Beiträge von Onkel Ollo im Thema „20.01.-26.01.2104“


    CC Mediterreanean und CC Pacific befinden sich auch in meinem Besitz. Besonders mit Letzterem verbinde ich viele abwechslungsreiche Gefechte, das aus meiner Sicht eine tolle Ergänzung zu CC Europe darstellt. Auch das nächste Battlepack klingt spanndend. Der Deutsche liefert sich u.a. Gefechte mit dem Britten am Trafalgar Square. Sachen gibt´s, die gibt's gar nicht...

    Bei mir kam in den zurückliegenden zwei Wochen auch das eine oder andere Spiel auf den Tisch. Aus aktuellem Anlass verwurste ich meine Eindrücke im aktuellen Wochen-Thread:


    Band of Brothers: Screaming Eagles
    Ein CoSim auf Squad-Level Ebene mit vergleichsweise wenigen Regeln, dass sich im Wesentlichen der Zeit nach der Landung der Alliierten in der Normandie widmet. Unsere letzte Partie lag schon eine Weile zurück, aber jetzt sollte es nochmal probiert werden...
    ... in die Regeln fanden wir uns schnell wieder rein. Jeder Spieler hat abhängig von dem gewählten Szenario eine bestimmte Operationsreichweite. Diese gibt an, wie viele Einheiten man aktivieren darf/ muss bevor die Gegenseite wieder dran ist. Dann bewege ich meine Einheiten über den Spielplan und versuche, die Missionsziele zu erreichen. Ganz pfiffig ist die Ausführung der Befehle gelöst. Solange die Moral in der Truppe gut ist, werden die Befehle in der Regel ausgeführt. Sind die Einheiten jedoch verletzt oder aber in Schwierigkeiten, kann es passieren, dass die Jungs nicht das machen, was man wollte. Soweit so gut. Allerdings fiel uns bereits nach wenigen Runden (wieder) auf, wie aus unserer Sicht wenig intuitiv die Feuergefechtsregeln angelegt sind: würfeln, addieren, subtrahieren, vergleichen mit Wert x, dann nochmal vergleichen mit Wert y. Gerade mit dem ewigen vergleich dies, vergleich das konnten wir nicht warm werden. Dazu kommt, dass das Spiel nur wenig Flair hat. Es wirkt unerheblich, ob man sich in der Normandie befindet oder irgendwo in Belgien. Die Einheiten sehen alle gleich aus. Es gibt keine Anführer.
    Fazit: Ein Squad-Level CoSim mit teils originellem Regelansatz aber leider ohne Charm, Atmospäre und Abwechslung. Inzwischen ist ja auch der Nachfolger "Ghost Divison" im Handel erhältlich und da wurde an den Regeln und den Einheiten-Werten geschraubt. Vielleicht wird das Spiel dadurch intuitiver?


    Combat Commander: Europe
    Wie lange ist es her, dass CC: E auf dem Tisch war? Jahre möchte ich meinen. Aber aufgrund der vernichtenden Niederlage von BoB: SE haben wir es wieder ausgepackt, ein einfaches Szenario aufgebaut und angefangen. Was soll ich sagen? Es spielt sich einfach besser! Es macht Spaß, Karten auf der Hand zu haben und seine Kartenhand zu optimieren, um seine Einheiten in Position zu bringen. Die Zufallsereignisse geben dem Spiel Abwechslung und Unterhaltung. Ein Scharfschütze hier, ein sich ausbreitender Brand dort, wechselnde Missionsziele innerhalb eines Einsatzes.
    Fazit: Ein Klassiker der CoSims und jetzt wiederentdeckt! Da habe ich mich doch gleich um "CC: Resistance" und "CC: Fall of the West" bemüht.


    Kingdom of Heaven
    Ein card-driven-CoSim von MMP, dass die Kreuzzüge behandelt. Auch das lag bereits einige Monate ungespielt in meinem Regal. Jetzt aber war es soweit und wir haben uns an das erste Szenario gemacht. Für eine echte Bewertung zu früh, aber wir haben unseren Spaß gehabt und gehen es in den kommenden Tagen erneut an. Die Christen und deren Verbündete landen in Konstantinopel an und starten ihren 1. Kreuzzug Richtung Jerusalem. Schon nach dem Aufbau ist klar, die Kreuzzügler müssen mit dem Personal auskommen, dass eingetroffen ist. Keine Verstärkungen weit und breit. Die Muselmänner sind verstreut in diversen Städten des Nahen Osten und stellen für sich keine wirklich Bedrohung für die Eindringlinge dar. Offene Feldschlachten sind zumindest in diesem 1. Szenario nicht die Lösung für den Muselmann. Aber er hat ja noch seine Festungen, in die er sich zurück ziehen kann. Und die Kreuzzügler müssen eben eine Anzahl von Siegpunkten erringen, die es nur über die Einnahme von Städten zu verbuchen gibt. Hier kommen wir zu dem neuen und sehr spannenden Element von KoH. Die Spielkarten mit den das Spiel gesteuert wird, ähnlich wie bei Paths of Glory oder Hannibal, haben noch eine weitere Funktionsweise. Sie können auch für Belagerungszwecke oder die Verteidigung der Städte eingesetzt werden. Dazu wird dann der jeweilige Textteil der Karte aktiviert. Das können so unterschiedliche Ereignisse sein, wie der Bau bestimmter Belagerungsmaschinen, eine Hungersnot oder eine erfolgreiche Blockade. In unserer Partie stand der Christ mit einer äußerst schlagkräftigen Armee vor den Toren Damascus. Die Lage der eingeschlossenen Bürger war hoffnungslos. Fällt Damascus und ist der Christ in der Lage mit annähernd gleicher Stärke weiter zu ziehen, um siegpunktebringende Städte wie Jerusalem einzunehmen, dann ist der 1. Kreuzzug erfolgreich. Aber es kam anders. Eine Epidemie, durch den Muselmann via Karte ausgespielt, raffte die Armee dahin. Glück für die Bürger von Damascus, dass die Epidemie sich nicht hinter die Tore der Stadt ausbreitete. Die Kreuzzügler waren zwar noch stark genug, um Damascus in einer der kommenden Runden einzunehmen, aber die Truppen war inszwischen so sehr geschwächt, dass die Streitmacht eben nicht mehr ausreichte, um weitere Städte einzunehmen.
    Fazit: Der Spielplan ist leider nur aus Pappe und die eine oder andere Tabelle oder Armeebox hätte noch Platz finden können. Die Spielkarten sind von guter Qualität und die Abbildungen mehr als gelungen. Die Regeln sind eingängig genug, wenn man Paths of Glory o.ä. kennt. Und die Belagerungen bereichern das Spiel, um einen neuen, spannenden und schwer kalkulierbaren Faktor. Großartig! Ich freue mich auf den 2. Kreuzzug.


    Russian Railroads
    Es kommt gar nicht so oft vor, dass Spiele sieben Mal und mehr bei uns auf den Tisch kommen. Bei RRR ist das anders. Am Freitag habe ich die erste Partie in 4er Besetzung erlebt. Zwei Neulinge waren dabei. Und auch diese waren begeistert.
    Fazit: Keine echten Neuerungen bei diesem Spiel: Arbeiter einsetzen, Arbeiter auswerten, Siegpunkte abtragen, Arbeiter einsammeln und wieder von vorne. Aber all das, macht es so perfekt. Stets stellt man fest, wo man noch in seinen Aktionen besser hätte agieren können, wie man seine Strategie noch effektiver umsetzen könnte. Auch wenn es der eine oder andere anders sieht. Die Atmosphäre kommt dabei nicht zu kurz. Planwirtschaft und Technokratie dringt durch alle Poren. Für mich ein Meilenstein und bereits heute ein Klassiker von morgen. Und das in jeder Besetzung.