Um es mal anders zu formulieren und dabei Bezug nehmend auf frühere Lokalisierungs-Diskussionen hier bei Unknowns: Ist Crowdfunding vielleicht sogar die ideale Form der Lokalisierung? Eventuell auch dann, wenn das fremdsprachige [idR englische] Original nicht parallel per Crowdfunding erscheint, sondern schon länger und/oder als klassische Verlagsveröffentlichung auf dem Markt ist?
Das umschifft ein wenig die Problematik des "Wie hält es der Verlag mit den irgendwann mal vielleicht erscheinenden 1-5 Erweiterungen?", weil eben kein Verlag mehr dahinter steht, von dem der geneigte Käufer wie Warbear irgendwas "verlangen" meint zu können. Stattdessen ist das Ganze ein einmaliges Lokalisierungsprojekt, und wenn's beim Crowdfunding die notwendige Finanzierung nicht bekommt, sind eben für jeden sichtbar die fehlenden Interessenten schuld. Macht man die Lokalisierung dann noch so wie in diesem Projekt mit deutschen Upgrade-Kits, dann gilt dies umso mehr: dem Kunden wird eine einmalige Leistung geliefert ohne irgendwelche weiteren Commitments. DAS ist für mich die interessante Komponente des TvE-Projekts: es hat mich zum Nachdenken über Lokalisierungen an sich gebracht und meiner Meinung nach zeigt es auf, wie die Zukunft der Lokalisierungen insgesamt aussehen könnte. Klassische Verlage, die mit Lokalisierungen ihr Geld verdienen, werden hoffentlich auch genau hinschauen und sich ihre Gedanken machen.
( @Klaus_Knechtskern: Ja, wenn ich etwas nachdenke, war die Spieleschmiede mit reinen Lokalisierungen auch schon zuvor aktiv, aber Om Nom Nom / Mjam Mjam, Amber Road oder was-weiß-ich, was es da zuvor noch gab, was alles nicht mein Fall, die habe ich außerhalb von der Ankündigung im SO-Newsletter kaum wahrgenommen.)