Naja, das ist doch wieder die ewige Diskussion: Ist das Verhalten meiner Mitspieler als "Zufall" zu bewerten, womit das Ergebnis in die Kategorie "Glück/Pech" fällt - oder ist es in gewissem Maße berechenbar, somit also kein Zufall mehr, sondern nur eine Anforderung an mich, die Strategie zu erkennen.
Im Falle von Zavandor (Minen von) kommt dazu noch die Frage: Gibt es Karten, die man haben MUSS? Ist es also kritisch für das Ergebnis des Spieles, dass ich Karte X bekomme? Wenn dem so ist, dann ist es eigentlich auch egal, ob man "zu viele" Edelsteine dafür bietet. Denn die Karte ist so spielentscheidend, dass man sie unbedingt, zu jedem Preis, braucht.
ich denke nicht, dass es solche Karten bei MvZ gibt, und daher mache ich mir solche Gedanken nicht.
Aber eine Strategie ist doch wohl klar: Bei vier Spielern weiß ich, dass ich, wenn ich NICHT Startspieler bin, mit 3 Edelsteinen eine Karte nicht bekommen werde, denn mindestens der Startspieler - und jeder andere Spieler vor mir - hat bei Gleichstand Vorrecht. Also werde ich mindestens 4 Edelsteine bieten; der Logik folgend macht es sogar Sinn, wenn man als 4. Spieler, also Letzter, 5 Edelsteine bieten sollte, wenn man kann. Nach demselben Gedankengang kann sich der Startspieler schon denken, dass er eine attraktive Karte, besonders bei Saphir und Smaragd, nicht für 3 Steine bekommen wird, trotz seiner guten Position. Bei Diamant und vor Allem Rubin kann man meist absehen, ob ein Mitspieler darauf spechtet oder nicht. Gerade die Handelsphase finde ich deswegen SEHR sinnig: Die Frage, ob ein anderer Spieler Diamanten hertauscht, ist schon sehr Aufschlussreich dann...
Also meiner Meinung nach spielt der Zufall keine so große Rolle bei Minen von Zavandor, wie man bei dem ersten Spiel denkt - das gilt übrigens auch für Sankt Petersburg, welches ich zuerst auch für ein sehr Zufallsbetontes Spiel gehalten haben...