Beiträge von Warbear im Thema „Spiele von GMT erarbeiten?“

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    Original von Tyrfing
    ... und dann die FFG zum anderen, die aber anders furchtbar sind ;)


    Ich weiß jetzt nicht, welche Spiele von FFG Du genau meinst.


    Ich spiele manche Sachen von FFG gerne - z.B. Runebound, Middle Earth Quest, Decent, World of Warcraft Boardgame, Britannia, etc.
    Mit manchen kannst Du mich jagen - z.B. Twilight Imperium, Starcraft, Game of Thrones, Tide of Iron, etc.
    Manche sind noch in der Warteschleife - Runewars, Battles of Westeros, Warhammer Invasion, etc.


    Von den FFG-Spielen, die mir gefallen, kenne ich jeweils nur die englischen Regeln (die den deutschen allerdings entsprechen sollten). Die sind oftmals recht schwülstig geschrieben, vieles wird - an unterschiedlichen Stellen - mehrfach erklärt, die Regeln wirken dadurch ziemlich aufgeblasen. Dass ist der Preis, wenn man eine Regel so schreibt, daß sie sowohl narrativ sequentiell lesbar als auch als Nachschlagewerk geeignet sein soll. Aber auch daran habe ich mich inzwischen schon einigermaßen gewöhnt.


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    Original von Tyrfing
    Ich habe in diesem Spielebereich leider den Eindruck, dass man keinen gesteigerten Wert auf die Anleitung legt und diese nur "verklausuliert" an die Zielgruppe weitergibt. Die hat sich anscheinend schon daran gewöhnt und damit abgefunden - oder aber sogar schon liebgewonnen.
    Beispielsweise fand ich schon die Regel zu Twilight Struggle fürchterlich verklausuliert - unintuitiv aufgebaut und habe mich damit auch viel zu lange rumgekämpft.


    Cosims und komplexere Wargames spielen rein regeltechnisch in einer anderen Liga als Eurogames. Ihre Regeln werden daher normalerweise so geschrieben, daß man Punkte besser nachschlagen kann, was dann leider zu Lasten einer durchgehenden erzählenden und dadurch einfacher lesbaren Spielregel geht. Je komplexer die Spiele werden, umso mehr ist das notwendig. Man muss sich halt etwas daran gewöhnen, dann ist das auch kein Problem mehr.


    Dies wird dann oftmals auch bei den Leichtgewichten in dieser Sparte wie beispielsweise Twilight Struggle oder Washington's War so gehandhabt, wo es vielleicht gar nicht notwendig gewesen wäre. Ehrlich gesagt konnte ich mir dennoch nicht vorstellen, dass man mit Regeln wie denen von Twilight Struggle irgendwelche Schwierigkeiten haben kann, aber anscheinend spielt die Gewöhnung hier doch eine größere Rolle, als ich dachte.


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    Original von Tyrfing
    Dass jetzt hier immer wieder der Tipp einer Einweisung durch einen erfahrenen Spieler kommt, wundert mich nicht..


    Von mir kommt ein solcher Tipp nicht, und ich halte ihn auch nicht für gut.
    Aber natürlich muss man eine solche Gelegenheit auch nicht ausschlagen, wenn sie sich mal ergibt.


    Ich habe mir meine Spiele überwiegend selbst erarbeitet, und ich denke, fast jeder sollte das können.
    Vielleicht muss man sich anfangs etwas durchbeissen, aber einen Schaden wird dabei wohl niemand nehmen.
    Nach einer Weile kann's sogar richtig Spaß machen.


    Zugegebenermaßen hatte ich auch mal mit den Regeln eines Spieles größte Schwierigkeiten, nämlich mit Ringkrieg. Selbst nach mehrmaligem Durchlesen hatte ich kaum eine Vorstellung von dem Spiel. Erst als ich mir die englischen Regeln besorgt hatte, war's kein richtiges Problem mehr. Offenbar war mir die gestelzte Ausdrucksweise in den deutschen Regeln irgendwie völlig zuwider ...


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    Original von ravn
    Habt Ihr Tipps für mich, wie ich mich dieser Art von Spielen nähern kann? Weil den Mechanismus der Card-Driven-Games finde ich schon faszinierend, nur mit den Regelwerken dahinter tue ich mich arg schwer. Mit Spielspass hat diese notwendige Vorbereitung leider nichts mehr zu tun. Geht es auch anders?


    "Diese Art von Spielen" - von GMT, MMP, Decision Games, Clash of Arms usw. - ist eine andere Kategorie von Spielen als Eurogames wie z.B. Agricola. Wobei man noch sagen muss, dass die genannten Combat Commander und Washington's War zu den einfachsten Vertretern in diesem Bereich gehören - zwischen Twilight Struggle und ASL ist praktisch jeder Komplexitätsgrad vertreten.


    Wenn man solche Spiele noch nicht gewohnt ist, sollte man sich erst mal von der Vorstellung verabschieden, dass nur ein Einziger das Spiel vorbereitet und es dann komplett erklären kann. Das überfordert erst mal, dauert viel zu lange und wird niemals auch nur annähernd perfekt sein können.


    Alle Spieler sollten die Regeln zumindest 1x gelesen haben, einer davon mehrfach, und derjenige sollte idealerweise auch schon einige Proberunden solitär hinter sich gebracht haben. Bei den ersten Partien ist Mut zur (Regel-)Lücke angesagt, sie sollten von allen nur als Kennenlern-Partien (für Regeln, für Strategien, fürs Gelände usw.) angesehen werden - anfängliche Regelfehler sind normal und müssen akzeptiert werden. Und die Regeln sollten danach immer wieder mal rekapituliert werden. Das alles kann auch Spass machen (mir jedenfalls), auch unter Routiniers ist das durchaus nicht unüblich.


    Am Anfang sind Strategien und Taktiken nur sehr schwer erkennbar. Da fast alle diese Spiele einen historischen Hintergrund haben, empfiehlt es sich meiner Meinung nach, sich vorab mit der Historie zu beschäftigen - in diesem Fall trifft das für Washington's War zu, für Combat Commander natürlich nicht. Denn wenn man sich auf dem Spielbrett einigermassen historisch verhält, ist die Wahrscheinlichkeit für erfolgreiches Spielen meistens deutlich größer. Und eine spannende Lektüre, die oftmals jeden Krimi übertrifft, ist es zudem noch.


    Das sollte jetzt aber weder altklug klingen, noch sollte es abschrecken. Immer ran an die Aufgabe, mit Geduld, es lohnt sich ... :pleased:


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