Beiträge von Puma im Thema „Single Malt-Genießer anwesend?“

    Aber ohne Industriealkohol wie die Blends.

    Es gibt durchaus sehr gute und hochwertige Blends und auch welche, die nur aus verschiedenen Single-Malts verschnitten sind. Finde es immer etwas schade, dass die Bezeichnung Blend oft so pauschal für minderwertige Qualität verwendet wird. :)

    Bisher nichts untergekommen. Mein Ranking der bisher verkosteten Flaschen:
    Talisker Distiller's Edition (deutlich komplexer und runder als die anderen)
    Talisker Port Ruighe
    Talisker 10
    Talisker Storm
    Talisker Skye (immer noch lecker und seinen kleinen Preis gut wert)

    Amen! ^^ Gehe ich voll mit und würde ich auch so sehen. Aufgrund von Preisleistung ist der 10y eigentlich immer vorrätig. :saint: Den Dark Storm hatte ich bisher auch noch nicht.

    Aber ich habe doch gar nix verglichen…

    Entschuldige, das las sich für mich so als Folgebeitrag zu den vorherigen über Islay/Talisker als unmittelbar dazugehörig. Aber macht ja nix, mein Beitrag passt ja dennoch hier zum Thema. :) Auf jeden Fall finde ich das auch klasse, dass du für Gäste solche Sorten parat hast, die selbst gar nicht unbedingt so deins sind. :thumbsup:

    Eine hervorzuhebende Ausnahme eines typischen Tropfen von Islay - die ja zumeist die rauchige/Torfgewinnung Fraktion darstellen - ist ebenfalls der 12´er Bunnahabhain! Ein kraftvoller Vertreter mit komplexer Aromatik, die sich erst nach einigen Minuten voll entfaltet.

    Ohne Witz: und ich hatte noch überlegt, ob ich dem Bunna 12 auch noch eine Zeile gönne, weil ich auch finde, dass der ebenfalls nicht so in diese Kerbe anderer rauchiger Whiskys schlägt. :)

    Generell ist mir solch flüssiges Lagerfeuer zu „antiaromatisch“, den Lagavulin als auch den Bowmore habe ich nur für Gäste mit entsprechender Geschmacksverirrung im Portfolio.

    Also ich trinke die Islay-Whiskys auch ganz gern, aber mit Talisker zu vergleichen sind sie m.E. nicht so ganz. Der Talisker liegt für mich (Achtung, Laienaussage, ich stecke nicht so tief im Thema ^^ ) so ein bisschen zwischen Islay und Speyside. Der hat Rauch, aber ganz ohne diese medizinischen Noten, die z.B. ein Laphroaig hat und generell einfach nicht so intensiv ausgeprägt (Stichwort kalter Aschenbecher). Dadurch bekommen andere, mildere Aromen, mehr Gewicht. Ein toller Kompromiss für mich, für andere vlt. weder Fisch noch Fleisch. :)

    Also wir liegen geschmacklich ja voll auf einer Wellenlänge! :sonne: Was ich mir auch gut für euch vorstellen könnte (neben bereits genannten Tips), wäre der Bunnahabhain 12 Jahre oder ein Aberlour a'bunadh Batch. :)

    Im Moment genieße ich gerade einen unglaublich leckeren 21-Jahre alten Bushmills - ja auch die Iren können einen verdammt guten Whisky machen!

    Der Whisky ist süß, fruchtig, mit einer starken Traubennote. Lang anhaltender Nachgang, mit einer leichten Bitterkeit vom Eichenfass. Absolut fantastischer Whisky!

    Oh, auf den freu ich mich auch noch! Der steht hier noch unangetastet im Regal seit fast 3 Jahren...

    Fand den 16jährigen schon grandios.

    Bei uns gab es seit Ewigkeiten auch mal wieder einen Whisky. Einen, den ich schon seit fast 3 Jahren verschlossen im Regal hatte und der auf seine Gelegenheit gewartet hat: der BenRiach 15 Jahre Dark Rum. Zum Zeitpunkt des Geschenks war er so im 50 € Segment angesiedelt, mittlerweile dürfte er deutlich an Wert zugelegt haben, da es ihn nicht mehr gibt (alternativ hat Benriach einen 22y Dark Rum im Angebot). Ergebnis vorab: einer der besten Whiskys, die ich bisher kosten durfte! Ungefiltert und ungefärbt versteht sich von selbst. Mit 46 % liegt er etwas über dem Standard und unter den Cask Strengths, passt richtig gut hier. Der ist sehr würzig und kraftvoll und braucht auch ein wenig mehr. In der Nase dominieren für mich Früchte, Orange/Aprikose, dazu Vanille und ein wenig Schokolade und Gewürze. So ähnlich ist dann auch das Erlebnis im Mund: sehr fruchtig (Rosinen, Trockenfrüchte), sehr würzig und schokoladig/karamellig. Relativ langer Abgang, in dem die Eiche überwiegt und auch ein wenig Schokolade bleibt. Alles in allem sehr rund, sehr aromatisch. Klare Empfehlung, wenn den mal jemand zufällig noch irgendwo zum alten Preis stehen sieht! :)




    Darüber hinaus wurde 2015 mit dem Neubau einer weiteren Brennanlage begonnen. Die wird dann wohl offiziell als "Ballechin" Brennerei geführt ist aber faktisch eine Erweiterung von Edradour. Der Whiskymarkt boomt...

    Habe ich noch gar nicht gewusst (oder bereits nach dem ein oder anderen Gläschen wieder vergessen :D) - sehr interessant! :)

    Das stimmt schon, aber man muss auch bedenken, wer dahinter steckt. Und da ist "Signatory Vintage ja kein "Kleiner" mehr im Buisness.

    Ich weiß, dass Signatory die Destille aufgekauft hat. Aber mir wäre nicht bekannt, dass sich damit irgendetwas am Produktionsvolumen verändert hätte? Es ist doch immer noch so, dass die Brennblasen bei Edradour knapp an der Illegalität vorbeischrammen, weil sie vom Volumen so klein sind, dass sie fast als transportabel gelten. :D

    Ich habe auch schon bei einigen Cask Strength mit Wasser experimentiert und der Glenfarclas 105 war, soweit ich mich erinnere, der einzige, dem Wasser überhaupt nicht gut tut (während bei vielen anderen, gerade bei den Islayvertretern Wasser durchaus erst den Whisky "öffnet"). Den verdünnten 105 hab ich dann sogar weggeschüttet. Stimme @Odes Spielekiste zu, dass Wasser hier nicht zu empfehlen ist.


    • Dalmore 12 - Klangvoller Name, aber hat mich ziemlich kalt gelassen. Wedere besonders spannend, noch besonders lecker. Ich habe mal gelesen, er würde nach Leder schmecken - ich mag wohl kein Leder. 2/5
    • Edradour 10 - Das hässliche Entlein ist der klare Gewinner der Gruppe 1. Unspektakuläre Flasche, kein aufregendes Alter, dafür auch nichtmal besonders günstig - aber ein ausgesprochen leckerer, voller, nussiger Geschmack. 4.5/5

    Mit dem Dalmore 12y konnte ich auch recht wenig anfangen. Fand ihn insbesondere wässrig. Beim Edradour finde ich die Flaschenform, Etikett und Tube eigentlich sehr, sehr hübsch - so verschieden sind die Geschmäcker. :) Bezüglich des Preises muss man bei Edradour vermutlich immer die Größe der Destille im Hinterkopf haben (kleinste Whiskybrennerei Schottlands, die im Jahr ungefähr so viel produziert wie große Destillen in einer Woche). Geschmacklich bin ich bei dir, schöner Tropfen!

    Obwohl ich das Hobby Whisky ja etwas zurückgefahren habe, ab und zu trinke ich natürlich noch einen und am letzten Wochenende bin ich in den Genuss eines Malts gekommen, der mir durchaus eine kleine Beschreibung hier im Forum wert ist. Ich habe eine Führung beim deutschen Hersteller „Glen Els“ geschenkt bekommen. Das an sich war bereits sehr interessant, so bekommt man doch den gesamten Herstellungsprozess mit und erfährt interessante Details. Zum Beispiel, dass das Fasslager nicht klimatisiert ist und aufgrund der Temperaturschwankungen in Deutschland, der Whisky im Fass schneller reifen kann als in Schottland. Das liegt daran, dass sich der Whisky im Sommer bei Temperaturen im Lager von bis zu 30° oder mehr ausdehnt und daher besonders intensiv in die Dauben eindringen kann. Im Winter herrschen im Lager Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der Whisky zieht sich zusammen und bringt das Aroma aus dem Fass heraus. Dieses Wechselspiel würde angeblich in 3-4 Jahren eine Reifung erzeugen, die einem 8-9 Jahre alten Schotten entspräche. Auch interessant war der Umfang der Produktion: Glen Els produziert im Jahr in etwas so viel wie Glenfiddich in 30 Minuten.


    Und natürlich wird bei einer solchen Führung auch das ein oder andere Tröpfchen kredenzt. Ein dieser verköstigten Whisky hat es dann (glücklicherweise ebenfalls als Geschenk) auch mit nach Hause geschafft: „Der Diplomat“ in seiner 2016er Edition. Ein 5 Jahre alter, rauchiger Single Malt, welcher in 1st Fill Amarone Fässer und Refill Malaga Fässern (Hogsheads) nachreifen durfte und mit noch recht starken 51,1 % Vol. abgefüllt wurde. Insgesamt 697 Flaschen gibt es davon und der Verkauf erfolgt nur in der Destille.


    Ich fasse mich kurz, denn die sagenhafte Nase eines Ode @Odes Spielekiste ist mir leider nicht vergönnt. Vom süßen Dessertwein Malaga hat der Whisky auf jeden Fall eine fast schon extreme Süße für Whiskyverhältnisse. Flankiert wird das Ganze von einer Mischung roter Früchte durch die Amarone-Rotwein-Fässer, die primär Kirschen und Pflaumen, später auch Brombeeren sowie Schokolade mit sich bringen. Der Rauch (Glen Els räuchert aber auch nicht vergleichbar mit den Schotten bzw. auf eine andere Art) ist schwach, für mich nur in der Nase, im Mund gar nicht spürbar. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden, da zwickt nichts in der Nase, da brennt nichts im Mund trotz der ordentlichen Stärke. Neben dem wirklich sehr süßen Fruchtcocktail – man fragt sich zwischenzeitlich, ob man hier wirklich einen Single Malt trinkt – kommt im Mund noch eine ordentliche Portion Eiche/Würze hinzu. Mit etwas Zeit im Glas entwickelt er auch eine leichte Säuerlichkeit die in Kontrast zur vorher noch prägenden Süße steht.


    Insgesamt ein sehr komplexes Erlebnis, ein echter Kenner würde sicher noch mehr entdecken können, das aber wunderbar harmoniert und von der Intensität der Geschmäcker (gerade der Süße) mir so noch nicht untergekommen ist.

    Also ein einer Flaschenteilung der "ungewöhnlichen" Tropfen hätte ich auch Interesse. Kommt halt auf den Endeinzelpreis (oder wie man das nennt) und die Versandkosten an.

    So eine Unknowns-Flaschenteilung wäre doch nett. :)
    Der Preis ergibt sich ansonsten nur aus den tatsächlich anfallenden Kosten, sprich ich lager nur um ohne Gewinnabsicht.


    Beispiel: Single Cask Seasons Summer 2016 kostet 55 €, das macht 7,85 € für 10cl + Kosten für neue Sampleflasche und Maxikarton = 8,70 €. Dazu kommen dann die realen Portokosten von in der Regel 2,60 €.

    Wenn die Flaschen sich im Laden nicht so schnell umschlagen... Dann kann man Glück haben.

    Es ist kein Whiskyfachgeschäft, muss man vielleicht dazu sagen. Sonst wäre der Preis vermutlich ein anderer.
    Vom Milsean habe ich auch 50cl abgegeben und verteilt, in der Tat. Leckeres Teil! ;)

    Wo kriegst du den denn so günstig? Hast du damals (seinerzeit) gleich zwei Pullen gekauft? Im Netz geht der an die 100€...

    Bei unserer Teilung habe ich 59 € bezahlt (vor Ort im Laden gekauft) und zu Grunde gelegt. Im Geschäft steht aktuell noch eine letzte Flasche, mittlerweile allerdings 64 €.
    Ein Glenmorangie Milsean steht für 85 € daneben, auch kein übler Preis. ;)

    Der liebe Marcel P. hat mich jetzt schon an zwei Flaschenteilungen mitmachen lassen

    Ich habe zu danken für deine Teilnahme! :)


    Wo wir gerade beim Thema Flaschenteilung sind, vielleicht besteht hier ja auch Interesse an sowas?
    Aktuell hätte ich noch einiges abzugeben vom


    - Ardmore Port Wood Finish (zum Vergleich hätte ich auch den Legacy und Traditional Cask dazu)
    - Jack Wieber's (deutscher unabhängiger Abfüller) "Classic of Islay", Cask 2465 (junger Islayvertreter, Single Cask)
    - Scapa 16 wäre auch nochmal möglich, wenn genug mitmachen (Flaschengrundpreis 64 €)


    Ansonsten hatte ich zuletzt u.a. eine ganz besondere Abfüllung geteilt und auch probiert ( ode. wird dazu vielleicht auch noch was schreiben): Single Cask Seasons Summer 2016 Glenallachie 8yo
    Single Cask Seasons, was ist das? 4x im Jahr wird von Dieter Kirsch ("Kirsch Whisky Import") ein einzelnes Fass (Single Cask) aus dem Bestand des unabhängigen Abfüllers Signatory Vintage
    ausgewählt und von diesem abgefüllt. Dabei soll das Ziel sein, jeweils zur Jahreszeit einen passenden Whisky anbieten zu können.
    Das Fass für Sommer 2016 ist nun ein "First Fill Sherry Butt", in welchem ein Glenallachie (junge Brennerei aus der Speyside) 8 Jahre lang reifte und mit 48,2 % vol abgefüllt wurde.
    Der Whisky ist ungefärbt, aber für seine 8 Jahre doch erstaundlich dunkel. Das dürfte primär am Fass liegen, es ist ein First Fill, das Fass ("Butt" = 500l) ist also noch nicht "ausgelutscht", so dass die Reifung schneller möglich ist.


    Auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis, geht das Ganze doch tatsächlich mehr in Richtung Sherry als Whisky. ;)
    In der Nase hat man sehr, sehr starke Aromen. Vordergründig ist vor allem Orange, daneben tummeln sich aber auch Rosinen und andere Früchte sowie etwas Vanille. Der etwas höhere Alkoholgehalt stört nicht.
    Im Mund dann auch sehr geschmacksintensiv, der ist richtig vollgesogen mit Sherryaromen. Sehr süß, sehr fruchtig, auch hier überwiegt die Orange. Auffällig fand ich auch seine Kosistenz, verdammt ölig, im Mund
    sogar samtig, gefühl dickflüssig, tolles Erlebnis! Die 48,2 % merkt man nicht. Der Abgang ist dann verhältnismäßig kurz, aber die Geschmacksexplosion zuvor entschuldigt das. ;)


    Also wer mal Lust auf etwas abseits der Standardabfüllungen hat (und sich mit 55 € noch im erträglichen Rahmen hält): aktuell gibt es ihn noch in einigen Onlineshops, aber sicher nicht mehr lang (890 Flaschen insgesamt).
    (Bei Interesse wäre hier auch eine Flaschenteilung möglich)

    Beim alkoblog meint man, dass der Rye ein paar Tropfen Wasser verträgt (hat ja 45%) und dann etwas milder und würziger schmecken würde. Viel wird das aber vermutlich nicht ausmachen (?).

    So, heute der zweite Anlauf. Dieses Mal im etwas kleineren Nosingglas und mit ordentlich Wasser. Glaubt es oder nicht: es hat enorm viel ausgemacht!
    Der Whiskey hat sich dadurch richtig geöffnet. Der Grundgeschmack des Roggen, den ich vorher noch mit Gurkenwasser betiteln musste ist um ein Vielfaches stärker ausgeprägt.
    Dieses Mal konnte ich das wirklich riechen und schmecken. Natürlich nicht überraschend, aber das Wasser nahm ihm natürlich auch die Schärfe und Sprittigkeit in Mund und Nase.
    Auffällig war auch, dass er mit Wasser im Mund eine heftige, fruchtige Süße hatte, die ich vorher so auch nicht bemerkt habe. Also wenn ich ihn so kennengelernt hätte, wäre mein 1. Urteil
    deutlich besser ausgefallen. Fand ihn heute dann richtig gut, wobei man sich an die Roggennote schon gewöhnen muss.


    Vorher habe ich mir das Tasting-Video von Herrn Lüning angeschaut und musste schon schmunzeln. Seine Eindrücke (heftige Würze in Nase und Mund, tolle Vanille und Karamell, im Mund total "mild und mellow")
    deckten sich so gar nicht mit meinen Eindrücken. Wobei das nicht das 1. Mal wäre. Auf der anderen Seite muss man erwähnen, dass er Würze ausdrücklich als Würze des Roggen und nicht Würze des Fasses meinte.
    Ich wiederum meinte mit Würze die typischen Eichennoten, die mir bisher bei allen Bourbons um die Ohren geflogen sind. Wenn man diesen Geschmack/Geruch des Roggen als Würze bezeichnen möchte, ok, dann ist da
    in der Tat eine Menge, zumindest mit etwas Wasser.

    @SpaceTrucker: Dass der Whisky mit Sauerstoff reagiert, ist mir schon bewusst. Wobei ich nie hinterfragt hab, was da chemisch genau passiert, insofern schon mal danke für die Ausführungen. Das war vielleicht etwas ungünstig ausgedrückt oben. Ich war nicht überrascht, dass er sich verändert hat, sondern wie er sich verändert hat. Habe es auch schon mehrfach gehört/gelesen, dass beim rauchigen Whisky die Balance durchaus ins Negative kippen kann Richtung teerig. Für meinen Geschmack war der Laphi auf jeden Fall besser geworden statt schlechter.

    Wenn Dir der Bullit Rye nicht schmeckt, dann stell ihn weg und trink etwas anderes.

    Ähm ja, ist klar. Ich picke mir aus meinem kleinen Whiskyschrank sicher nicht die Sachen raus, die mir nicht schmecken. ;)
    Gleichwohl, vor allem aus Neugier, wird es noch ein weiteres Mal den Bulleit geben, dann aber mit Wasser.

    Geschmack verändert sich. Deiner und der des Whiskeys.

    Auch das stimmt. Sehr erstaunt war ich vor kurzem über einen Dram Laphroaig Quartercask aus einer Flasche, die seit über einem Jahr offen ist und bei der sich der Füllstand bei ca. 10cl befindet.
    Der war so süß und mild, kein Vergleich zur neuen Flasche, bei dem einen der medizinische Rauch umhaut.
    Der eigene Geschmack steht natürlich auch nicht still, aktuell tendiert er primär in Richtung rauchige Islay-Whiskys, aber ab und zu passt auch ein Bourbon dazwischen.
    Dass mir der Bulleit in einem Jahr plötzlich schmeckt, bezweifle ich dennoch stark. :D

    War das dein erster Rye-Whiskey, d.h. ist das eher nicht deine Art Spirituose oder magst du speziell den Bulleit Rye nicht?

    Eine spannende Frage, die ich mir jetzt selbst auch schon gestellt habe. Ja, es war der erste Whiskey auf Roggenbasis.
    Von daher kann ich nicht genau sagen, ob mir Ryewhiskey als spezielle Art nicht liegt oder ob es jetzt nur den von Bulleit betrifft.
    Ich tippe aber stark auf letzteres, wenn man im Netz so liest, wie Ryewhiskeys häufig beschrieben werden.

    Trotzdem würde ich, Stand heute, auch empfehlen nicht zu viele Flaschen aus dem niedrigeren Preissegmenten zu kaufen. Vor allem nicht ganze Flaschen. Man will anfangs viel probieren. Und dann landet man scheinbar unweigerlich bei anderen Whisk(e)ys. Und hat dann 10-12 Pullen rumstehen, die leider nicht magisch leer werden und ja trotzdem viel Geld gekostet haben...

    Dem schließe ich mich an! Diese Erkenntnis hatte ich auch schon vor einer ganzen Weile, gleichwohl hab ich den Fehler (siehe Beitrag oben) nun doch mal begangen. ;)

    Ich hatte mir jetzt mal den Bulleit 95 Rye gegönnt für 17,99 € - leider ein heftiger Fehlkauf, meinen Geschmack trifft er nicht.
    Im Vergleich zu den Bourbons in meinem Regal (Maker's Mark, Jim Beam Signature 12y, Knob Creek 9y, Four Roses Single Barrel, Elijah Craig 12y)
    fehlt ihm leider die Süße, die Würze, die Vanille - stattdessen riecht man bzw. rieche ich tatäschlich Gurkenwasser und Klebstoff.
    Im Mund dann dasselbe Erlebnis wie in der Nase und mit seinen relativ geringen 45 % sehr scharf und sprittig.
    Jetzt hab ich hier noch 0,66l von, die vermutlich für Cocktails herhalten müssen.

    Oben wurde auch von Bushmills gesprochen. Ich bin ein großer Freund des 16 und 21 jährigen Bushmills - mit einem Aber. Beide haben leider zu wenig Volumenprozente. Wenn es die mal mit 46 oder 48 gäbe, ich glaube dann wären das echte Highlights. Aber bei 40 fehlt einfach irgendwo die Kraft, obwohl beide eine enorme Aromenfracht mitbringen.

    Ich glaube, da hast du Recht. Beim relativ neuen Steamship Sherry Cask war das auch direkt mein erster Gedanke, dass der ruhig ein paar Umdrehungen mehr haben dürfte.


    Den Bulleit 95 Rye gibt es heute übrigens für 17,99 € für Primekunden. Ich hab ihn einfach mal geordert - bin gespannt.

    Das mache ich vielleicht mal, wenn mein EC alle ist... Aber derzeit konsumiere ich extrem wenig Whisk(e)y...

    Geht mir aktuell auch so, der Konsum ist eigentlich auf nahezu null heruntergefahren. Daher hatte ich auch noch keine Muße die Ardmore Port - FT ein Angriff zu nehmen
    und habe sogar zuletzt ein paar geschlossene Flaschen verkauft.


    Beim Bulleit Rye lese ich relativ häufig "Gurkensalat" bzw. Gurke im Allgemeine bei den Geschmacksbeschreibungen, das hat mich bisher abschrecken lassen. ;)

    Klar, deshalb schrieb ich ja "die Supermarktware von...". Im Supermarkt gibt es ja gewöhnlich nur den White Label, Black Label und irgendwelche Honig-, KIrsch-, Apfel-... Panschereien.

    War jetzt gar nicht konkret auf dich gemünzt, sonst hätte ich dich zitiert. Bzw. war es eher eine Zustimmung. :)
    Nur haben diese beiden (und eigentlich auch Johnnie Walker durch ihren Red Label) ja schon einen gewissen Ruf - darum ging es mir.
    Beispielsweise den Jim Beam Signature Craft (12y) oder von Jack Daniel's den Gentleman Jack sowie den Single Barrel findet man (bei uns?) in den größeren Supermärkten in der Regel auch.
    Die etwas anderen Vertreter von Jim Beam gibt es dann wohl in der Tat nur in Fachläden (Knob Creek, Baker's, Booker's, Basil Hayden's).


    Einen Rye habe ich mir auch noch vorgenommen irgendwann, schiele da aber eher auf den Knob Creek Rye.

    Ich hab in der Tat auch einige günstige Iren hier, die im Tenor alle sehr ähnlich und wirklich sehr mild sind, wohl durch die dreifach Destillation (Tullamore Dew, Tyrconnell, Jameson, Kilbeggan, Greenore). An die mag ich eigentlich aktuell gar nicht mehr ran. Richtig gut finde ich Bushmills. Selbst der günstige 10jährige ist schon ein guter Alltagsdram, der 16jährige ist unglaublich komplex durch seine 3 Fasstypen. Der 21jährige wartet hier noch auf seinen Einsatz. :)
    Sehr lecker fand ich zuletzt auch den Redbreast 12y Caskstrength sowie den Redbreast 21y!


    Bei den Bourbons bin ich noch nicht so weit vorgedrungen, aber man sollte Jim Beam und Jack Daniels nicht auf deren Billigprodukte begrenzen. Meine Favoriten bisher dennoch Knobcreek 9y gefolgt von Elijah Craig 12y.

    Auf den Portwood bin ich extrem heiß, aber ich würd ihn lieber mal probieren als gleich ne ganze Pulle zu kaufen.

    Soll ich dich schon mal unverbindlich vormerken für eine Flaschenteilung? ;)
    Hast Recht mit dem TC, war mir entfallen. Ich glaube, ich habe ihn damals sogar nur deswegen mitgenommen, weil es hieß, er würde preislich anziehen...

    Bei den beiden und dem Triple Wood ist man nur leider mit dem 2-3 fachen Preis dabei, die müssen sich (für mich) mit ganz anderen Hausnummern messen können. Kenne ich aber nicht, vielleicht können sie es ja.

    Ähm, als ich die beiden Armore gekauft habe, lagen die preislich eng beiander. Ich staune gerade über die Onlinepreise (bei beiden :D).
    Der Legacy lag um 25 €, der TC kostete 28 €. Der TC passt auch ganz gut in die 30 € Region. Wenn es Richtung 50 € geht, wird es vermutlich eng für ihn im Vergleich.

    @SpaceTrucker: Ich wollte deine Meinung nicht in Frage stellen, denn die Wahrnehmung beim Whisky ist nun mal ausgesprochen subjektiv, sondern lediglich eine andere Meinung präsentieren.
    Auf deiner Skala bleibt er für mich eben beim "leicht rauchig" hängen. Bestenfalls im 1. Moment "klar rauchig", aber wie gesagt, der Rauch verfliegt bei ihm wahnsinnig schnell.
    Im Mund hat er meines Erachtens mehr Kraft und Süße als manch anderer 30 € + Standard (gerade die Speysider sind im Mund oft noch zurückhaltender und eindimensionaler).
    Aber wir sind uns zumindest einig: PLV passt (wobei ich wohl den Traditional Cask bevorzugen würde bei Ardmore. Den neuen Portwood konnte ich noch nicht probieren).

    Ardmore Legacy: Im Geruch deutlich rauchiger NAS Malt Whisky, der dann im Mund erst recht mild und etwas wässrig (alt ist er nicht), im Abgang aber dann wieder überraschend rauchig (dafür dass auf der Flasch "lightly peated" steht). Wenn man sagt, dass hier das geringe Alter eines leichten Single Malts mit ordentlich Rauch kaschiert werden sollte, dann liegt man vermutlich nicht arg weit daneben . Nachdem das aber durchaus ganz gut klappt und unterm Strich recht lecker ist, sowie gerade mal um 20€ kostet und zudem in einer sehr hübschen Dose/Flasche kommt, würde ich ihn als günstigen Einstieg in die Rauchwelt oder preiswertes Geschenk bedenkenlos empfehlen. 2.5/5

    Ich hab den Ardmore hier auch rumstehen, meine (natürlich vollkommen subjektiven) Wahrnehmungen weichen aber doch ein wenig ab: Zunächst empfinde ich ihn keinesfalls als stark rauchig (ich empfinde aber auch einen Ardbeg 10 z:b. nicht als sehr rauchig im Vergleich zu beispielsweise einem Laphi QC oder einem Port Charlotte). Er hat für mich nur eine leichte Rauchigkeit bzw. ist es ein Whisky, der mit etwas Zeit an der Luft nahezu den Rauch in der Nase verliert. Es dominiert vor allem eine bestechende Süße Richtung Honig und Vanille. Dasselbe gilt auch für den Mund, primär ist da Süße. Nicht komplex, zugegeben, aber diese Süße, die nur leicht von Rauch umgeben ist, gefällt mir sehr gut. Wässrigkeit konnte ich keine feststellen, auch nichts Metallisches aufgrund des vermutlich jungen Alters. Der Abgang ist dann in der Tat nochmal etwas rauchiger und vor allem pfeffrig. Das Zusammenspiel aus rauchigem und nicht-rauchigem Whisky (das ist ja gerade das Tolle daran) funktioniert wirklich prima. Schöne Süße + etwas Rauch.

    Heute in der Metro meinte der Spirituosen-Spezi, das die Brennereien immer mehr dazu übergehen, das Alter nicht mehr anzugeben. Das war seine Antwort auf meine Frage nach dem von @ode. oben so gelobten Glenlivet 18Y.
    Ist da was dran oder sind das nur preislich zurechtgebogene Sonderabfüllungen für den Massenmarkt? In der verfügbaren Auswahl waren schon einige Flaschen, wo keine Altersangabe vorhanden war...

    Es gibt wohl, mag man den einschläigen Seiten glauben, einen Trend zu den sogenannten NAS-Whiskys (No Age Statement). Bei der von dir genannten Destille Glenlivet ereilt dieses Schicksal z.B. den 12jährigen, der mittlerweile in den meisten Geschäften durch einen NAS namens "Founder's Reserve" ersetzt wurde. Letzterer kommt insgesamt ziemlich schlecht weg in den Bewertungen. Auch Taliskers Standard, der 10jährige, soll wohl nach und nach dem NAS "Talisker Skye" weichen.
    Ob dieser Trend wirklich groß ist, keine Ahnung. Und ob das wirklich problematisch ist, darüber besteht auch keine Einigkeit. Tatsache ist, dass es jetzt auch schon viele sehr gute (und auch teure) NAS Abfüllungen gibt (z.B. Talisker Storm / Talisker Port Rouighe, Glenmorangie Companta, Ardbeg Corryvreckan / Uigeadal , Aberlour A`bunadh, Laphroaig Triple Wood, und viele mehr). NAS bedeutet also nicht zwingend billig für Massenmarkt und auch nicht zwingend schlechtere Qualität. Manche Destillen gehen auch den Weg, dass sie ihren jungen Abfüllungen gleichwohl eine Altersangabe verpassen, weil sie es als Qualitätsmerkmal sehen (z.B. Glendronachs "The Hielan", 8 Jahre).

    Deinetwegen habe ich mir gestern abend auch noch mal einen Dram Lasanta eingeschenkt - 2. Chance sozusagen. ;)
    Aber ich bleibe dabei: mein Fall ist er nicht, obwohl ich das nicht so richtig begründen kann außer mit "schmeckt mir nicht".
    Ich denke, er ist mir zu für ein Sherry-Finish einfach viel zu würzig/kraftvoll.