Lustig - wir sind gerade auch dabei, eine Auswahl für unsere "Spielebox" im Urlaub zu treffen.
Da die Spiele meistens im Rucksack reisen dürfen (müssen), wurden anfangs Spieleboxen neu beladen und dann in 1L-Zip-Tüten verpackt. Mittlerweile sind wir auf wasser- und staubdichte, durchsichtige Tuperboxen mit Clip-Verschluss auf allen 4 Seiten umgestiegen. Braucht keine Tüte, bleibt dicht, ist stabil und geht nicht von selbst auf.
Da wir meistens zu zweit unterwegs sind, musste auch alles zu zweit optimal funktionieren. Mehrspieler-Tauglichkeit optional.
Bisher hatten wir dabei:
- San Juan: gut, wird aber mit der Zeit etwas langweilig. Haben wir in einem 3-wöchigen Trip mit Zelt "totgespielt", seitdem kam es nur noch einmal auf den Tisch. Aber gut in nem 2-Personen-Zelt mit 1.20m Breite spielbar
- Blue Moon: immer 4 Völker mitgenommen, kein Deckbau. Bleibt eigentlich immer interessant, hängt aber n bissl von der Völkerauswahl ab (manche sind sehr geradlinig, davon nicht zu viele mitnehmen). Auch gut im Zelt spielbar.
- Race for the Galaxy: hat San Juan abgelöst, nur Grundspiel ohne Erweiterungen. Bleibt interessant und ist auch noch gut im Zelt spielbar
- Dungeoneer: der beste Karten-Dungeoncrawler, den ich kenne. Wenn man abends nen Tisch oder eine ausreichend grosse (und windstille!) ebene Fläche zur Verfügung hat sehr gut und ne schöne Abwechslung zu den ganzen Aufbauspielen. Im Zelt nicht mehr spielbar.
- Space Hulk - Todesengel: braucht zum Spielen relativ viel Platz und eigentlich auch nen Tisch, im Zelt sehr schwierig. Grösstes Problem ist aber, dass es sich relativ schnell abnutzt. Gut als schweres Koop für Zwischendurch zuhause am Tisch, aber zum Mitnehmen trotz kleinem Packmass nicht ideal.
- Rune Age inkl. Erweiterung: eine Box, zig verschiedene Spielvarianten. Wenn Gewicht und Packmass nicht soooo wichtig sind und wir wissen, dass definitiv Tische zur Verfügung stehen werden, dann wird dieses Spiel interessant. Brutal schweres Koop-Szenario (aber machbar). Erweiterung ist absolut essentiell.
- Café International: klein, leicht, nett. Für zwischendurch ganz unterhaltsam.
- Gosu: sehr klein, sehr leicht, einfache Regeln, sehr hoher Wiederspielwert. Allerdings auch sehr gnadenlos - wenn der Gegner eh schon am Boden liegt, nochmal das Messer reinstechen. Und rumdrehen. Dann noch nachtreten. Zug beenden. Meine Frau hat dagegen gestimmt, dass es diesmal mit auf Reisen geht. Geht auch im Zelt.
Als "Standard" hat sich bei uns mittlerweile die Kombination aus Race for the Galaxy und Dungeoneer herauskristallisiert, bei Nummer 3 sind wir noch nicht fündig geworden.
Unsere Spieleaufbewahrungsbox ist mit den beiden Spielen eben erst zum Teil gefüllt, ein drittes hat noch Platz. RftG ist ein schönes Engine-Building-Spiel, das jedesmal anders ist. Dungeoneer ist für ein Kartenspiel schön episch und hat auf Hütten schon den einen oder anderen ungläubigen Blick (und Kommentar: "...ja, und jetzt hetze ich dir den Vampir auf den Hals..." "Kein Problem, mein Krieger hat nen Kriegshammer, mit dem hau ich den locker zu Brei..." "Und des auf der Hüttn...") geerntet (allerdings: es gab auch durchaus sehr neugierige Blicke und Kommentare: "Das ist ja mal n cooles Spiel, wo kriegt man denn sowas??? Wie funktioniert das? Kann man das auch zu mehreren als 2 spielen?").
Der Versuch, diese beiden Spiele mit einem Koop abzurunden (Space Hulk Todesengel) schlug fehl, der Wiederspielreiz von Space Hulk Todesengel war nach 1,5 Wochen etwa weg.
Die brutale PvP-Variante (Gosu) hat auch nicht so gut funktioniert. Man ärgert sich mal mehr, mal weniger, aber man ärgert sich. Und das jeden Abend ist auf Dauer etwas anstrengend. Kommt aber natürlich immer drauf an, wie gut man damit umgehen kann, wenn man wiederholt beim Spielen eins reingewürgt bekommt.
Der neue Versuch für diesen Urlaub: Ascension. Mal sehen, wie gut das funktioniert und wie gut es die beiden anderen Spiele ergänzt.
Edit:
Glory to Rome war auch schon mit dabei, die knallbunte englische Variante. Das Spiel wäre an sich gut geeignet, aber zumindest diese Version ist NICHT outdoor-tauglich. Die Karten biegen sich bei Sonneneinstrahlung, dass es nicht mehr feierlich ist. Je intensiver die Einstrahlung, desto schneller geht es - und leider scheinen sich die Karten auch nicht dran zu "gewöhnen".