Beiträge von PzVIE im Thema „Zeitschriften zum Thema Spiele“


    Weder habe ich ein REINSTES noch ein STILVOLLENDETES deutsch eingefordert. Ist schon witzig, dass wenn man auf Schreibstil hinweist, immer sofort SUPERLATIVE gefordert werden. Das habe ich nie vertreten. Wenn es denn für dich so ist, dass es dir ausreicht, wenn man den Spielablauf beschreibt und einen kurzen Kommentar dranhängt - na wunderbar, dann nimm dir die tollen "Rezis" á la Brakus daher. Mir reicht das nicht - und das hat weder etwas mit "stilvollendet" noch mit "Reinstes" zu tun.


    Ohje, scheinbar ist meine Formulierung etwas anders bei Dir angekommen, als ich dachte/wollte - sorry, ich wollte Dich keineswegs persönlich angreifen sondern nur meine Meinung dazu darlegen.

    ... SNIP ...


    "Ich schreib' auch!"


    ist für mich zur Zeit ein bisschen schwierig, weil ich das Gefühl habe, dass sich Momentan alle Welt dazu berufen fühlt "Rezis" zu schreiben ohne wirklich schreiben zu können. Ich fühle mich überflutet von "Rezis", die für mich oft keine sind - ... SNIP ...


    Wie bei allem in der heutigen Zeit gibt's eine gewissen Reizüberflutung, stimmt!


    Allerdings gehe ich an die Sache anders heran: Mich interessiert ein Spiel, also gehe auf BGG ins Forum, filtere die Rezis heraus und sortiere sie nach Thumbs. Wenn das ein bekanntes Spiel ist, sind da eventuell ein paar Seiten dabei, ich such' also die heraus, die die meisten Thumbs haben und/oder die, deren Rezensenten ich kenne. Bei Exoten oder Nischenprodukten gibt's oft nur ein oder zwei davon. Nehmen wir ein halbwegs neues Spiel her (soweit ich mitgekriegt habe ist Lewis & Clark momentan neu und "hot"): 8 schriftliche Rezis auf BGG. Das ist überschaubar und innerhalb von 15, 20 Minuten habe ich gewusst, das ist kein Spiel, das ich mir ungespielt kaufen werde.


    Um auf Dein Argument "ohne wirklich schreiben zu können" einzugehen: die Quintessenz, die ich aus einer Rezi heraus haben möchte, ist der ungefähre Spielablauf und ein paar Sonderheiten (wenig/viel Glücksfaktor"/Interaktion; Brauchbarkeit des Spielmaterials, etc.). Ob das jetzt reinstes und stilvollendetes Deutsch (oder Englisch) ist, ist mir in diesem Falle relativ wurscht (ich vermute wohl, dass mein alter Englischlehrer meine englischen Rezis durchaus zerpflücken könnte). Aber wenn ich die Informationen krieg' die ich brauche ("Must Have" "Interesting" oder "Crap"), reicht mir das völlig aus! :)

    Entscheidender ist, dass da Zeit rein fließen muss, für die Recherche. Solche Themen wollen in der richtigen Tiefe erforscht werden, damit da viel zusammenkommt. Das ist mit einem entsprechendem Budget über verkaufte Exemplare deutlich besser reinzuholen als über eine Blog.


    Jein. :)
    Man findet im Netz immer wieder (bzw. erstaunlich oft) verdammt gute Artikel von Hobbyspielern. Die Zeit, die dazu notwendig ist um die enstprechenden Recherche durchzuführen bzw. Erfahrung aufzubauen ist reine Freizeit in der man halt sein Hobby ausübt. Und als Dank sind denen ein paar "Thumbs up" genug. Wenn ich ein Spiel 40 oder 50 Mal gespielt habe, wird es ein "professioneller" Rezensent schwer haben, diese Erfahrung zu toppen ... besonders, wenn der Artikel in spätestens einem Monat in Druck gehen soll ....

    Es ist immer noch ein Unterschied, ob irgendjemand in einem Blog schreibt oder ob ein ausgebildeter Journalist einen fundierten(!) Artikel schreibt. Letzteres lese ich lieber, aber für letzteres möchte der Journalist vermutlich auch eine Bezahlung haben. Und diese lässt sich wohl am ehesten über eine Zeitschrift wie die Spielbox generieren. (Reine Mutmaßung meinerseits.)


    Da stelle ich einmal eine Frage in den Raum: wieviel der Spielbox-Schreiber (und Schreiber sonstiger Brettspielzeitschriften) sind ausgebildete Journalisten?
    Ich hätte gemutmaßt, die meisten sind auch nur Geeks mit einem Talent zu Schreiben ...

    Außer der Spielbox lese ich eigentlich nur noch C3I - das Hausmagazin von GMT. Da findet man Designer Notes, Spielvarianten, zusätzliche Scenarios und ab und zu historische Artikel. Ist aber auf englisch und ausschließlich über GMT Spiele. Den guten, alten General gibt's ja leider nicht mehr ... :(


    Ich glaube, das Magazin für Spiele an sich hat sich überlebt - im Zeitalter des Internet ist das gedruckte Medium als reiner Informationsträger überholt; die Spielemagazine z.B. verkaufen sich heute hauptsächlich über Gimmicks: Spiele im Heft und Promokarten (die ganzen Sammelkartenmagazine in meinem FLGS sind alle in Folie und mit irgendeiner Karte drinnen). Ehrlich gesagt, ohne diesen Add-ons und Gimmicks würde ich weder die Spielbox noch das GMT Magazin mehr kaufen. Alles, was ich über ein Spiel wissen will, finde ich sowieso auf BGG im Internet. :)