Beiträge von Warbear im Thema „Zwei interessante Projekte bei Kickstarter: Shipwright of the North Sea und Province“

    Aber ab was ist denn ein Microgame? Im Netz gibt es dazu diverse Meinungen, aber keine eindeutig anerkannte Definition. Einig ist man sich wohl nur darüber, dass ein Microgame sich über die Schachtelgröße, die kurze Zeitdauer, den Umstand komplexere Sachverhalte in einem einfachen und gut spielbaren Mechanismus abzubilden sowie teilweise über den Preis definiert. Aus diesen Diskussionen geht aber nicht hervor, dass das Material nur 16, 20, 25 oder x Bestandteile haben darf.


    Der Begriff "Micro Game" dürfte höchstwahrscheinlich 1977 von der Firma Metagaming kreiert worden sein.
    Die haben damals eine Serie von 22 Spielen unter dem Label Metagaming Micro Games ins Leben gerufen: http://www.boardgamegeek.com/w…gaming_Microgames_series#
    Ihre Definition von Micro Games findet man unter dem genannten Link.
    Ich besitze alle 22 Spiele der Serie, und ich habe auch schon einige davon gespielt (allerdings im letzten Jahrtausend :) ).


    Die #1 der Serie war Ogre: http://www.boardgamegeek.com/boardgame/5206/ogre ,
    das gerade als Kickstarter-Projekt in einer DeLuxe-Version neu aufgelegt wurde: https://www.kickstarter.com/pr…20/ogre-designers-edition


    An diesem Beispiel kann man die Diskussion, was ein Micro Game sein soll, gut aufhängen.
    Definiert man Micro Game über den Preis und/oder die Schachtelgröße/Platzbedarf, dann wäre die Ogre-DeLuxe Version kein Microgame, obwohl es grundsätzlich dasselbe Spiel ist wie das Original.
    Definiert man Micro Game über die Anzahl der Komponenten, dann wäre auch die Ogre-DeLuxe Version ein Microgame, obwohl es eine riesige Schachtel hat und fast 13 kg wiegt.