Gestern, am Donnerstag, kam endlich wieder Lancaster auf den Tisch. Es war meine 2. Partie, und ich habe schon damit gerungen, ob ich es nicht vertauschen möchte. Nun, definitiv nicht. Ich mag das Spiel einfach. Das Prinzip des Worker-Placement mit verschiedenen Stärken ist erfrischend Anders, und da man auch mit Knappen verstärken kann (die geheim sind) ist nicht alleine mit den Rittern Alles gesetzt. Dazu noch der Dreh, dass verdrängte Ritter ihre Knappen weggeben müssen und nicht wieder auf die Hand bekommen, gibt dem Ganzen noch den Dreh, dass das Verdrängen nicht ENDLOS stattfindet.
Siegpunkte kann man auf viele Weisen holen; das ist auch immer schön.
Und schliesslich tolles Material rundet das Spiel ab.
Ich habe übrigens eine (wie sich herausstellte sehr gute!) Änderung am Material vorgenommen: Anstatt der Papp-Plättchen mit Haken und Kreuz zum Abstimmen, habe ich für jeden Spieler einen roten und einen grünen Holzwürfel beigelegt. Das ist viel besser zu handhaben, ist intuitiv (grün = ja, rot = nein) und beim Zählen auch logisch: Meine Stimmen sind die Anzahl der Würfel, nicht die Anzahl der Würfel plus 1 (Pappplättchen). Kann ich nur empfehlen, funktioniert klasse!
Und danach gab es (endlich mal wieder) Die Speicherstadt. Meine Freundin und ich finden das Spiel ja klasse, aber es hatte sich schon ein wenig abgespielt. Da es nun aber mit Kaispeicher eine Erweiterung gibt, haben wir diese gleich mal ausprobiert.
Ursprünglich hatte ich die Vermutung, dass die Erweiterung sich nicht gut mit dem Hauptspiel ergänzt. Insbesondere die neue Mechanik, nämlich die an der Seite platzierte Kartenreihe zum Bieten, erschien mir sehr "aufgesetzt" und unpassend.
Aber ich habe mich da eindeutig getäuscht! Diese Kartenreihe sorgt nun dafür, dass der Startspieler nicht mehr einen ganz klaren Nachteil hat. Bei dem Bieten/Setzen auf diese Reihe hat er nämlich die erste Wahl, was oftmals sehr lukrativ ist (wenn dort zum Beispiel an oberster Stelle die Bank liegt!). Damit wird aus dem Nachteil auch ein Vorteil, so dass es sich die Waage hält, was Vor- und Nachteile angeht. Sehr schön gelöst!
Die neuen Karten machen das Spiel deutlich interessanter, gerade die Aktionskarten bringen oftmals neue Möglichkeiten ein, die mir sehr gut gefallen. Dabei sind die Illustrationen stimmig und die Karten auch nicht ZU kompliziert. Sehr schön!
Ein echtes Schmankerl sind natürlich die Metallmünzen, die sehr schön geworden sind! Wobei ich mich natürlich frage, wieso ein "kleines" Spiel wie Die Speicherstadt eine doch eher teure Ergänzung in Form von Metallmünzen erhält, während die "großen" und erfolgreicheren Spiele von Eggert, wie zum Beispiel Cuba keine Münzen bekommen. Auf besonderen Wunsch des Autors? Ist Die Speicherstadt ein Lieblingskind vom Verlag? Keine Ahnung... Schön sind sie jedenfalls...