus sehr positive Meinungen über das Spiel auch als 2er und 3er gelesen habe. Kannst Du mit Deiner Erfahrung das bestätigen?

    The Napoleonic Wars ist mein meistgespieltes CDG - es ist nicht das längste und nicht das kürzeste, es hat nicht die einfachsten, aber auch nicht die komplexesten Regeln, es ist abwechslungsreich, und es kann mit 2-5 Spielern gespielt werden. Die doppelt so große Super-DeLuxe-Map ist ein Segen, wenn man sie hat.
    Ich bevorzuge das Spiel zu zweit und zu dritt, und ich spiele in einer eingespielten Runde auch zu viert mit (mit einem erfahrenen Russen-Spieler). Zu fünft werde ich es nicht mehr spielen, denn der Preußen-Spieler hat zumindest am Anfang nicht allzu viel Spaß, und es wird ziemlich unkalkulierbar für die anderen, was er tun wird.


    Proxies:
    Es empfiehlt sich nicht, wenn man sich allzu früh einen Minor-Ally (Pact) zulegt. Man bekommt nur 1 VP dafür (und natürlich auch seine Truppen), ist aber für all seine Siegpunkt-Felder verantwortlich (d.h. wenn er welche verliert, verliert er auch Karten, und die andere Seite gewinnt Karten). Wenn er zum Halten dieser Felder noch allzu viel Unterstützung braucht, ist das ein höchst zweischneidiges Schwert.
    Optionen für später sollte man sich aber schon schaffen - und diese auch möglichst verteidigen.
    Wenn er gut spielt, kann sich der Franzose quasi seinen ersten Minor-Ally selbst aussuchen.
    Ein gutes diplomatisches Taktieren mit Minor-Allies ist schon mal die halbe Miete.


    Frankreich:
    Nein, einigeln darf sich der Franzose natürlich nicht - er ist zu Beginn stärker und wird seinen Vorteil nur halten können, wenn er möglichst bald seine Kartenhand vergrößern kann (und somit die Hände der Alliierten verkleinert. Aber wenn er zu weit nach Osten rausgeht, macht er sich angreifbar (englische Landung in Frankreich, englischer Vormarsch in Italien, Bedrohung von Spanien aus, ständige Drohkulisse durch den Nachbarn Preußen, etc.).


    #NapoleonicWars

    Nach ein paar Jahren konnte ich am Samstag endlich einmal #NapoleonicWars von GMT abstauben. Eine 4er Runde, also mit dem Preußen als Proxy. Ich hatte England, und konnte die Schweden (einfach) und die Osmanen (schwierig) auf meine Seite ziehen. Nappy hat gleich von Anfang an Druck gemacht und Österreich überrollt; ich versuchte von Italien her ein wenig Druck zu machen, war aber darauf erpicht, hauptsächlich die Seeherrschaft zu erringen, was nach der erfolgreichen Schlacht von Trafalgar auch gelang. Danach quälte ich die Spanier, während Rußland Österreich zu Hilfe eilte, welches letztendlich dann auch die Preußen dazu bewegen konnte, sich am Widerstand zu beteiligen. Als ich dann englische Truppen in Belgien anlandete, war's um Frankreich endgültig geschehen. Das Spiel endete in Runde 4 mit einem klaren Österreichischen Sieg - die Ösis konnten in der letzten Runde die bis dahin führenden Tommies noch mit zwei Duchies überholen.

    Interessant, aber nach meinen bisherigen Partien (150+) für mich doch ein etwas ungewöhnlicher Verlauf, denn
    - die Rußland-Hilfe für Österreich findet bei uns eigentlich immer gleich von Anfang an statt, da Rußland überhaupt nicht daran gelegen sein kann, daß Österreich von den Franzosen überrollt wird
    - ich habe kaum eine Partie gesehen, in der sich die Alliierten sowohl die Türken als auch die Preußen einverleiben konnten. Hat Frankreich nicht aufgepasst?
    - einen österreichischen Sieg gab's bei uns nur sehr selten
    - einen alliierten Sieg schon in der 4. Runde gab's auch nur selten, und eigentlich auch nur dann, wenn Frankreich sich zu weit aus seinem Heimatland gewagt hatte (z.B. nach Österreich).


    Haben bei Euch irgendwelche Großmächte die Seiten gewechselt? Bei uns ist das schon lange nicht mehr passiert.


    #NapoleonicWars