Beiträge von Urbisan im Thema „29.12.2014-04.01.2015“

    Gestern gab es bei uns eine Partie #Historia zu Zweit plus drei Civbots.


    Für mich war es die zweite Partie auf die ich sehr gespannt war, da die Erstpartie bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterließ. IWdZ ist eins meiner - wenn nicht sogar das - Lieblingsspiel. Zivilsationsthema, viele Entscheidungen, Entwicklungen, lange Spieldauer.....so muss das bei einem Civspiel sein.


    Ganz anders kam da die Erstpartie Historia daher: Über die Abstraktheit wurde ja schon genug geschrieben, diese konnte ich dann auch bestätigen. Ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, dass ich irgendwelche Technologien entwickele oder eine militärische Streitmacht aufbaue die ich über die Weltkarte schicke und brandschatzen lasse. Dieser Eindruck bestätigt sich auch weiterhin und wird auch so bestehen bleiben.


    Als neutral hingegeben habe ich die Aktionsauswahl per Kartendeck erlebt. Deck(bau)elemente in Spielen mag ich grundsätzlich, bei Historia kann es jedoch vorkommen das eine bestimmte Aktion über mehrere Runden nicht verfügbar ist, da Sie "mitten" im Deck steckt. Die meisten Aktionen erlauben es die ältesten oder "jüngsten" Karten zurückzuholen. Natürlich gibt mir die Revolutionskarte die Möglichkeit mir eine bestimmte Aktionskarte rauszupicken, dennoch empfinde ich dies als recht blockierende Einschränkung in meiner Aktionsauswahl, aber das ist anscheinend gewollt.


    Die Ausbreitung auf der Weltkarte ist für die meisten der heutigen Civspiele ja schon fast eine Seltenheit, bei Historia gibt es diese. Warum man jedoch die Entwicklungsmatrix nicht etwas kleiner und die Weltkarte größer gemacht hat wissen wohl nur die Entwickler. Gerade wenn in einem kleinen Gebiet Punkteplättchen und Machtwürfel mehrerer Völker liegen kann das schon arg eng werden.


    Was ich bisher als thematisch sehr ansprechend empfunden habe ist, dass wenn ein Volk in Amerika startet und ein anderes in Europa, diese tatsächlich in der jüngsten Epoche dermaßen voneinander getrennt sind und keine Chance haben mit dem anderen Volk zu interagieren. Erst nach Erfindung der Navigation ergibt sich diese Möglichkeit. Thematisch Top.


    Zu diversen Unstimmigkeiten führte jedoch leider die Regel. Vieles wurde erst im Nachhinein in einer FAQ erläutert und so spielten wir auch gestern eine Dinge nicht korrekt. Ich hoffe das die nächste Partie weitesgehend fehlerfrei läuft. Positiv an den Regeln ist jedoch das diese insgesamt schnell verinnerlicht sind, da es so gut wie keine Sonderregeln einer Regel gibt und alles "logisch" aufgebaut ist. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich noch nie so schnell ein Civspiel erklären konnte und es so gut wie keine Rückfragen gab. Der Einstieg konnte daher schnell erfolgen. Dafür ein Lob!


    Nach der gestrigen Partie kann ich insgesamt aber ein überaus positives Fazit zu Historia ziehen. Die Abstraktheit bleibt, aber das Spielgefühl tröstet darüber hinweg. Die Konfrontation muss man mögen, die Möglichkeit das man von einem militärisch Stärkerem von der Weltkarte wegradiert wird ist dauerhaft da (und wird auch genutzt). Hier sehe ich vorerst auch noch das Balanceproblem zwischen Militär und Technologie. Ich hoffe das man dies durch die Promos (ich glaube das müssten die Civilizationgoals sein) etwas in den Griff bekommt. Die Spielzeit ist verhältnißmäßig kurz und summiert muss man sagen das (und auch das wurde oft gesagt) gerade durch die Abstraktheit das Spiel dermaßen elegant und "leicht" daher kommt, dass ich es zumindest wenn die Zeit knapper ist, ich es einem "großen" Civspiel vorziehen würde.


    Ein "Civ-Light-Game" (was die Spielzeit angeht) habe ich schon länger gesucht, mit "Nations" leider nicht gefunden, mit Historia allerdings schon.


    8/10.