Beiträge von ravn im Thema „Die Minen von Zavandor?“

    Ich behaupte mal und kann es durch eigene Spielerfahrung für mich untermauern, dass man in der ersten Partie erstmal nur schaut, was es überhaupt für Karten gibt und kaum bis nicht mithält, wer welche Karten noch auf der Hand hat. In den Folgepartien merke ich mir die Kartenhände zwar auch nicht auf die Karte genau, aber kann durch Beobachtung beim Bieten und Einkommen ziehen und handeln schon die Tendenzen und Stärken wie Schwächen einschätzen.


    Das in Kombination mit der Sitzreihenfolge zum Startspieler kann mein Gebot schon beeinflussen. Wenn aber die lieben Mitspieler einen ganz anderen Plan verfolgen (diesmal nicht mitbieten, stattdessen für kommende Runde sammeln), den ich so nicht erkenne, dann kann man damit übel überbieten oder plötzlich hat doch niemand auf eine Diamentenart geboten.


    Wie sind eigentlich Eure Spielerfahrungen in Dreierrunde? Mir hat die inzwischen richtig gespielte Partie nicht so zugesagt, weil Rubine doch recht wertlos sind und damit der Zufallsfaktor zwischen begehrte weisse und blöde rote beim Kartenziehen doch recht gross ist. Mit roten kann man nur Siegpunkte abgreifen oder die zum Banktausch nutzen, nur sehr wenige Male im Spiel braucht man die für den Königsweg.


    BTW: Die Kupferloren wurden in keiner Runde von keinem Spieler bisher als Kupferloren erkannt, sondern immer Baumstamm-Loren oder noch ne Holzlore genannt. Weil die Lorengrafik da sieht doch arg nach Baumstamm gleich Holz aus.


    Cu / Ralf

    Auf "Die Minen von Zavandor" bezogen: Gibt es echt Mitspieler, die sich diese Kartenstapel während ihres Zuges anschauen, überlegen, nochmal durchblättern, wieder überlegen, zu den Karten der Mitspieler schielen, ihre Siegpunkte hin und her schieben und dann doch nichts verdeckt bieten? Wenn das jeder so machen würde, die 90 Minuten Spielzeit wären um ein vielfaches überschritten, einige Mitspieler längst eingeschlafen oder weggerannt.


    Anders gefragt: Trägt das Spiel, wenn man den Spielern zu viele Informationen (das kommt in x Runden, vorher kommt aber noch das, zeitgleich ist aber auch das im Angebot) zumutet, die man bei optimaler Spielweise eigentlich auch nutzen müsste. Wobei die Frage bleibt, ob optimal spielen auch für alle noch Spielspass bedeutet, wenn sich jeder die Zeit nimmt, die er persönlich meint zu brauchen?


    Cu / Ralf

    Zitat

    Original von Warbear


    Hmm, hast Du nicht das Gefühl, daß Du vielleicht etwas versäumen könntest?


    Für mich kann ein Spiel erst richtig gut werden, wenn man mal richtig dahinter geschaut und diverse Möglichkeiten ausprobiert hat - und dann will ich es ja erst recht immer wieder spielen.
    Ich spiele meistens Spiele, die die 10+ Grenze übersprungen haben, viele davon sind sogar die 50+ oder 100+ Grenze - und ich kann es mir gar nicht mehr anders vorstellen.
    .


    Ja und nein - auf der einen Seite die Chance, ein Spiel wirklich in seiner kompletten Tiefe kennenzulernen. Auf der anderen Seite die vielen, tollen, bunten, verlockenden Neuheiten zu verpassen, die eventuell besser als die ganzen alten Spiele sind. Teufelskreis eines Brettspiel-Junkies!


    Agricola, Sieder von Catan, Wizard, Times Up, Lost Cities, Siedler Kartenspiel, Phase 10, SkipBo ... das sind so die Spiele, die ich weitaus mehr als 10x gespielt habe. Aber ansonsten liegt der Durchschnitt wohl bei so 3 Partien - eine zum Kennenlernen, eine in einer anderen Spielrunde und dann eine geforderte Revanche. Spätestens dann gibt es schon wieder neue Spiele - von mir gekauft oder von Mitspielern vorgeschlagen und auf den Spieltisch gebracht.


    Cu/Ralf

    Zitat

    Original von ferox
    ...mal ne kurze Zwischenfrage, es gibt aber doch sicher Kartenhüllen für diese Kartengröße, oder?


    Das wäre dann ja wahrscheinlich sinnvoll für "Neuerwerber" des Spiels


    Klar gibt's Kartenhüllen in der Grösse. Ist das kleine FFG-Format, das man auch bei den Aktionskarten von "Tore der Welt" findet. Nur über 100 Karten einzutüten, das mache ich eigentlich nur bei Spielen, die ich als wertiger empfinde wie z.B. "Combat Commander" oder Spiele, wo es absolut spielentscheidend ist, dass man die Karten an der Rückseite nicht erkennen kann wie z.B. "Are you the Traitor?"


    Für die kommenden 5 Partien werden die Karten schon halten und ob es darüber hinaus noch häufiger bespielt wird, das bezweifel ich eher bei mir. Nur sehr wenige Spiele in meiner Sammlung haben die 10+ Grenze übersprungen.


    Cu / Ralf

    Damit sich jeder ein Bild von der Materialqualität machen kann, wie die nach nur 4-5 normalen Spielen unter sorgsamen Spielern aussieht, anbei zwei Fotos. Meine Spielpläne waren von Anfang an schon so ausgefranst an den Rändern und manche Karten schienen, als ob die mit einem arg stumpfen Messer auseinandergeschnitten wurden.


    Nach den paar Partien sind bei mir besonders die Holzloren-Karten weiter abgenutzt (evtl. auch wegen des schon vorab schlechten Schnitts der Kanten), weil die dauernd gezogen, gehandelt, in die Faust genommen werden. Da hätte ich mir schon bessere Kartenqualität gewünscht, weil die Edelsteinkarten eben ein zentrales Spielelement sind - im Grund ist Minen von Zavandor ja ein "Kartenspiel mit Ablagepläne".


    Deshalb kann ich Ode mit seiner "beste Qualität"-Meinung auch nicht so ganz verstehen. Aber eventuell habe ich ja ein Montags-Exemplar der ersten Produktionsserie erwischt, bei dem die Stanzmaschinen noch nicht richtig eingestellt waren!? Für ein "Made in Germany"-Produkt hatte ich da mehr erwartet für knapp 25 Euro Kaufpreis.


    Trotzdem macht es mir Spass, auch wenn die Regelbesonderheiten für 2/3-Spieler an zwei Stellen in der Anleitung eher versteckt waren (Gedankengang: Was ist jetzt anders bei weniger als die maximale Spieleranzahl? Mal schauen. Ok, beim Aufbau fällt was weg. Und sonst? Zumindest ist nichts fett hervorgehoben. Oder muss ich jetzt die komplette Anleitung nochmal lesen?) und wir die 3er-Partie somit falsch gespielt hatten.


    Wäre praktischer gewesen, wenn es einen zentralen Infokasten geben würde, was bei 2/3-Spielern anders ist. Wobei ich die Regel in der Fliesstext-Struktur etwas geschwätzig finde. Beim ersten Lesen ok, zum Nachschlagen von Details eher unpraktisch, weil sich einfache Sachverhalte in viel Text drumherum verstecken.


    Cu / Ralf

    Was mir bei dem Spiel oder besser gesagt bei dem Material aufgefallen ist:


    Die Spielpläne sind bei meinem Exemplar schlecht ausgestanzt worden. Während die Vorderseite ok ist, sind die Kanten der Rückseite rundherum ausgefranst. Vergleichbar mit der Erstauflage von Agricola, wenn die x-fach bespielt wurde. Zudem scheint es auch so, dass bei den Karten das Schnittmesser nicht mehr scharf genug war. Auch da sind die Schnittkanten nicht komplett sauber. Ein Montagsexemplar oder normaler Minen-Standard?


    Cu / Ralf


    PS: Das Spiel selbst macht Spass, im Sinne von Kombination-Optimierungs-Knobel-Spass, wobei wir uns bemüht haben, bei der ersten Partie einfach so drauflos zu spielen und nicht alles in der offenen Auslage durchrechnen zu wollen. Haben trotzdem 120 Minuten gespielt, weil man ja auch erstmal die Karten gemeinsam anschauen und verstehen muss und wir insgesamt recht viel gehandelt haben. Denkpausen gab es hingegen kaum. Mit Dauergrüblern und Extremoptimierern könnte das Spiel aber eine Qual werden!

    Hallo Klemens,


    danke für die Infos und Einschätzungen zur Grafik. In Herne fand ich persönlich die Grafik der Spieler-Papp-Auslagen etwas plakativ, soll heissen, grossflächig grau in grau mit arg wenig Details, die sonst den Stil von Lookout-Spielen auszeichnen. Allerdings habe ich das Spiel ja nicht in Aktion gesehen, so dass es mit ausliegenden Karten dann doch passen könnte. (Im Direktvergleich "Age of Industry" ist auch kein detailverliebtes Gesamtkunstwerk, besticht aber durch seine klaren Formen, die nicht mit niedlichen Details ablenken.)


    Kann man irgendwo Bilder von dem fertigen Spielmaterial einsehen? Also was sich seit Herne verändert hat - auch im Druck?


    Cu / Ralf

    Hallo,


    seit Samstag ist das Brettspiel "Die Minen von Zavandor" bei einigen Brettspielhändlern als lieferbar gelistet. Ich kenne allerdings nur die Version aus Herne, die auch nur rudimentär erklärt werden konnte und wo noch Spielmaterial fehlte. Zudem war unklar, ob die Grafik noch überarbeitet werden würde.


    Im Kern klang das nach einem recht einfach gestricktem Spiel, das seine Tiefe (wenn vorhanden) über die Kartenauslage in ihrer Kombination bekommt. Ob es spielerisch wirklich was taugt oder eher belanglos ist, kann ich absolut nicht einschätzen. Wer hat als Frühkäufer schon erste Spielerfahrungen mit der Verkaufsversion gesammelt?


    Cu / Ralf