Beiträge von MatthiasC im Thema „Zumutbare Eigenleistung“

    Zitat

    Original von ravn
    Und damit sind wir bei Knizia (oder war es Kramer?), der meinte, dass es keine schlechten Spiele gibt, nur eben die unpassenden Spielrunden dazu ... :)


    War das Kramer nach dem spielbox-Verriß von "Markt von Aventurien"?

    Zitat

    Original von [Tom]
    Aber wenn die Spieler das Spiel nicht verstanden haben:
    - Ist das die Schuld der Spieler, weil sie zu dumm/blind/verschlossen sind, um das Spiel zu erkennen?
    - Ist das die Schuld des Spieles, weil es so kompliziert und abgehoben ist, dass nur wenige helle und genial Geister die volle Tragweite desselben erkennen können?
    - Ist das die Schuld des Spiele-Autors, weil er nicht fähig ist, das Spiel zu vermitteln?


    :box:


    Hier liegt irgendwo der Kern des Ganzen.


    Bei Spielen, die Gelegenheitsspieler als Zielgruppe haben, ist die Frage einfach zu beantworten.


    Bei komplexen Spielen, Cosims, Fantasy-Spielen etc ...??? Wenn ich z.B. mit einem Redakteur ein einzelnes Spielelement diskutiere und es fällt der Satz "Das und das ist intuitiver" bedeutet dies immer auch "Das und das ist besser". Weil das Spiel sich hier auf den Spieler zubewegt. Im Idealfall erklärt das Thema die Mechanik. Deshalb ist m.E. Agricola so stark.

    Ach ja, um noch eine provokative These loszuwerden


    Wenn die meisten Leute sagen:


    "Das ist ein Solitärpuzzle ohne Interaktivität."


    meinen sie eigentlich:


    "Ich habe das Spiel nicht verstanden."


    :box:


    (spricht natürlich auch nicht unbedingt für den Spielspaß bei diesen Personen)

    Zitat

    Original von Sankt Peter


    MatthiasC:


    Bei uns ist das Mitspieler Nico, der nach einem Spiel oft sagt: "Keine Ahnung, was ich das nächste Mal anders machen würde"... Das demonstriert neben seiner widerlichen Überlegenheit bei den meisten Spielen aber auch ein fehlendes Interesse an einer weiteren Partie... Auch solche Spiele haben es meist schwer ein zweites Mal auf den Tisch zu kommen...


    Das klingt nach einem eindimensionale Spiel, oder? Die widerliche Überlegenheit mal beseite gelassen kann ich den Kollegen verstehen. Wie soll das Gewinnen Spaß bereiten, wenn das Spiel keinen Spaß macht.


    Da macht es mir mehr Spaß, wenn mir einer widerlegt, dass es bei Hansa Teutonica darauf ankommt, möglichst schnell fünf Aktionen zu haben. Um ein Beispiel zu nennen.


    Ich nehme mal an, dass es auch bei Cosims mehr Neuerscheinungen gibt als man wirklich (mehrmals) spielen kann. Selektieren muss letztendlich jeder. Und ich denke, dass Kompliziertheit (nicht Komplexität) ein wichtiges Kriterium ist und dass das für Cosims genauso zutrifft wie für Eurogames.

    Zitat

    Da soll der Spielspass erst nach x Partien kommen.


    Der Spielspaß eines Spieles muss in der ersten Partie kommen, ansonsten geht das Spiel in der Masse der Neuerscheinungen unter. Mit Komplexität hat das nichts zu tun, eher mit Kompliziertheit. Ein Spiel, das komplex aber nicht kompliziert ist, kann ich schon beim ersten Mal ins Herz schließen, selbst wenn ich baden gehe. Als Autor frage ich Testspieler gerne, was sie bei der nächsten Partie anders spielen würden. Die Art der Antworten ist meist ein gutes Indiz, ob ich richtig oder falsch liege.