Beiträge von MetalPirate im Thema „Pokerchips“

    Vorab: Bei einer Sammelbestellung würde ich nur mitmachen, wenn ich 100% von dem Vorschlag überzeugt wäre. Das bin ich derzeit nicht, wegen einer Liste von Kleinigkeiten. Das fängt an damit, dass mir persönlich der 18xx-Schwerpunkt zu stark wäre (bzw. die allgemeine Brettspiel-Eignung zu niedrig) und hört damit auf, dass im Vergleich zu professionellen Designs irgendwie doch noch was fehlt, auch wenn ich es nicht im Einzelnen immer benennen kann. Meine Befürchtung wäre, dass das Ergebnis dann doch nicht so befriedigend ausfällt, wie man das bei einer Investition von mehreren Hundert Euronen erwarten müsste. (Soll in keiner Weise agimas Leistungen schmälern, aber es wurde nach ehrlichen Meinungen gefragt.)


    Bezüglich Schrift: Der "Jupiter"-Schriftzug auf dem letzten Entwurf ist VIEL zu klein. Der ganze Chip wird nur 39 Millimeter groß. Das "Jupiter" ist dann vielleicht 7mm x 2mm groß. Das wird völlig unlesbar außer mit der Lupe. Eine Schrift mit hohem Schwärzungsgrad (wie Impact) macht die Sache nicht besser, ganz im Gegenteil. Das ist nachher ab 10cm Entfernung nur ein schwarzer Balken fürs Auge. Meine Tips wären: serifenlose Schrift, mittlere bis leicht erhöhte Stärke, nur Versalien (d.h. GROSSBUCHSTABEN) und ggf. den Zeichenabstand leicht (!) erhöhen. Wenn Arial nicht so ausgelutscht und langweilig wäre, wäre das gar nicht sooo verkehrt.


    Wenn ihr zusammen in der Summe 1000+ Euros in das Projekt investieren wollt, solltet ihr vielleicht auch darüber nachdenken, die 50-100 EUR zu investieren, um für eine Stunde die Arbeitszeit eines (Pokerchip-)Designers zu mieten. Viele der üblichen Custom-Chip-Läden vermitteln gerne den Kontakt zu solchen Leuten. Den würde ich dann auch mal fragen, wie realistisch überhaupt Fotodruck auf Pokerchips ist. Bei professionellen Chips sieht man eigentlich nie Fotos, sondern immer nur stilisierte Grafiken. Wenn bei den Profis die flächigen Farben das übliche Stil- und Gestaltungsmittel bei Pokerchips sind, dann würde ich mir zweimal überlegen, ob ich Chips mit Farbverläufen und Fotos für viel Geld in Auftrag geben sollte.


    Nochmal: Ich will das Ganze wirklich nicht schlecht machen. Aber bei soviel Geldeinsatz ist das Hinzuziehen eines Profis sicher nicht die verkehrteste Idee.



    EDIT: Wegen der Schriftgröße nochmal der Vergleich zu Warbears Bild http://www.unknowns.de/wbb4/index.php/Attachment/570-Chips-2-jpg/ : da steht über ein Viertel (!) des gesamten Umfangs gerade mal die 9 Zeichen "Iron Horse" (in Kapitälchen, das ist nicht so weit weg von den empfohlenen Versalien; dafür sollte man dann aber eine Schrift mit einem echten Satz Kapitälchen haben, nicht gefakte Kapitälchen durch Verkleinerung der Großbuchstaben). Vor dem "Iron Horse" ist noch irgendwas. Könnte ein kleines "THE" sein. Schon das ist kaum zu lesen. Vergleicht das mal mit den Schriftgrößen in Agimas Entwurf...

    Danke für die Klarstellung. Wenn ein breiter Konsens für viele Interessenten gesucht wird, kann (und muss) man anders über Geschmacksfragen diskutieren als wenn jemand seine Speziallösung nur für sich sucht. Im letzteren Falle hält man sich als außenstehender Tipgeber nämlich besser mit allem zurück, was über das rein handwerkliche Element hinausgeht. :)


    Wenn wir jetzt bei Geschmacksfragen sind: Bist du auf die Avalon-Hill-inspirierte Farbwahl festgelegt? Sollen es primär 18xx-Pokerchips sein oder allgemeine Brettspiel-Pokerchips (so wie im ursprünglichen Thread mal diskutiert)? Wieviele und welche Kompromisse würdest du machen, um die Abnehmerzahl zu steigern?


    Bitte nicht von der direkten Art der Frage stören lassen und auf gar keinen Fall als persönlichen Angriff werten. Was du hier bisher an Entwürfen präsentiert hast, ist bewunderswert. Aber diese Fragen werden sich in diesem Thread noch stellen, wenn das Thema "Sammelbestellung" nun auch von dir als Designer aufgegriffen wurde. Ich spreche diese kritischen Fragen lieber gleich offen aus als dass sie unausgesprochen bleiben und jeder sich seine Antwort reininterpretiert, die ihm am besten gefällt. "Konsensfindung und Sammelbestellung in/aus Internet-Foren" hört sich oft wesentlich leichter an als es in der Realität dann ist...

    Ich glaube, hier ist inzwischen ein hohes Niveau erreicht, wo es im wesentlichen um persönlichen Geschmack geht. Da kann man nur noch bedingt weiterhelfen. Mir persönlich gefallen die letzten Farben jetzt nicht so toll; mir wären die Standard-Pokerchip-Farben (-> Entwurf vom letzten Freitag) allemal lieber, aber wer Pokerchips nur für sich macht (bzw. machen lässt), der soll's so machen, wie's ihm am besten gefällt. Wenn ich Agima richtig verstanden habe (sonst möge er mich korrigieren), geht's ihm nicht um eine größere Sammelbestellung, sondern um von ihm selbst für ihn selbst gebastelte Chips incl. kreisrundem Ausstanzen. Das heißt: ein Haufen Arbeit, selbst wenn man nur die Herstellung und gar nicht das Design mitrechnet. Sowas muss man genau so machen, wie man es für richtig hält.


    Im Übrigen muss ich mich korrigieren (Aussage vom letzten November aus diesem Thread):

    Versuch mal eine gut aussehende hochwertige Pokerchip-Serie zu finden, die Werte von 1, 2, 5, 10 und 20 hat. Das wäre für Brettspiele ideal, aber das gibt's irgendwie nicht. Die Pokerfraktion kennt fast nur die Abstufung 1-5-25-100


    Das ist nicht mehr ganz richtig. Bei ebay (hier)gibt's mittlerweile einen Händler, der Keramik-Chips mit den Werten 1,2,5,10,20,50,100,200,500 anbietet. Leider gefallen mir persönlich die Chips nicht so gut, dass ich dafür die doch recht hohen Kosten von Keramik-Chips bezahlen würde. Trotzdem könnte das für den einen oder anderen Leser dieses Threads interessant sein. Eine Auktion von Chips mit Brettspiel-geeigneten Werten gibt's außerdem (hier) bei ebay.


    Ich persönlich nutze weiterhin meine Sammlung aus ersteigerten/nachgekauften Keramik-Pokerchips (dieses Typs), wobei ich für Spiele, die mit wenig Geld auskommen, in letzter Zeit auch oft die Metallmünzen von Viticulture/Tuscany benutzt habe. Die Lösung, mit der ich 100% zufrieden bin, habe ich auch noch nicht gefunden.

    @Agima : Die Farben passen so besser. Weniger eindeutig als die Farbwahltips sind ein paar Detailkritiken, mit denen ich jetzt um die Ecke komme...

    • Größe, rein technisch: Pokerchips, die dafür vorgesehen sind, mit Aufklebern (auch: Labels, Inlays) beklebt zu werden, haben einen in der Mitte versenkten Bereich. Dieser hat einen Durchmesser von 1 inch, seltener 1.25 inch. Das sind ~25mm bzw ~31mm. Aufkleber für sowas gibt's, findet man in Etikettenhandel.
    • Größe, praktisch Konsequenz: 25mm bzw 31mm ist nicht viel. Das, was auf dem Monitor noch gut aussieht, wird dann in der Praxis schnell zu klein. Das gilt insbesondere für die Zahlenwerte (Fachterminus: Denominationen).
    • Ich finde sowieso die extreme Betonung auf das Eisenbahnbild nicht ganz glücklich. Ja, es soll für 18xx sein, verstehe ich schon, aber es ist kein Bild zum An-die-Wand-Hängen, sondern ein praktischer Gegenstand zur Nutzung als Spielgeld. Von daher sollte die Zahl im Vordergrund stehen und nicht das Eisenbahnbild -- und schon gar nicht der Namen der jeweiligen Eisenbahn. Man bezahlt immer noch 10 Geld und nicht einen Caledonian.
    • Die Gestaltung der Zahlenwerte (weiße Schrift mit schwarzer Outline direkt auf den Chip geklatscht) wäre mir ein bisschen zu langweilig und unauffällig. Die gehen zu sehr unter. Nach den Zahlen sollte man nicht suchen müssen, die müssen ins Auge springen. Die Zahlensind das eigentliche wichtige, funktionale Element; das Bild ist "nur" Deko.
    • Rückseite würde ich wie Vorderseite machen, da bin ich ganz bei Herbert. Macht die Sache für Ungeübte wesentlich einfacher. (Gleich zwei mögliche Missverständnisse: zu ähnliche Rückseiten unterschiedlicher Chips werden als gleiche Chips wahrgenommen, während die Vorder- und Rückseite des gleichen Chip als unterschiedliche Chips angesehen werden kann. Verwirrung vorprogrammiert.)
    • Nur mal so als Idee: Schon mal an Keramik-Chips gedacht? Da kannst du die vollen 39mm der Pokerchips ausnutzen. Vielleicht kriegt man über das Forum auch eine Sammelbestellung mit genügend Stückzahl hin, damit es finanziell im Rahmen bleibt.


    Du bist mit deinen Designs auf einem sehr guten Weg, aber ich würde folgendes ausprobieren:

    • Lokomativnamen an den unteren Rand statt oben. Bildunterschrift wirkt natürlicher als Chip-Überschrift. Schwarze Schrift auf eigenem gelbem Banner ist arg dominant, aber wenn du das unbedingt willst, dann mach es so. Deine Chips.
    • Zahlenwert dafür nach oben und ein Stück größer. Dafür würde so ein gelbes Banner vielleicht gut passen (das Banner dann natürlich weniger lang und dafür höher sein müsste). Eventuell auch anders farblich absetzen / hervorheben.
    • Lokomotive ein bisschen kleiner, damit Platz für eine größere Zahl bleibt. Zahl auf die Lokomotive drauf schreibt (wie bei deinem 1000er Entwurf) würde ich unbedingt vermeiden.


    Mit diesen Anmerkungen gehe ich dann schon eher in den Bereich des persönlichen Geschmacks. Letztendlich sind's deine Chips und du musst entscheiden, was dir gefällt. Trotzdem geht's nicht nur um "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht". Meine Design-Philosophie ist durch hobbymäßige Beschäftigung mit Industriedesign und viel Typographie sehr deutlich nutzerorientiert. Bei Nutzgegenständen (und Spielgeld ist sowas!) geht's weniger um künstlerische Selbstverwirklichung als um praktische Nutzbarkeit, und da insbesondere für den, der zum ersten Mal Kontakt damit hat. Wie würde so jemand sich mit den Chips zurecht finden? Ich kann eine solche Design-Philosophie nur empfehlen, auch wenn der Designer dann beim künstlerischen Aspekt ein paar Kompromisse machen muss.

    Schöne Chip-Entwürfe! Ich würde bei der Farbgebung allerdings empfehlen, sich an die üblichen Farben bei Pokerchips zu halten. Wer Poker- oder Casino-Chips kennt, findet sich dann leichter zurecht (und bei den anderen ist's egal, die stört's nicht, weil sie die Farbzuordnung eh von null auf lernen müssen). In den USA ist das meines Wissens sogar offiziell genormt, so dass sich bestimmte Zuordnungen von Farben zu Werten einfach als Standard etabliert haben. Üblich sind:

    • 1er - grau
    • 5er - rot
    • 10er - blau
    • 25er - grün -- Für Brettspieler nicht unbedingt relevant, da man eher 20er möchte. Die 20er sind WIMRE in der Norm gelb vorgesehen, aber so unüblich, dass da einfach keine etablierte Standards da sind
    • 50er - orange -- übliche Farbzuordnung, aber 50 ist kein allzu verbreiteter Wert
    • 100er - schwarz
    • 500er - violett
    • 1000 - gelb

    Bei den genannten Werten würde ich insbesondere bei 5ern (rot), 100ern (schwarz) und 500ern (violett) nicht ohne triftigen Grund von der Quasi-Norm abweichen. Bei diesen Werten sind fast alle anderen Chips gleich und wenn man davon abweicht, bringt das nur unnötige Verwirrung.

    Die Diskussion um aufgedruckte Werte wundert mich ein bisschen [...]


    Wenn ich das mitgelieferte Spielgeld durch eigenes ersetze, dann erwarte ich, dass ich mich an allen Bereichen verbessere, sonst könnte ich auch gleich das mitgelieferte Geld benutzen. Zumindest mal zählen alle Negativpunkte stärker und wenn man erst Zuordnungen von Farbe zu Wert lernen soll, dann ist das auf jeden Fall negativ zu sehen. Nicht dass man das nicht schaffen würde; dass man das innerhalb weniger Minuten drauf hat, glaube ich sofort. Aber ich will's einfach nicht lernen müssen und auch nicht meinen Mitspielern zumuten müssen, wenn ich (hohe) zweistellige Eurobeträge für Pokerchips ausgebe.

    Ich habe diese hier:
    http://www.pokershop.de/Pokerc…Casino:::120_121_176.html
    Diese Serie finde ich sehr elegant, ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Pokerchips.


    Dazu habe ich 98% passende Chips mit Werten 1, 5, 10 und 100, die ich mal bei ebay ersteigert habe. Wichtig, weil 1er und 10er es beim Pokershop normalerweise nicht gibt (außer als Custom Design). Die ersteigerten Chips haben das gleiche Design, aber mit "DPM"-Logo darauf. Heißt wohl Deutsche Poker Meisterschaft, da waren sie wohl ursprünglich mal im Einsatz. Das zusätzliche Logo stört nicht und zusammen hat man fast alles, was man braucht, vielleicht bis auf 2er, die manchmal schon praktisch wären.

    Okay, dann gebe ich meinen Senf dazu zum Thema Vor- und Nachteile von Pokerchips und Mindestmenge für Umsteiger. Von mir aus kann's ein Mod gerne in einen eigenen Thread verlagern; ich würde diese Idee unterstützen, will aber jetzt dafür keinen neuen Thread starten.


    Zuhause sind zwar ~400 Keramik-Chips diverser Werte im schönen Holzköfferchen (teils ebay, teils Neukauf). Aber wenn man ehrlich ist, würden 20x 1er und 20x 5er für die meisten (Euro-)Spiele schon ausreichen. Ggf noch 10 höherwertigere Chips dazu (wird wohl meist auf 25er rauslaufen) und man kann schon bei 95% der Spiele das Spielgeld in der Schachtel lassen. Die Brettspiele, die als kleinste Geldeinheit nicht 1 nutzen, sondern in 10ern oder 100ern rechnen, kannst du an einer Hand abzählen (bei uns in nennenswerter Einsatzhäufigkeit nur Navegador und zur Not könnte man auch da noch sagen, dass jeder Chip das zehnfache vom aufgedruckten Wert zählt). Spiele, bei denen das Verhältnis zwischen größtem und kleinstem Geldwert größer als 20 ist, fallen mir auf Anhieb außer 18xx, Planet Steam (?) und Monopoly keine ein. Diese Beispiele tendieren alle (auf unterschiedlichem Niveau...) Richtung Wirtschaftsspiele, bei denen Geld Selbstzweck ist und nicht Mittel zum Zweck Siegpunktgenerierung. Wer viel in dieser Richtung macht, kommt mit 40-50 Pokerchips dann nicht aus.


    Ansonsten hat man bei der "Basisausstattung" aus 20x 1er, 20x 5er und 10x 25er zusammen 50 Chips mit Gesamtwert von 270 Geldeinheiten. Das schon wesentlich mehr als bei den allermeisten Brettspielen, auch wenn da die Stückelung idR etwas feiner ist, u.a. mit 2ern. Was durchaus Vorteile bietet und leider ist genau das das Problem mit Pokerchips. Versuch mal eine gut aussehende hochwertige Pokerchip-Serie zu finden, die Werte von 1, 2, 5, 10 und 20 hat. Das wäre für Brettspiele ideal, aber das gibt's irgendwie nicht. Die Pokerfraktion kennt fast nur die Abstufung 1-5-25-100 (mit einzelnen Ausnahmen, aber nie so komplett, wie ich's gerne hätte, und individuelle Anfertigung ist mir dann doch zu teuer bei 300+ Chips Mindestmenge). Dazu sind Pokerchips gerne knallbunt, mit blöden Aufschriften wie "Poker" oder "Casino" versehen, die Zahlenwerte sind für meinen Geschmack meist viel zu klein und halbnackte Frauen oder ähnliches brauche ich auf meinem Spielgeld dann auch nicht.

    Billige Plastik-Pokerchips fühlen sich nur solange gut an, bis man mal Keramik-Pokerchips in der Hand hatte. ;)


    Die Clays, auf die viele Poker-Leute schwören, finde ich für Brettspiele nicht so toll. Unter anderem deshalb, weil sie in der Regel viel zu bunt sind (auch und vor allem am Rand).

    50Stk. mit Wertaufdruck für 3,99 € das ist wirklich billig. Ich hab mir diese hier gekauft. Von 1er - 5000er.


    "Billig" ist das passende Stichwort hier. So fühlen sich diese Plastikteile dann auch an. Liebe Leute, wieviel Geld gebt ihr für Spiele aus? Wieviel Prozent eurer Spiele brauchen Spielgeld (wer möchte, darf es auf die Wert 1, 5 und 10 (20) einschränken). Dann kann man sich auch mal gescheite Keramik-Pokerchips leisten. Ich habe es irgendwann mal gemacht und bereue es keine Sekunde.