Zitat
Original von widow_s_cruse
meine Begründung - Wer Jahre lang am Brett trainiert, sich gegenüber den Mitspielern Vorteile herauszuarbeiten, um dem Spielziel zu genügen, wird dieses erlernte Verhalten vielleicht auch im sozialen Umfeld anwenden.
Interessanter Ansatz, unabhängig davon, ob man die Meinung teilt oder nicht oder ob wir die überhaupt so verstanden haben, wie Du die meintest. Meiner Meinung vernachlässigt die Begründung aber einen Aspekt: Die soziale Komponente.
Weil jedes Mehrpersonen-Spiel ist auch immer ein Zusammentreffen der verschiedenen Charaktere am Spielbrett. Da gibt es welche, die Mitspieler nur als notwendiges Übel hinnehmen, damit ein Spiel für sie funktioniert und fordern deshalb ein gewisses Spiel-Niveau ein, weil es nur um das Spiel an sich gehen soll. Da gibt es ebenso welche, die das Spiel eher als Medium für soziale Interaktion sehen, wo das Spiel an sich zweitrangig wird, solange man sich untereinander vergnügen kann am Tisch. Und ganz sicher viele Schattierungen davon und Intentionen, die ich nicht aufgezählt habe. Und ganz viele unterschiedliche Erwartungshaltungen, die dabei aufeinander treffen und irgendwie vereinbart werden wollen, damit das Spiel als Spiel eine gemeinsame Basis hat und funktionieren kann.
Wird man sich freiwillig auf Dauer Rahmenbedingungen, durch die Eigenarten der Mitspieler gegeben, aussetzen, die einem nicht gefallen bis extrem stören? Dann müsste das Spiel an sich schon eine Menge kompensieren, um das aufzuwiegen. Deshalb wage ich die These, dass zu egoistische Spieler auf Dauer eher Solo-Spiele spielen werden (müssen) - aus Mangel an Mitspielern.