Beiträge von Schlamuscle im Thema „Spiele blind kaufen...“

    Aktuell verkaufe ich Agricola und 1775. seit die beiden Spiele wissen, dass sie verkauft werden heulen sie die ganze Nacht. Sind beide richtig traurig und verstehen die Welt nicht mehr. Sie finden mein Verhalten herzlos und möchten zu einem besseren Menschen kommen, der sie nicht so enttäuscht, mehr Empathie hat und sie wie richtige Spiele behandelt...


    Ähnlich verhält es sich bei meinem Archipelago. Es ist zwar noch nicht offiziell, aber ich denke, dass wir uns trennen müssen. Ich muss gestehen: wir hatten einen One-Night-stand! Aber Archipelago will mehr, viel viel mehr als das. Eine Nacht reicht ihm bei weitem nicht, auf Archipelago muss man sich richtig einlassen. Aber ich glaube nicht, dass ich zu mehr bereit bin. Und natürlich hat Archipelago so eine Ahnung! Seither würdigt es mich keines Blickes mehr, zieht sich ganz tief ins Schneckenhaus seiner Schachtel zurück. Dabei liegt es doch an mir und nur an mir, liebstes Archipelago. Vielleicht auch ein klitzekleines bisschen daran, liebstes Archipelago, dass du einen zu hohen Anspruch hast. In einer ganz wundervollen Welt hätten du und 1775 sich eventuell mal gehörig über oberflächliche "Player" "austauschen" können. Aber wie gesagt, das wäre eine ideale Welt. Vermutlich läuft alles auf eine schmutzige Trennung hinaus, bei der es, wie immer in solchen Fällen, ums liebe Geld geht.

    Blind kaufe ich nur die Bücher von Dan Simmons und Stephen King. Auch wenn mich "Der Berg" von Dan Simmons ein wenig enttäuscht hat und meiner Meinung nicht an die Qualität von "Terror" reicht. Weil wenn ich mich zu viel informieren würde, wüsste ich schon zu viele Handlungsdetails und das entdeckende Lesevergnügen wäre vorbei.


    Und genau das ist für mich der Grund, Spiele auch blind zu kaufen. Je weniger ich über ein Spiel im Vorfeld weiß, umso mehr freue ich mich auf das Unboxing und umso heißer bin ich auch darauf, das Spiel auf den Tisch zu bringen und zu sehen, wie es sich spielt. Aufs Brettspielen gemünzt wäre das somit - wie du es schön beschrieben hast - das entdeckende Spielevergnügen! Das habe ich früher, vermutlich auch in Ermangelung von Infos, viel öfter gemacht. Ergänzend dazu ist es bei Erweiterungen zu Brettspielen, die ich besonders schätze, so, dass ich sie ausschließlich blind kaufe. Von der nächsten Innovations-Erweiterung kenne ich nur den Namen und weiß schon jetzt, dass ich sie alsbald möglich in die Sammlung aufnehmen muss.


    Auf der anderen Seite lädt die "Flut" an Informationen zu einem anderen Entdeckungsvergnügen ein. Ich habe diese Woche gleich zwei Kickstarter-Projekte gebackt und damit meine Kickstarter-Aktivität auf 3 erhöht.
    Bei Progress: Evolution of technology war es eine Mischung aus dem Rahdo runs through-Video und dem "verlorenen" Preisausschreiben auf BGG. Um dort mit möglichst vielen Stimmen im Wettbewerb vertreten zu sein, hatte ich das Regelwerk überflogen. Und beides zusammen, Gameplay-Video und Regelwerk, haben mich davon überzeugt, das Spiel zu backen, für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich nicht gewinnen sollte ;) . Hat der Wettbewerb also genau das erreicht, was er erreichen sollte.
    Bei "Forge War" war es erneut das Video von Rado runs through UND die spielbare Online-Version, die zwar hier und da ihre Macken hat, aber sehr wohl gezeigt hat, wie fantastisch dieses Spiel ist bzw. sein wird, wenn es auf dem Tisch aufgebaut ist. Besser kann man einem potenziell interessierten Käufer gar nicht vermitteln, was ihn erwartet!