Wenn ich an die letzten Spielekäufe zurückdenke, dann war Olympus in Ordnung und Quarantine auch, sowie Duell im Flesental. Aber zurück zur Lords of Waterdeep Erweiterung:
Grundspiel + Skullport : Zu dritt gespielt. Die Korruptions-Marker brachten eine neue Ebene ins Spiel, weil man immer entscheiden musste, ob man gierig ist, aber eben Korruption nimmt oder eben sich mit wenig begnügt. Insgesamt kamen auch mehr Intrigen-Karten als sonst ins Spiel und diese Karten hatten schon heftigere Auswirkungen als im Grundspiel, weil man jetzt auch Aktionsfelder mit Korruption verseuchen kann.
Wir hatten im Spielverlauf alle Korruption unter uns aufgeteilt bzw dann durch Gebäude aus dem Spiel genommen, deshalb wollte in dieser Spielphase auch niemand mehr Korruptions-Aktionen nutzen, weil die 10 Minussiegpunkte waren da abschreckend genug. Später kamen einige Gebäude ins Spiel, um Korruption wieder loszuwerden, die auch intensivst genutzt worden sind. Zudem ging ein Run auf die Intrigen-Karten los, weil wir uns da auch Karten erhofften, um Korruption abwerfen zu können.
Mein Fazit: Egal ob man das Grundspiel schon kennt oder nicht, Skullport bringt durch die Korruption mehr Bewegung ins Spiel und eine Partie läuft nicht immer so gradlinig wie im Grundspiel, da man sich eben darum kümmern sollte, Korruption zu vermeiden (und trotzdem kein Tempoverlust zu erleiden) oder bis zum Spielende wieder durch Gebäude oder Intrigenkarten wieder loszuwerden.
Grundspiel + Undermountain : Zu zweit gespielt. Die drei zusätzlichen Aktionen von Undermountain bringen eigentlich nur mehr Vielfalt aber keine neuen Elemente dazu. Man hat eben schlicht mehr Aktionsfeld-Auswahl, wobei die gebauten Gebäude schlicht besser waren als die Undermountain-Aktionsfelder und deshalb eher selten genutzt worden sind. Neu sind auch Questen, die 40 Siegpunkte bringen, aber entsprechend viele Abenteurer und Geld benötigen. Aber übermächtig sind die keineswegs, weil in der selben Zeit könnte man auch mehrere kleinere Questen erledigen, die dann eventuell noch Zusatz-Siegpunkte oder diverse andere Vorteile bringen können.
Dazu kommen Intrigenkarten, die Abenteurer auf einzelne Aktionsfelder verteilen lassen. Blöd nur, dass davon eher die Mitspieler als man selbst profitiert, wenn man nicht zweifach im Waterdeep Harbor vertreten war und somit zweimal hintereinander zum Zug kommt. Deshalb lohnt sich umso mehr, eigene Gebäude zu bauen, um zumindest so die Mitspieler dahin zu locken, um zumindest den Besitzer-Bonus abgreifen zu können. Bei den Questen fällt auf, dass einige davon einen optionalen Bonus bieten, wenn man zu dem Zeitpunkt noch bestimmte Vorbedingungen erfüllen kann.
Mein Fazit: Undermountain bringt nur mehr von den bekannten Spielelementen und variiert dadurch den Spielablauf, weil eben einiges neu wirkt und ist. Das Spielprinzip bleibt aber gleich, nur werden mehr Intrigenkarten gespielt, da es solche neu gibt, die mehrere solcher Karten ziehen und direkt ausführen lassen. Dadurch wird das Quest- und die passenden Abenteurer-Sammeln ein wenig aufgelockert. Wer das Spiel noch nicht kennt, der braucht Undermountain nicht. Für Veteranen bringt es allerdings einen zusätzlichen Mehrspielwert, weil es Spass macht, die neuen Questen und Intrigenkarten zu entdecken.
In Zukunft würde ich wohl eher die Skullport-Erweiterung vorziehen oder gleich beide Erweiterungen zusammen nutzen. Von Undermountain alleine hatte ich mir mehr erwartet, als "nur" das gute Niveau des Grundspiels zu halten. So oder so hat sich die Erweiterung aber gelohnt und für mich die Langzeitmotivation gesteigert, das Spiel auch zusammen mit Erstspielern erneut auf den Tisch zu bringen, während das Grundspiel alleine für mich schon ein wenig langweilig wurde auf Dauer, weil ich die meisten Gebäude und alle Karten schon kannte.
Cu / Ralf
PS: Wie ist Eure Spielerfahrung mit beiden Erweiterungsmodulen zusammen?