Beiträge von Warbear im Thema „22.11. - 28.11.2010“

    Zitat

    Original von ravn
    Wilderness War von GMT : Die zweite Partie und diesmal wohl auch richtig gespielt. Wir hatten uns das Tournament-Szenario ausgesucht. Ich wieder mit den Franzosen. Leider fehlt mir immer noch die übergeordnete Strategie, was man wirklich erfolgreich Siegpunkte machen kann. Oft hatte ich die Situation, dass ich keinerlei Event spielen konnte (weil die nicht passten oder nicht meine waren), ich für den Angriff aber zu schlecht aufgestellt war, um meine eigene Verteidigung aufzugeben. So hätte ich teils lieber gepasst. Am Ende recht deutlich verloren, wohl auch weil ich keinerlei Nachschub bis auf die Indianer auf die Hand bekommen habe - oder meine Spielzüge waren einfach suboptimal. Keinerlei Raid hat geklappt, die Verteidigung war einfach zu stark. Ist trotzdem immer noch herausfordernd, auch wenn ich langsam Twilight Struggle deutlich besser finde, weil man da in fast jeder Situation immer noch was sinnvolles machen kann und mehr Erfolgserlebnisse hat.


    Einige Anmerkungen von mir (zum Teil aus der Erinnerung), wenn's erlaubt ist:


    Twilight Struggle und Wilderness War lassen sich eigentlich nicht direkt miteinander vergleichen - das eine ist ein Eurogame (Mehrheitenspiel), das andere ein Wargame.


    Dementsprechend spielt man beide auch völlig unterschiedlich - TS spielt sich ziemlich taktisch, für WW braucht man von Anfang an eine vernünftige Strategie (die im Lauf des Spiels natürlich mehr oder weniger angepasst werden muß). Diese Strategie muß man sich im Laufe mehrerer Partien kontinuierlich erarbeiten, genau das ist einer der Reize vom Wargaming.


    WW ist ein historisches Wargame, da ist es meist von Vorteil, wenn man sich mit den historischen und geographischen Gegebenheiten vertraut macht (für mich persönlich der Hauptreiz und unverzichtbar).
    Für WW (das den amerikanischen Teil des 7-jährigen Krieges behandelt) gibt es gute Bücher, allerdings kenne ich nur englisch-sprachige (ich selbst habe Crucible of War - Fred Anderson, The War that Made America - Fred Anderson, Empires at War - William M. Fowler, und die beiden kleinen Osprey-Bücher von Daniel Marston: The Seven Years War und The French-Indian War 1754-1760).
    Zur Einstimmung kann man aber auch (mal wieder) Lederstrumpf anschauen, am besten im Original. Überraschenderweise schaut man den jetzt völlig anders an als früher in der Kindheit.


    Der Engländer bekommt im Laufe des Spiels jede Menge Reinforcements, das macht ihn kampfstärker. Die Frage ist nur, wann er sie bekommt. Er muß entscheiden, ob er (auch) den Weg über Quebec wählt, was von seinen Anfangs-Kartenhänden abhängt.


    Der Franzose ist m.E. viel schwieriger zu spielen. Er sollte direkten Konfrontationen so gut wie möglich aus dem Weg gehen, er muß sich seine Siegpunkte mühsam zusammensammeln wie ein Eichhörnchen. Meine ersten 5-7 Partien habe ich als Franzose alle verloren.


    edit: Rechtschreibung

    Zitat

    Original von barandur
    Ich selbst sehe solche Themen halt immer mit einem Augenzwinkern. Praktisch 100% aller Spielthemen sind "aufgesetzt" und bilden keine Realität ab.


    Für viele Eurogames mag das gelten.


    Aber bei Cosims beispielsweise ist das anders.
    Normalerweise steht hier am Anfang das Thema, für das dann ein geeigneter Mechanismus gesucht wird.
    Da wirkt dann letztlich manchmal der Mechanismus irgendwie "aufgesetzt".


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