Beiträge von Machiavelli101 im Thema „02.03.-08.03.2015“

    Das fängt mit der Kleinigkeit an, daß man die Helden teilweise nicht gut auseinander halten kann und dann auch noch drei verschiedene Zombie-Motive für deren Figuren benutzt hat. Die Zombies hat man passenderweise mit den gleichen Standfüßen ausgerüstet, um sie optisch noch mehr zu tarnen. Finde ich schade, auch wenn es kein großer Beinbruch ist.
    Was mir richtig sauer aufgestoßen ist, sind die Schicksalskarten. Grandios, voll im Thema, erzählerisch tiefgreifend... Lxck mich! Die Schrift ist mit gefühlt 4 - Pixel Breite so klein, daß ich zum Spielen eine Lupe benötigte.

    Das ist mir auch aufgefallen. Ich habe das Spiel 2 mal mit 2 verschiedenen Spielgruppen gespielt und jedes Mal konnte einer die Texte nicht lesen. Alter waren 30 und um die 40, darunter ein Brillenträger. Die Figuren sind schwierig zu erkennnen und wurden oft verwechselt. Gerade bei solch einem thematischen Spiel wird z.B. das Licht gedimmt oder Abends gespielt und zack sind die Figuren kaum zu unterscheiden, oder es wird zur falschen Figur gegriffen.
    Da sollte sich der HdS bei einer möglichen 2. Edition was einfallen lassen. @Tequila *hinüber schiel*

    Die Woche wurde sehr viel gespielt.
    Neben dem schon beschriebenen Bericht zu Wir sind das Volk standen die nächsten Partien ganz im Zeichen von Herr der Ringe.


    Zuerst zwei Partien Herr der Ringe LCG.
    Gespielt wurde die Khazad-Dum Erweiterung. Das zweite Abenteur die "siebente Sohle" hat es in sich. Wir sind in der ersten Runde mit einem Anführer- und Geist-Deck krachend gescheitert. Die beiden Höhlentrolls waren für unsere Helden viel zu stark, knackten unsere Knochen und schlürften uns das Mark aus den Knochen. Neue Decks müssen her, da ein reines Anführer-Deck zu schwach gegen die ganzen Horden von Orks & Co ist. Wir fangen jetzt also an, die Decks zu mischen, also Anführer- mit Taktik-Deck und das Spähren- mit dem Wissensdeck. Vermeintlich starke Kombination.
    Scheinbar gut ausgerüstet und frohen Mutes begann der Aufstieg zur Siebten Sohle. Mit mäßigen Erfolg kämpften wir uns durch die Orkscharen, als neben dem Höhlentroll plötzlich der Anführer der Orks auftauchte (8 Schaden bei Erstschlag). Wieder wurden wir nach und nach getötet. So grandios sind wir bisher noch nicht gescheitert, was wiederum grandios ist. Endlich eine bockschwere Aufgabe! Noch haben wir den Mut nicht verloren.
    Beim nächsten Mal versuchen wir ein thematisches Deck, bestehend aus Zwergen, zu gestalten. Damit müssten wir eigentlich die Höhlenbrut aus Moria bezwingen, da die Zwerge besonders viele Boni gegen Orks und unterirdische Orte aufbieten.
    Dieses Szenario lässt uns tiefer mit dem Deckbau zu beschäftigen. Nun sind wir gezwungen, uns die Karten sehr viel genauer anzuschauen, das Deck sehr schlank zu halten und vor allem Kosten-Nutzen-Rechnungen aufzustellen. Das Spiel ist immer noch sehr motivierend.


    Die beiden letzten Samstage wurde jeweils Abenteuer Mittelerde gespielt. Beim ersten Mal zu dritt, beim letzten Mal zu viert. Ich war in beiden Spielen Sauron.
    Ich hatte das Spiel das letzte Mal vor einem Jahr gespielt und war daher nicht mehr so regelfest. (Siehe Spielbericht dazu). Für die anderen Mitspielern war es das Erste Mal und daher wurde die Partie als Kennenlernpartie gesehen. Die Gemeinschaft gewann das Spiel, wenn auch hauchdünn mit einem Feld Vorsprung. Beide Seiten hatten ihre persönliche Ziele, wenn jeweils auch knapp in der letzten Runde, erreicht. Es stand wirklich Spitz auf Knopf auf und die Entscheidung fiel in der letzten Runde. Dementsprechend groß war Morgens um halb drei der Jubel.
    In dieser Partie war die Kooperation der Gemeinschaft sehr stark. Ihnen zugute kamen da natürlich meine mangelnden Kartenkenntnisse (Schattenkarten und Plotkarten), aber der Sieg war wegen der Kooperation verdient.
    In der zweiten Partie, in selber Besetzung mit einer zusätzlichen Mitspielerin war ich, in Saurons Rolle, besser vorbereitet und hatte mir halbwegs eine Strategie zurechtgelegt, die auch prima aufging. Sauron gewann das Spiel souverän. Die Gemeinschaft hat sich fatalerweise in die Zweikämpfe mit Saurons Schergen geworfen und haben die Plots sträflich außer Acht gelassen. Die Plots wurden 1-2 Runden zu spät angegangen und die Schattenmarker wurden von Sauron besser gelegt und bremste die Gemeinschaft ungemein. Daher konnte sich die militärisch Macht Mordors auf dem Kontinent ausbreiten und Barad-Dûr erhebt sich und wurde somit das neue Zentrum Mittelerdes.


    Wir hatten für vier Stunden sehr viel Spaß, da wir Herr der Ringe Fans sind und das Spiel sehr thematisch ist. Es gibt das Gefühl Mittelerde episch wieder. Die Flavortexte sorgen sehr für die thematische Einbettung und die Ausstattung ist sehr opulent. Wie von den Spieldesigner Christian T. Petersen (Twilight Imperium und Eiserner Thron) und Corey Konieczka (Battlestar Galactica) gewohnt, lebt das Spiel sowohl von der Konfrontationsfähigkeit als auch von der Mit- und Zusammenarbeit der Spieler. Gelingt dies, kann es mit diesen Spielen ein Superspieleabend werden. Es ist uns gelungen, so dass das Spiel bei uns öfter auf den Tisch kommen wird.



    Am Freitag fand bei einem Spieletreffen eine Partie Winter der Toten mit 5 Mitspielern statt. Da ich der Einzige Spieler war, der das Spiel kannte, wurde ich zum Erklärbär ernannt. Als Geisteswissenschaftler saß ich 4 Mathematikern gegenüber!...*Hüstel*...
    Das Szenario wurde aus dem Stapel "Mittel" blind gezogen und sah vor, dass neben einer großen Anzhal Lebensmittel, jeweils 2 Benzin, 2 Medikamente und 2 Werkzeuge gesammelt werden soll. Aus einem Stappel aus 11 Identitätskarten, darunter eine Verräterkarte, bekam jeder seine Identität zugewiesen. Ich zog natürlich die Verräterkarte. Horror, da ich bis auf einen, und ihn auch nur 2 mal gesehen, keinen aus der Gruppe kannte. Da die Gruppe sich aber herrlich zerstritt, musste ich relativ wenig sabotieren.
    Folgende Überlegung der Mathematiker: Rein statistisch gesehen, sehr wahrschinlich kein Verräter. Also genauer Abwurf der Beiträge zur Beilegung der Krise.
    Die Beilegung der zweiten Krise sah aufgrund der Kälte FÜNF Benzinkanister vor, ansonsten kommen einen Haufen Zombies in die Kolonie. Das Ergebnis ergab aber Vier Benzinkanister und eine Futterdose...biggrin.png
    Tumult brach aus...wüste Beschimpfungen waren die Folge. Ich dachte, die gehen sich an die Gurgel. Es waren sehr schnell zwei Übeltäter ausgemacht. Ich deutete ebenfalls eifrig mit dem Finger auf Einen. Misstrauen herrschte in der Gruppe, so dass das Hauptziel schon in der zweiten Runde ein wenig aus den Augen verloren ging. Dauernd wurde hin und her gerechnet was benötigt wurde und die Würfelwahrscheinlichkeit miteinbezogen. Die Diskussionen um Regelauslegungen waren ein klein wenig ermüdend.
    Die Moral sank nach drei von insgesamt dem Szenario vorgegebenen sechs Runden auf 1(!). BSG gestählt drehte ich die Paranoiaschraube und eine Verbannung wurde gegen einen Mitspieler ausgesprochen, ein Mitglieder meiner Gruppe begab sich aufgrund Nahrungsmangel zu einem Außenposten und verlief sich ausgerechnet zur von Zombies überranten Tankstelle und opferte sich damit zum Wohle der Gruppe. Die Moral sank auf Null und der Verräter gewann das Spiel.
    Das Szenario war eigentlich machbar, aber die Uneinigkeit der Gruppe ließ das Abenteuer krachend gegen die Wand fahren. Selten habe ich eine Spielgruppe so untergehen gesehen.


    Es ist natürlich unfair, dass ausgerechnet der Erklärbär die Verräterkarte gezogen hat. Doppelt unfair ist ebenfalls, dass ich, als Neuling in der Gruppe, die Beißhemmungen der Mitspielern gnadenlos ausnutzte.
    Normalerweise setzte ich bei einem solch großartigen Sieg immer zum Cowboy-Walk an, den habe ich aber diesemal unterlassen, sonst wäre ich wohl nicht mehr lebend aus dem Haus gekommen.cool.png (Ich wurde aber schon zum nächsten Spieleabend eingeladen.)


    Ich hatte somit eine schöne Spielwoche mit tollen Spielerlebnissen.


    #HerrderRinge #AbenteuerMittelerde #WinterdertToten


    Edit: Link zugefügt.

    Ich komme meinen Spielzielen 2015 etwas näher. Am Dienstag fand meine 4. Partie "Wir sind das Volk" für das Jahr 2015 statt.


    Ich spielte die BRD und mein Gegner die DDR.
    Formidabler Start der BRD.
    Neben den Wiederaufbau der Wirtschaft in der Westzone, spielte ich als eines der vorletzten Ereignisse der ersten Halbdekade den Volksaufstand am 17. Juni in der DDR. Dies hat zur Folge, dass in gleich vier Regionen Massenprotesten stattfanden. Ein weiterer Aufstandsmarker, also der 5.Marker und das Spiel wäre schon in der ersten Dekade zu Ende gewesen! Wäre für mich ein Novum gewesen.
    Da zu wenige Sozialisten bereit standen, um den Aufstand klein zuhalten, wurden, wie in der Historie, russische Panzer dringends zu Hilfe gerufen. Dies hatte u.a. zur Folge, dass die Wirtschaft der DDR zu Beginn sehr schleppend Fahrt aufnahm.
    Gleichzeitig legte die DDR mir Rheinland-Pfalz lahm und die Kartenauslage ermöglichte es mir die ganze 2. Dekade nicht, diese Region zu beruhigen. Dies bremste natürlich gleichzeitig den massiven Ausbau Westberlin, als Schaufenster und Speerspitze des Kaptilaismus gegen den schändlichen Sozialismus. (Die drei westlichen Bundesländer NRW, RLP, BW schicken ihre Wirtschaftskraft, bzw. Lebensstandard nach Westberlin)


    Gleichzeitig wurde mir als lange einzige Region NRW massiv blockiert (6-7 Widerständler), ergo weiterhin schwacher Aufbau Westberlins.
    In der 3. und 4. Dekade wuchs die Wirtschaft der DDR derartig, dass massiver Lebensstandard gebaut werden konnte, um natürlich die Angriffe des Westens zu kontern. Mit u.a. meinen beiden letzten Handkarten konnte ich in der letzten Dekade die Devisenleiste sehr zu meinen Gunsten (6 Pkt.!) bewegen. Die Folge war, dass auf einem Schlag in der Wertung u.a. 6 von 7 DDR-Fabriken marode wurden, Lebensstandard konnte nicht bezahlt werden, Aufstände breiteten sich aus. Drei von fünf Widerstandsmarker auf dem Plan (vier werden für eine Niederlage/einen Sieg in der Wertung benötigt), es sammelten sich weitere drei Widerständler in Brandenburg und der vierte Widerständler....zierte sich. Argh!!!! Ab dem vierten Widerständler wäre der vierte Marker aufs Brett gekommen und die DDR zusammengebrochen. Herzschlagfinale, so aber siegte der Sozialismus.


    In der 3. Dekade und zu Beginn der 4. Dekade sah es nach anfänglichen Stotterstart mit beinahe Niederlage, trotzdem nach einem sehr souveränen Sieg der DDR aus. Aus "Übermut" und um seine Position auszubauen wurde doch zu viel Lebensstandard aufgebaut und zum Ende aus Sicht der DDR unnötig spannend. Also buchstäblich ein Gefühlsbad von zu Tode betrübt zu Himmelhoch jauchzend zu deprimert sein, um am Ende doch Tanzen zu können.
    Wie immer ein tolles Spiel. Im gemütlichen Spieltempo, also mit viel gequatsche und politischer Propaganda, haben wir genau 2Std. gebraucht. Das Spiel ist also in 1-1,5Std. spielbar. Eines meiner Highlights aus dem Spielejahrgang 2014.


    Edit: Spoiler hinzugefügt