Beiträge von Countrysidepop im Thema „Glasstrasse Meinung erwünscht...“

    zunächst einmal:
    mein geschmack zu den großen rosenbergspielen, die ich kenne, fällt unterschiedlich/polar aus.


    AGRICOLA : große spielekunst. immer wieder, unvergänglich.
    LE HAVRE : ich mags gerne.
    MERKATOR : furztrockenes brot. never ever anymore.
    ORA ET LABORA : arbeit statt spiel, hinfort damit!
    CAVERNA: noch nicht gespielt, doch ich habe nichts gegen ein AGRICOLA 2.0. und zwerge mag ich auch.


    GLASSTRASSE:
    tausche-x-gegen-y-und-baue-gebäude. soweit, so bekannt, so auch okay. aber: der grüne milchshake macht das spiel. ein eleganter kartenkniff mit unterschätztem zockerelement. zwei produktionsräder, die sich denkinhaltlich in beide richtungen bewegen lassen: produzieren und die produktion absichtlich blocken, um andere ressourcen und deren wertigkeit nicht zu verlieren. dazu eine kurze, knackige spieldauer, die einen zu komprimierten und konzentrierten entscheidungen zwingt. was andernorts rosenbergisch ausufert, wird hier zur zeitklemme. ein gutes spiel, in der mitte zwischen dem seelenlosen, mathematischen MERKATOR und dem wegweisenden, genialen AGRICOLA. appendix: ich gehöre nicht zur gattung derer, die krampfhaft das neue zur prämisse erklären, sondern freue mich auch an der autorensache, alt bekanntes neu zu mischen und sich und andere spielsportskamerden zu zitieren - ehre der zunft! der GLASSTRASSE ist irgendwie beides gelungen. den spielenobelpreis wird es nicht bekommen. dafür hat es meine sympathie. keep on playing.