Beiträge von malzspiele im Thema „Rezensionsseiten Pro & Contra“

    Hallo Nils,


    Ich schreibe ehrenamtlich im Namen der Aiblinger Zockerbande Spielempfehlungen in regionalen Familienmagazinen. Diese komplette Seite in einem solchen Magazin wird gemäß deren Mediendaten mit einen zu zahlenden Werbewert von 2.500 € ausgewiesen. Damit dürfte ich heuer den Verlagen eine Werbefläche im Wert von 20.000€ verschafft habe.


    Deine Aktivitäten außerdem des Webs sind mir durchaus bewusst, und ich finde sie gut. Aber ich sprach ja ausschließlich von Rezi-Webseiten. Und deren Nutzun für die Verlage dürfte wirklich marginal sein.


    Ciao
    Stefan

    Hallo Marcus,


    dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben.


    1.) Brauchen wir noch mehr Spielereziseiten?


    Wirklich brauchen dürften wir keine mehr. Aber ich finde Vielfalt in dieser Hinsicht sehr positiv. Je mehr ernstzunehmende Meinungen zu einen Spiel verfügbar sind, umso besser.


    2.) Was macht eine gute Seite aus?


    Für mich vor allem der Schreibstil - das zeichnet beispielsweise die Herren Heinecke und Bartsch aus. Aber auch die Auswahl der rezensierten Spiele, die möglichst dicht an meinem "Geschmack" liegen sollte, somit also ein absolut subjektives Kriterium. Alternativ hilft hier auch eine möglichst umfassende Auswahl (siehe BGG oder H@ll 9000), wenn sie denn übersichtlich präsentiert wird.


    3.) Was fehlt euch speziell im deutschen Rezi-Markt?


    Eigentlich nichts. Vielleicht noch ein paar mehr Journalisten, die vernünftig schreiben können.


    4.) Was könnt ihr mittlerweile nicht mehr sehen?


    Spielerezensionen, die zu einem großen Teil aus Texten der Pressemitteilung oder der Spieleseite des Verlage bestehen, dann eine umfassende Zusammenfassung der Spielregel mit allen Details anschließen, und schließlich ein kurzes und gehaltloses Fazit ziehen. Wer meint, über Spiele schreiben zu wollen, der soll auch schreiben. Nicht kopieren. Und der soll auch eine eigene Meinung haben.


    5.) Wie schätzt ihr die Erfolgschancen neuer Seiten ein (Erfolg = Mehrfach-Nennung bei Umfrage wie jetzt auf Spielbox)


    Gering. Aber das stört mich nicht. Ich schaue regelmäßig in rund 20 Seiten und picke mir meine Spiele- und Themen-Rosinen heraus.


    6.) Wie relevant muss eine Seite sein, um einen Nutzen für die Verlage zu haben?


    Einen messbaren Nutzen hat eine solche Seite bestenfalls im Vielspielerbereich, also dort, wo wir uns tummeln. Das ist aber nur ein kleiner Teil des Marktes. Die großen Stückzahlen und somit Umsätze werden in Bereichen generiert, in denen kaum ein Kunde jemals auf eine der Top 3-Seiten gegangen ist. Insofern kann ich jeden Verlag gut verstehen, der keine Rezensionsexemplare herausgibt.


    Ciao
    Stefan



    [Disclaimer: Ich veröffentliche auf meiner Seite regelmäßig Rezensionen und Meinungen. Allerdings habe ich noch nie ein Rezensionsexemplar erhalten oder angefordert. Meine Meinung kann ich so viel unabhängiger äußern.]