Beiträge von Partyschreck im Thema „Aktuell gespielte Videospiele“

    Heute gibt es auf Steam noch alle Paradoxspiele recht günstig. Europa Universalis IV kann man kostenlos testen.

    Ich habe noch nie eines gespielt und überlege eines auszuprobieren (Stellaris ?). Ich weiß aber, dass einen solche Spiele vollkommen einnehmen oder links liegen bleiben. Ich frage mich, ob ich dazu bereit bin oder im schlimmsten Fall 10€ in die Luft geblasen habe.

    Wie sehen eure Erfahrungen aus oder welches würdet ihr empfehlen ?

    Die digitale Version von Evolution enthält Multiplayer Spiele, zahlreiche KI Gegner mit verschiedenen Spielstilen und eine Kampagne mit veränderten Herausforderungen (angepassten Kartendecks), die zum einen als Tutorial dienen und weitere Varianten bieten.

    Hört sich gut an - wann kommt die Umsetzung auf Android?

    Sein erstes Spiel Militia gibt es. Das ist aber nur ein kleines taktisches Spiel, bei dem man mit ein paar eigenen Einheiten über Feinde herfallen muss.

    Die unterschiedlichen Bewegungen,Aktionen und Interaktionen der verschiedenen Figuren machen hier den Reiz aus.

    Es kommt spielerisch aber nicht annähernd an die zwei von mir beschriebenen Titel heran.


    Edit : Minos Strategos gibt es wohl inzwischen auch. Das ist schon wesentlich besser und stark von Tash Kalar beeinflusst.

    Eigentlich spiele ich durch das verstärkte Interesse an Brettspielen im Moment kaum noch Videospiele, aber es ist mir eine Herzensangelegenheit ein wenig Werbung für einen kleinen kanadischen Entwickler zu machen, der sich auf brettspielartige Computerspiele spezialisiert hat.

    Erste und wichtigste Einschränkung ist, dass seine Titel nur auf Steam erhältlich sind.

    Seine Firma heißt Braingoodgames (BrainGoodGames). Seine Spiele haben alle das gleiche Markenzeichen. Es sind Spiele für einen Spieler, bei dem man gegen das Spielsystem antritt, keine AI sondern so wie in vielen Brettspielen. Man erreicht am Ende des Spieles eine Punktzahl und gewinnt oder verliert somit das Spiel. Man steigt oder fällt damit im Rang, wodurch die Siegbedingungen des nächsten Spiels anpasst werden. Man reguliert also jedes Spiel auf sein eigenes Niveau, was außerordentlich gut funktioniert und für spannende Spiele sorgt. Online kann man sich mit den Rängen anderer Spieler vergleichen, wenn man das will.

    Er hat inzwischen sechs Spiele veröffentlicht, die alle um die 10€ kosten und die zwei besten werde ich kurz vorstellen.


    In Solar settlers führt ihr die Menschheit ins All auf der Suche nach einer neuen Heimat. Das Sternensystem, das ihr so erreicht, besteht aus einem Tableau an (zu Beginn unaufgedeckten) Karten, die einzelne Planeten darstellen. Solar Settlers is my new favorite game to kill an hour with | PC Gamer

    Zu Beginn habt ihr nur wenige Kolonisten, die sich mit Treibstoff bewegen und so das Tableau aufdecken können, mit Sauerstoff versorgt werden müssen und pro Runde eine Aktion auf einer der Planetenkarten ausführen können (worker placement). Euer Ziel ist es in einer bestimmten Zeit eine gewisse Anzahl von Kolonisten auf Planetenkarten anzusiedeln, die Plätze dafür haben. Durch die Aktionen auf den Karten könnt ihr Treibstoff, Sauerstoff, Metall (zum Bauen), militärische Stärke oder neue Kolonisten gewinnen.. Außerdem habt ihr eine Heimatwelt, die euch ein bestimmtes Einkommen pro Runde liefert. Es gibt verschiedene Rassen und Heimatwelten im Spiel, die sich sehr unterschiedlich spielen. Um die äußeren Regionen eures Sternensystems zu erforschen, auf dem oft die besten Karten zu finden sind, braucht ihr einen bestimmten Militärwert und außerdem gibt es in jeder Runde eine Mission, die euch wichtige Karten bringen können, denn man kann die vorhandenen Welten mit Karten aus der eigenen Hand überschreiben, so dass sie besser sind oder zur eigenen Strategie passen. Optisch liefert das Spiel nur das Nötigste, es ist aber sehr übersichtlich und spielersich allergrößte Klasse.


    Bei Axes and acres baut ihr einen kleinen Hof oder Siedlung mit dem Ziel eine bestimmte Anzahl an Siegpunkten zu erreichen. Das Spiel lebt dabei von drei sehr interessanten Mechanismen:

    1. Arbeiter werden hier durch Würfel dargestellt. Zu Beginn jeder Runde entscheidet sich durch deren Wurf, für welche Aktionen (z,B, Bauen, Arbeit, Sammeln, sich lieb haben / sich vermehren) jeder Arbeiter verwendet werden kann. Zum Freischalten bestimmter Aktionen und zum Bewegen kann man jeden Würfel verwenden, wodurch sich das ganze besser reguliert und planbarer wird, aber nach jedem Wurf heißt es erst einmal zu planen, wie die Würfel sinnvoll zu verwenden sind.

    2. Hier wird dann auch der Deckbau Aspekt des Spieles interessant, denn man hat ein (zu Beginn kleines) Deck an Karten, von denen man in jeder Runde drei zur Verfügung hat. Diese bieten zusätzliche Aktionsmöglichkeiten und jede Karte kann wahlweise frei gespielt werden oder durch Einsatz eines Würfels mit einem stärkeren Effekt genutzt werden. Da die Karten nach jeder Runde wieder auf drei aufgefüllt werden, ist es wichtiger Bestandteil des Spiels in jeder Runde diese Karten effektiv zu nutzen. In vielen Gebäuden können durch Einsatz von Arbeitern/Würfeln neue Karten für das Deck gewonnen werden, das so im Laufe der Runden besser wird.

    3. Die Punktewertung des Spiels ist äußerst interessant. Viele Gebäude haben festgelegte Effekte und geben Punkte in jedem Spiel. Ein Spiel besteht aber immer auch aus drei Phasen. In jeder Phase bekommt man für bestimmte Dinge Punkte und dies unterscheidet sich dann von Spiel zu Spiel und kann einen großen Einfluss auf die Strategie haben. Außerdem muss man bereits am Ende jeder Phase eine bestimmte Siegpunktzahl haben. Vor allem die erste Phase des Spiels ist hier sehr interessant (wenn man sich ein paar Ränge nach oben gearbeitet hat). denn man steht hier ständig im Widerspruch die eigene Engine voranzutreiben, aber sich auch Punkte zu erarbeitem um nicht sofort zu verlieren. In der zweiten und dritten Phase entscheidet sich dann eher, ob die Engine aus Phase Eins stark genug ist.

    Es gibt außerdem Feinde im Spiel, Barbarenhorden, die von außen ins Reich einfallen und sich über die eigene Infrastruktur hermachen. Wenn man die nicht früh genug eindämmt, vermehren die sich immer mehr und sind dann kaum noch zu kontrollieren. Die werden aber immer sehr früh angekümdigt, wann und wo sie erscheinen werden, sind also sehr planbar. Man kann früh deren Spawnpunkte eliminieren und sie so ungefährlich machen (bremst natürlich wieder das Spiel) oder sie stärker werden lassen, wenn eines der Punkteziele möglicherweise bedeutet, dass man Punkte für das Vernichten dieser erhält.

    Die Balance der Spielstrategie teilt so manche Schwäche einiger Brettspielkollegen. Bestimmte Gebäude sind grundsätzlich besser als andere und manche sind unerlässlich. Wenn man das Spiel einige Male gespielt hat, sind die taktsichen Elemente wie man immer effektiv Karten und Würfel nutzt das, was vor allem die Faszination des Spieles ausmacht. Die Möglichkeiten das eigene Spiel immer weiter zu verbessern sind hier fast grenzenlos.