Beiträge von Gead im Thema „Umgang miteinander...“

    Liebe Duellanten!

    Zunächst mal finde ich die angeführten Punkte zum Umgang miteinander wichtig und schließe mich Sankt Peter vom Grundsatz her an. Ein paar Facetten sind mir (an dieser Diskussion und bei vielen anderen in der Vergangenheit) noch aufgefallen, die ich gerne loswerden möchte.

    Als Schreiberling und in der Szene aktiv bin ich noch nicht allzu lange; mitlesen tue ich dafür schon wesentlich länger. Und es ist schon ein großer Unterschied, sich "in den Wind zu stellen" (auf einer schattigen Waldlichtung im Morgengrauen) und dabei vielleicht zum Gespött zu machen. Sachlich und leidenschaftslos(er) zu bleiben, ist als Außenstehender nämlich deutlich einfacher. Doch gerade die Leidenschaft (für das Hobby Spielen oder auch den Beruf Spieleautor, Redakteur etc.) ist doch das Reizvolle daran: mitspielen, sich duellieren! Jetzt mal eine ganz allgemeine Behauptung, ohne Gewähr auf absolute Gültigkeit: Wenn ein Spiel langweilt (und so auch eine Diskussion), dann wird das als Verschwendung von Lebenszeit empfunden. Denn Spielen ist Lust, Leidenschaft und Lebensfreude. Darüber diskutieren idealerweise auch. Manchmal kann (oder sollte) es nicht schaden, etwas "Pfeffer" einzustreuen - oder Ironie. Mann, ist doch "nur" ein Spiel ... legt an
    Wenn man spielt, können allerdings nicht nur die Meinungen auseinandergehen, auch die Emotionen können sehr unterschiedlich sein. Meist gibt es einen Gewinner und oft sogar mehrere Verlierer; Spielen ist Auszeit von der Realität (mit ihrem Ärger und ihren Problemen), aber gleichzeitig kann sie darauf vorbereiten und Training sein (für die Verschiedenartigkeiten und Seltsamkeiten des menschlichen Miteinanders in Beruf, auf Lichtungen und anderswo).

    Für manche IST Spielen die Realität! :king2:

    Es ist hier von professioneller Distanz die Rede. Selbstverständlich kann es hier (und in anderen Foren) unterschiedliche Gründe dafür geben, sich aktiv in Diskussionen einzumischen, oder besser: einzubringen. Seinen Standpunkt bzw. die Absicht kenntlich zu machen, kann im Zusammenhang sicher hilfreich sein. Ich gebe aber zu bedenken, dass gerade auch der Spieler - viel mehr als bspw. der Leser bei Büchern - ein unverzichtbarer Mit- und Gegenspieler ist: In der Entwicklungsphase eines Spiels (dann ist hier eben vom Prototypen die Rede) am meisten; aber genauso in der Startphase eines "fertigen" Spiels (wenn es gerade in Essen vorgestellt wurde); und nicht zuletzt nach Jahren gemeinsamen Spielens (und Weiterentwickelns). Dabei begegnet man sich - als ideale Spieler, Autoren, Redakteure und andere Spielemenschen - auf Augenhöhe. Distanz empfinde ich da persönlich eher als Arroganz (von oben herab). Professionell ist für mich: Wenn Kritik geäußert wird, versuche ich zu verstehen, warum. Genauso bei Verbesserungsvorschlägen oder Lob. Der "Spieler" hält ja auch keine Distanz zum Objekt seiner Begierde und Leidenschaft, warum sollte er es auch; und warum sollte es also der Autor tun?

    Wenn der Umgangston zu scharf wird, oder Kritik missverstanden wird, dann würde ich mir wünschen - und versuche dies selbst auch immer wieder (leider nicht immer erfolgreich) -, mäßigend zu wirken. Eine Entschuldigung, so gut und simpel, ist oft die bessere Antwort. Oder eine Auszeit (wie hier von einigen zu lesen); die bringt einen wieder auf den Boden und weckt die Lust auf ein neues Spiel und die Diskussion darüber im Morgengrauen. In diesem Sinne:

    Ausgeschlafene Grüße
    Gead