@widow_s_cruse, @Attila und andere:
Ich bin bei jemand zu Besuch und schaue daher nur kurz hier vorbei, bin aber total erschrocken, wie undifferenziert, intolerant(!) und feindselig Ihr hier über Glauben und Gläubige herzieht (sofern ich Eure Worte und die Intention dahinter richtig verstanden habe).
Ja, es gab und gibt leider immer wieder schlimme Gewalt, die von Menschen unter dem Deckmäntelchen irgendeiner Religion ausgeht. Keine Frage, und das ist sehr sehr traurig!
Aber das liegt meist am Wesen der entsprechenden Menschen - und genauso mißbrauchen Menschen die Politik, die Wirtschaft, die Medien, ja, jede Postition, in der ihnen Macht oder Egoismus zu Kopf steigt - bis hin zur Position von Lehrern, Eltern usw.
Und wenn Ihr die in manchen Spielen wiederzufindenden alttestamentlichen Kriegsszenarien ansprecht - da ging es darum, dass das Volk Israel einerseits einen Landstrich zum Existieren findet und andererseits seinen Gottesglauben abgrenzt von den "Religionen" der Völker ringsum (Baalskult u.a.), die extrem menschenverachtend waren - mit Jungfrauenopfern auf den Berghöhen usw! übrigens hatten glaub ich auch die Maya entsprechende grausame Riten..^^).
Und im ganzen Altertum bis hin zur Zeit der Völkerwanderung gab es doch überall Kämpfe (und davon handeln auch viele Spiele) --- das finde ich zwar auch nicht schön, und ich spiele ehrlich gesagt Kriegsspiele aller Art nicht gerne, aber da ausgerechnet die altjüdische Geschichte brandmarkend hervorzuheben, finde ich sehr realitätsverzerrend und ungerecht.
Eure Schlussfolgerung, dass Religiösität oder Glaube per se schlecht ist, weil es von einigen immer wieder zu Gewalt mißbraucht wird, würde bedeuten, dass man also auch jede Regierung ablehnen müsste, oder das Lehramt, ja sogar die Erziehung durch die Eltern usw, weil auch jede dieser "Einrichtungen" immer wieder für Gewalt mißbraucht wird.
Das wäre doch völliger Quatsch, oder?
Genauso ist es totaler Quatsch, zu sagen, dass der christliche Glaube etwas Böses ist. Mißbraucht werden kann er wie alles andere auf dieser Welt auch, und verdrehen können machtgierige oder scheinheilige oder verblendete Menschen ihn auch ( egal, ob "Gläubige" oder radikale Glaubensgegner),
aber die Botschaft des christlichen Glaubens ist es, dass Gott uns liebt und voll Erbarmen ist, und dass er das den Menschen in Jesus vorgelebt hat und an uns Menschen appeliert, 1.diese Liebe anzunehmen und 2.in seinem Geist (eben nicht im Geiste weltlicher Machtgier, die Ihr zu recht kritisiert) damit zu beginnen, den Nächsten und sogar den Feind zu lieben (eine krasse Herausorderung, bei der jeder ein Leben lang ein Lernender bleibt, aber diese Liebe lehrt unser Glaube, und die Menschen, die anderen Menschen im Namen dieses Glaubens Böses tun, sind dabei weit entfernt von diesem Wesen und Willen Gottes, an das wir glauben!)
Darum: Ihr könnt sagen, Ihr glaubt nicht, dass es diesen Gott gibt, oder Ihr findet, dass so ein Glaube nur gute, kaum machbare Vorsätze sind usw - das ist Eure freie Meinung.
Aber wenn Ihr behauptet, christlicher Glaube und Weitertragen dieses Evangeliums (Evangelium =Gute Nachricht, nämlich die von Vergebung und Liebe) sei gleichbedeutend mit Verfolgung, Hass und Lieblosigkeit, und die Gläubigen sind alles böse Übeltäter, so ist das einfach unwahr, ja sogar genau das Gegenteil der christlichen Lehre!
Natürlich kommen auch bei gläubigen Christen leider immer wieder ungute Wesenszüge durch, und wiederum andere angeblich "Gläubige" erscheinen als "Scheinheilige" (oder sind es auch, aber kann/darf man das immer beurteilen?) und dann kann natürlich ein Atheist sagen: "Pah, der ist also Christ? Dann möchte ich das nie werden." Das ist natürlich sehr beschämend (für uns Christen) und traurig und verständich, dass Nichtchristen davon abgestoßen sind, aber solche menschlichen Fehler haben an sich nichts mit dem Glauben zu tun, den der Mensch hat.
Jeder von uns hat seine Geschichte, und sicher habt auch Ihr Eure -wohl leider viele negativen- Erfahrungen gemacht und vielleicht Verletzungen durch Christen erlebt und sprecht deshalb so bitter. Das tut mir sehr leid!
Aber ich bin gläubig und erlebe Gottes Liebe und lebe meinen Glauben (mit meinen Fehlern), und es tut mir ehrlich gesagt auch weh, wenn einige von Euch so undifferenzierte, feindselige, verallgemeinernde und im Grund ungerechte Beschimpfungen oder "Urteile" hier posten.
Liebe Grüße!
Daniel