Beiträge von LemuelG im Thema „26. 3. - 1. 4. 2012“

    Am Wochenende ein paar Spiele mit Freunden:


    Mammut von Queen Games zu dritt. Wir verteilen unsere steinzeitliche Jagdbeute, die nun aber ausgerechnet in 31 ziemlich primzahligen Teilen daherkommt, also per se nicht gut teilbar ist. Daher müssen die einzelnen Anteile so lange hin- und hergeschoben werden, bis keiner mehr etwas an seinem Anteil auszusetzen hat. Eine Aktion kann nur ein Mitspieler ausführen, der gerade keinen Anteil hat. Er hat dann die Wahl, den kompletten Rest, den die anderen in der Mitte belassen haben, an sich zu nehmen und damit die Verteilung zu beenden, wenn jeder mindestens 1 Plättchen abbekommen hat, oder aber einem Mitspieler alle seine Beuteplättchen abzunehmen und (das stellt sich schnell als der Clou am Spiel heraus) eines davon in die Mitte zurückzulegen - nur welches?!?!?! Das ganze Verteilen kann durchaus etwas dauern, wenn ein Mitspieler dabei zu gierig ist und die Mitspieler den zu großen Batzen Plättchen für Plättchen reduzieren müssen, oder auch ganz schnell gehen, wenn die Bescheidenheit vorherrscht und der letzte lacht. Je nachdem, welche Beute man abgegriffen hat, macht man dann Punkte, und nach spätestens 5 Runden ist aus die Maus. Das ist in Summe ein sehr gelungenes Familienspiel mit einer etwas anderen Art von Grübelfaktor. Abgeschlagen scheinende Spieler haben die Chance, schnell das Blatt zu wenden. Gern wieder.


    Agricola mit NL-Deck zu fünft. Nach langer Zeit mal wieder, mit dem angeblich Getreide- und Gemüselastigen NL-Deck. Kann ich für mich nicht bestätigen, hatte keine einzige Karte, die in diese Richtung ging. Von der Stärke her scheint mir das NL-Deck heterogener als die Standarddecks ... und wie so oft lagen die wirklich tollen Karten nur bei den anderen. So musste ich in dieser Partie zum ersten Mal überhaupt eine Bettelkarte nehmen. Bitter ... Die krass lange Spielzeit zu fünf war eine Erinnerung daran, weshalb Agricola in so großer Runde eigentlich nie auf den Tisch kommt.


    2x Schwarz Rot Gelb zu fünft. Ein Konzentrations- und Kognitions-Spiel ... auf jeder Karte steht das selbe Farbwort in einer von diesem abweichenden Druckfarbe, und zwar ein bis fünf Mal. Ausgehend von einer Startkarte muss nun jeder möglichst schnell eine Reihe aus 7 weiteren Karten anlegen, wobei jeweils benachbarte Karten in keiner der beteiligten Farben (beide Farbworte und beide Druckfarben) und auch nicht in der Zahl der Farbworte auf den beiden Karten übereinstimmen dürfen. Fehlerfrei packt das auf die Dauer keiner, aber unsere Logik-Queen war noch munter und somit absolut unschlagbar. Aber das ist definitiv ein Spiel, das manche Spieler hassen werden wie die Pest. So auch ein Mitspieler bei uns.


    Dice Run zu fünft: Ein ganz hübscher US-Import. Reihum schicken die Spieler einen Berg verschiedenfarbiger Sechsseiter auf ein aktionskartengetriebenes Wettrennen, in dem es zwischenzeitlich 4 Wertungen gibt. Je nachdem, wie ob das eigene Wertungskriterium häufiger in der Spitzengruppe auftaucht als die der Mitspieler, gibt es Siegpunkte. Ist letztlich ein Glücksspiel, da es keinen Handmanagementmechanismus außer dem Ausspielen von Karten gibt. Insofern ist die Spielidee (Würfelwettrennen mit unterschiedlichen Zielen) wesentlich reizvoller als die letztliche Umsetzung. Aber hier kann man sicherlich Varianten erfinden (etwa eine offene Kartenauslage, aus der man wählen kann), die das Spiel noch um ein Vielfaches interessanter machen.


    Time's Up! zu fünft. Ja, unsere Mitspieler waren skeptisch, sehr sogar. Aber wir alle, unabhängig wie gut wir gespielt haben, hatten einen Mordsspaß dabei. Die selben 40 Namen in der ersten Runde ganz normal zu erklären, in der zweiten eingeschränkt auf genau 1 erklärendes Wort und genau 1 Rateversuch, und in der dritten Runde auf nur pantomimische Erklärung und genau 1 Rateversuch, kann spielrundenabhängig einfach so kuriose Situationen ergeben, dass das Spielvergnügen für alle Beteiligten gigantisch ist. Hilfreich sind dabei natürlich Mitspieler, denen es nichts ausmacht, sich zum Affen zu machen und auch mal über sich selbst (mit-) zu lachen. Ich kann mir aber auch Runden vorstellen, in denen Time's Up! gar nicht funktioniert.


    2x 7 Wonders zu fünft als Absacker. Immer wieder nett. Ich hab es ausnahmsweise mal ohne grüne Karten probiert, hat aber nicht geklappt. Notierungswürdig die gigantischen 75 Siegpunkte mit dem Koloss von Rhodos (B-Seite) in der ersten Partie. Solche Punktzahldimensionen (und das ohne ersichtliches Versagen der direkten Nachbarn, zu denen ich zählte) hatte keiner von uns bisher zu Gesicht bekommen.


    Am Sonntag dann noch Steam zu fünft in der Basisversion. Die drei Neulinge, darunter ich, waren sehr angetan von diesem Eisenbahnspiel. Allerdings hatten wir die Stärke des schnellen Lokomotivenausbaus via teurem Bonuskärtchen unterschätzt, und so stand die Siegerin eigentlich schon nach 3,5 von 7 Runden fest. Dennoch ein sehr reizvolles, taktisch geprägtes Spiel mit vielen Feinheiten ... faszinierend, wie viele Punkte ein erfahrener Spieler durch gutes Platzieren von durch andere mitzubenutzenden Strecken machen kann. Hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft auch mal die Expertenversion, in der der aggressive Lokomotivenausbau dank Unterhaltskosten so krass nicht funktionieren dürfte.

    Zitat

    Original von Spielphase
    Montag gabs ein Live Rollenspiel: Andy auf der Autobahn, schön immer knapp am Fahrverbot vorbei. Und dann um 00:59 Uhr der Touchdown. Jetzt gibt es Fabian, der meine Kinderspielsammlung in den nächsten Jahren wohl drastisch anwachsen lassen wird.


    Mit anderen Worten: Herzlichen Glückwunsch dem Herrn Papa und der Frau Mama zum Stammhalter. Möge er nur schreien, wenn die anderen am Zug sind, und bald Strategiespiele lernen. :blumen: